Erbpacht Baugrundstück Erfahrungen?

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Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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B

BackSteinGotik

Wenn der Erbpachtzins gleich bleibt wird die Belastung relativ gesehen durch die Inflation günstiger.

Auf eine Zinswende zu spekulieren ist zwar eine Möglichkeit, aber mit Sicherheit die am wenigsten verlässliche bei der Auswahl. Ein massiver Preisverfall ist unrealistisch. Beim Grundstück vielleicht noch möglich aber
Der Erbpachtzins bleibt aber nicht in absoluten Werten gleich, sondern nur relativ. Wenn die Gehälter mit der Inflation gehen, wird der Anteil des Einkommens für die Erbpacht gleich bleiben. Wenn dann mit der Rente das Einkommen schrumpft, wird der Anteil für den fremden Boden entsprechend steigen. Sollte man bedenken.

Warum immer noch Menschen davon überzeugt sind, dass 10% Preissteigerungen p.a. völlig normal sind, aber die Gegenrichtung nicht und Preise niemals fallen, habe ich nie verstanden. Natürlich können die Preise stark zurückgehen, ziemlich sicher in den nächsten zehn Jahren. Ist letztlich simple Demografie. Das Diagramm dazu hatten wir ihre gerade in einem Nachbarthread. Und Erbpacht ist speziell - in einem Käufermarkt sicher kein positives Merkmal.
 
Tarnari

Tarnari

Ich kann dir versprechen, hier geht jedes vernünftige Haus auf einem Erbgrund problemlos weg. Wir hatten uns vor unserem Bau mal für eines interessiert. Es hatte leider nur knapp 40 Jahre Restlaufzeit. War ein schönes Haus, aber nix besonderes. Er hat’s mit der verbliebenen Restzeit im Bieterverfahren für 750K € verkauft.
 
Y

ypg

Zur Erinnerung:
gibts bei uns nicht unter 420000 Euro ...
Wir 28 & 26 sind seit mehrer Jahren vergeblich auf Grundstückssuche .... leider ohne Erfolg.
Laut meiner Rechnung wären es 348 Euro im Monat.
Von einer Lebenserwartung 80 Jahre, wären es 52 Jahre und somit 217.152 Euro. Das Grundstück gehört mir danach immer noch nicht ......
Wo ist das Problem? Wollt Ihr ein Grundstück um des Haben Willens oder wollt Ihr bauen? Wollt Ihr eine Geldanlage oder Lebensqualität durch ein eigenes Haus?
Wir wohnen selbst auf Erbpacht - wir und auch viele andere (fast alle) im Dorf - haben kaum ein schlechtes Gefühl oder ein Problem mit Erbpacht. Im Gegenteil: das Haus selbst wird nach Ende der Laufzeit eh kaum noch was wert sein, außer wir werden ordentlich sanieren nach 25, 50 und 75 Jahren.
leider ist eine Kaufoption nicht möglich :( auch nach Ablauf von 99 Jahren nicht.
Ach, wolltet Ihr nach 99 Jahren kaufen? Guter Scherz ;)

In Summe: entweder ihr sucht noch weitere Jahre und zahlt noch mehr oder ihr verzichtet auf Hausbau und bleibt Mieter, oder ihr findet noch ein unverhältnismäßig teures Objekt oder ihr nehmt das Angebot an, welches greifbar, machbar und bezahlbar ist. Den Wert des Grundstücks müsstet ihr zumindest nicht finanzieren, und das ist neben dem Vorteil, dass es überhaupt ein Angebot ist, wo man zugreifen könnte, ein weiterer Pluspunkt.
 
B

BackSteinGotik

[..] Den Wert des Grundstücks müsstet ihr zumindest nicht finanzieren, und das ist neben dem Vorteil, dass es überhaupt ein Angebot ist, wo man zugreifen könnte, ein weiterer Pluspunkt.
Ähh, doch - genau das muss er. Er muss den Wert des Grundstücks mit 4% p.a. "finanzieren", nur jemand anderem. Bei 10% Bauzins vielleicht eine Idee, aber so, wie du schon schriebst - ist es einfach "das Angebot was man nicht ablehnen kann" - oder - es gibt halt nichts besseres..

Er schließt JETZT neu ab - mit 4% auf den aktuellen, seit 5 Jahren hochgetriebenen Bodenrichtwert. Und ist dann noch per Indexkopplung für 40 Jahre darauf festgenagelt. Kann man machen. Das Paar hier ist aber unter 30 - da kann man auch warten..

Historisch gab es durchaus Jahre, bei denen lohnt sich Erbpacht noch - weil die zugrundeliegenden Bodenrichtwerte niedrig waren, und man in Verträge mit 40-50 Jahren Restlaufzeit einsteigen kann. Und du hast klar Recht - das Haus hat nach 70-80 Jahren keinen Wert mehr, für die potentiellen Erben oder zum Verkauf ist allein die Lage/der Boden interessant.
 
Y

ypg

Ähh, doch - genau das muss er. Er muss den Wert des Grundstücks mit 4% p.a. "finanzieren"
Für mich ist Pacht immer noch Miete, als dass ich etwas finanziere. Und im Grunde ist es auch nur eine Miete. Da muss man nichts rein interpretieren, nur weil man immer und ständig Zahlen berechnet und eher nüchtern oder nur aufgrund einer Anlage Hausbau betreibt.
Es geht ja um ein eigenes Haus und um keine Anlage, die man für andere baut.
Das Paar hier ist aber unter 30 - da kann man auch warten..
Da hast Du recht... aber der Markt bietet für alle Altersgruppen nicht gerade viel.
Ich hab zwischenzeitlich mal bei uns so geschaut, was angeboten wird: da ist schier nichts, außer ein paar Restbestände, wovon die Hälfte ü eine Mio kostet - für unseren Spiegel wahnsinnig!
Ich würde jedem raten, seine Schäfchen ins Trockene zu bringen, egal wie!
 
Tarnari

Tarnari

Siehe meinen Post oben. Bau 80er Jahre, saniert Anfang 2010. Ca. 180qm, Fenster, Heizung, Netzwerk. Standard also. Kaufpreis war 650K€. Wir wollten kaufen, wollten aber eine Garantie der Laufzeitverlängerung. Konnte er nicht geben. Wir boten an, Verkauf komplett, konnte er aber auch nicht, weil Vertrag halt. Als er merkte, dass das Interesse so groß ist, hat er ins Bieterverfahren umgeschwenkt.Kaufpreis war am Ende 750K€.
Wo ist da bitte der Wertverfall und das unverkäufliche bei Erbpacht?

nochmal edit: sicher alles eine Frage der Lage und Nachfrage. Aber es gibt genug Gegenden, wo es genau so läuft.
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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