Bauträger sagt: Nicht noch mehr dämmen!

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B

Baldrian

Das ist ein T12-Ziegel.
Ein paar Sachen wie z.B. die Fenster sind auch besser, aber auch hauptsächlich der Umwelt wegen, weniger um Geld zu sparen.

Aber nüchtern betrachtet ist übermässig Dämmen ein Verlustgeschäft.

Bei Hausbaufirmen im Netz (soweit die Preislisten öffentlich haben) kostet jede KFW-Stufe rund 10.000 Euro.

Mit der ersten (von grad so Energieeinsparverordnung geschafft zu KFW) verringern sich die Heizkosten von Max. 750-800 Euro auf ca. 550 Euro.
Sagen wir 250 Euro im Jahr gespart.

10.000 Euro auf die Bank gebracht: 400 Euro Zins kassiert. Und mit jeder nächsten Stufe wirds noch utopischer.
 
P

perlenmann

Da mich das Thema gerade beschäftigt, erwecke ich es noch mal zum Leben.

Ich stehe jetzt vor der Entscheidung 2 oder 3-fach Verglasung. Aufpreis liegt bei 850€.
Was empfehlt ihr mir?
 

€uro

....Ich stehe jetzt vor der Entscheidung 2 oder 3-fach Verglasung. Aufpreis liegt bei 850€. Was empfehlt ihr mir?
Der Aufpreis ist marginal! Es zählen ausschließlich die garantierten (zertifizierten) techn. Parameter, insbesondere U- und g- Wert.
Nicht selten wird mit kleinerem U Wert auch der g Wert geringer! Dann hat man nicht viel gewonnen, das Ergebnis kann in der Summe sogar noch schlechter werden!
Ohne "reale" Verbrauchsprognose ist das überhaupt nicht einzuschätzen.

v.g.
 
A

achsell

ich habe ich mir auf der Seite "WWW.u-wert.net" die Sache mal von der reinen Wirtschaftlichkeit durchgerechnet und war einigermaßen erstaunt.

Wandaufbau 1 (Standard Bauträger):
- 2cm Kalkzementputz
- 15 cm KS
- 12 cm WDVS 035
- 2 cm Kalkzementputz
U Wert der Wand 0,26
Wärmeverlust: 18 kWh pro m2 und Heizperiode

Wandaufbau 2 (Empfehlung der meisten):
- 2cm Kalkzementputz
- 15 cm KS
- 16 cm WDVS 035
- 2 cm Kalkzementputz
U Wert der Wand = 0,20
Wärmeverlust: 14 kWh pro m2 und Heizperiode

Bei einer Außenwandfläche von 162m2 und einer Einsparung von 4kw/h p.a. komme ich beim aktuellen Gaspreis auf eine Ersparnis von 45€ pro Heizperiode. Allein die 4% extra Zinsen für meine 2500€ Investition kommt auf 100€ Zinsen im Jahr, ohne dass ich auch nur einen Cent der Investitionskosten herausgeholt habe.

Die Rückverdienstzeit für die Investition von 2200€ habe ich nun ausgerechnet und kam auf 44 Jahre(!) bei einer angenommenen Gaspreiserhöhung von immerhin 5% im Jahr.
bin über google auf dieses Thema gestoßen, da ich mich auch gerade damit beschäftige
Bei uns ist aktuell ein 17,5cm Kalksandstein mit 12cm 032 Dämmung vorgesehen. Die Überlegung ist nu auf 16 cm aufzustocken.
Die Rechnung hier ist ähnlich wie bei dem zitierten Beitrag, nur weiß ich nicht ob ich hier auch einer Milchmädchenrechnung unterliege oder nicht.

ca 200m² Wandfläche, der Aufpreis von 12 auf 16 cm liegt laut der Onlinebaushops bei ungefähr 3-4€/m²
nach u-wert Rechner wär es eine Verbesserung von 0,24 auf 0,18 W/m²K und über die Heizperiode gesehen eine Verringerung des Wärmeverlust von 19 auf 14 kw/h pro m²

nu die entscheidende Frage, sind diese gesparten kwh mit dem Stromverbrauch der Wärmepumpe(Sole) gleichzusetzen ?
denn dann würde ich nämlich auf ne ganz andere Rechnung kommen

Aufpreis für die 200m² bei 3-4€: 800€
Ersparnis: 5kwh je m² x 200m² wären 1000kwh Ersparnis im Jahr
bei ca 18cent Stromkosten je kwh, wären das fast 200€ die man im Jahr sparen würde und nach 4 Jahren hätte es sich schon amortisiert

Also klare Empfehlung 4cm mehr zu nehmen oder doch die erwähnte Milchmädchenrechnung?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

€uro

...nach u-wert Rechner wär es eine Verbesserung von 0,24 auf 0,18 W/m²K und über die Heizperiode gesehen eine Verringerung des Wärmeverlust von 19 auf 14 kw/h pro m²
Wie wurden diese Zahlen ermittelt?
...nu die entscheidende Frage, sind diese gesparten kwh mit dem Stromverbrauch der Wärmepumpe(Sole) gleichzusetzen ?
Nein, der Bedarf an Heizenergie reduziert sich zwar durch die Verminderung der Transmissionswärmeverluste. Wie viel, sollte man exakt ermitteln lassen. Der "Spareffekt" wirkt sich nur auf den Stromanteil der Solewärmepumpe aus, nicht jedoch auf den doch weitaus größeren "Energieanteil aus dem Boden".
Gleichzeitig vermindern sich die solaren Gewinne der opaken Bauteile (AW).
U.U. kann durch die Reduzierung der Heizlast jedoch eine Solewärmepumpe eine Leistungsstufe kleiner gewählt werden (Investment-Einsparung, geringerer Kapitaldienst).
Andererseits kann es passieren, dass durch die verbesserte Dämmung, die Wärmepumpe infolge der Leistungsstufen deutlich mehr überdimensioniert ist. Die Jahresarbeitszahl wird schlechter. Dann kehrt sich u.U. der beabsichtigte Effekt um bzw. wird überhaupt nicht wirksam.
Ob Online-Baushops für eine Preisbildung grundsätzlich geeignet sind, wäre zu überprüfen.

v.g.
 
Zuletzt aktualisiert 23.07.2025
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