Bau als Single, Heirat und Ehevertrag

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R

Rollo83

Nein das „Vermögen“ das mit in die Ehe gebracht wird das bleibt unberührt aber der Zugewinn wird geteilt auch der Zugewinn der mit dem Vermögen erwirtschaftet wird der mit in die Ehe gebracht wird.

Bringst du also Aktien im Wert von 100.000€ mit in die Ehe und diese sind nach 10 Jahren 150.000€ wert müsstest du bei Scheidung 25.000€ auszahlen.
 
Musketier

Musketier

Dann müssten es aber nach 10 Jahren noch genau die gleichen Aktien(anteile) sein.
Schwierig wirds, wenn man in der Zeit umschichtet. Ist das dann noch das gleiche Geld oder zählt das dann ab dem Zeitpunkt als Neuerwerb.
Ggf. ermöglicht es deine Frau mit ihrem Geld, dass du deine Aktien für die Ablösung der Baufinanzierung nicht verkaufen musst, weil die gerade am Boden sind.

Alles irgendwie zweischneidig.

Besonders schwierig finde ich es, wenn dann Kinder da sind und einer zurückstecken muß. Den aktuellen Verdienstausfall kann man bei getrennten Konten vielleicht noch ausgleichen, aber wie vergütet man dann die fehlenden Rentenpunkte und wie das Zurückstecken beim Erklimmen der nächsten Karrierestufen.
Da bin ich froh, dass wir ein ähnliches Ausgabeverhalten und ähnliche Verdienste haben und somit alles Geld zusammenwerfen und auf die gesetzlichen Regelungen zurückgreifen können.
 
R

Rollo83

Das mit den Aktien war ja nur ein Beispiel wobei diese schon lange liegen sollen weil ich eher der Dividenentyp bin, mit einem Haus ist das aber natürlich einfacher.
Meine Frau wird mit dem Haus auch bei der Anschlussfinanzierung (Restschuld in 5 Jahren sind noch 50.000€ also „Peanuts“) nichts zu tun haben.

Sie lebt auch nicht groß verschwenderisch oder hat ein Konsumverhalten was mir nicht passt, das will ich definitiv mal erwähnen. Hat sich halt ein teures Auto finanziert und tilgt das ziemlich „brutal“ weg. Alles ok.

Ja das ist alles zweischneidig, deswegen finde ich das wirklich sehr kompliziert.
 
Tolentino

Tolentino

Da kann ein guter Anwalt für Familienrecht auch beraten.
Ich war mal für ein Vorgespräch bei einem Anwalt, quintessenz ist, man kann alles ausschließen, am Ende bei der Scheidung wird aber im Prinzip neu verhandelt. Das fängt alleine damit an, dass der Wert des eingebrachten Vermögens ja unterschiedlich bewertet werden kann und dann wird sich eben darum gestritten.
Es ist z.B. auch möglich doch auf Gütertrennung zu gehen und eventuelle Kinderbetreuungszeiten etc. durch großzügigere (als die gesetzlichen) Regelungen auszugleichen. Also entweder mehr Versorgungsausgleich in Form von längerem Ehegattenunterhalt oder auch Altersvorsorge in Form von Abgabe von erwirtschafteten Entgeltpunkte während der Jahre Kinderbetreuung.
Gang zum Anwalt tut immer weh, ist aber oft anzuraten.
 
U

Unsure

Eheverträge sind für eindeutige Themen sinnvoll, beispielsweise um Unternehmen zu retten, die bei einer Scheidung ggf. Verkauft werden müssen um einen Ausgleich zu schaffen. Das sind auch so Sachen die jeder Richter versteht. Aber alles andere, und insbesondere der verständliche Versuch, die eigene bisherige Lebensleistung vor dem Partner zu sichern, wird ein reines Glücksspiel bis zum heissen Tag x. Deswegen immer noch der Ansatz sich vorher prüfen ehe man sich bindet und im Zweifel auch bereit sein Erfolg eben zu teilen. Es ist am Ende eine Ehe, ein gemeinsames Team - Punkt. Wenn man das nicht abkann und schon vorher überlegt wie man da unbeschadet rauskommt, ist es vllt. sowieso der falsche Partner. Da kannst du eheverträge so geil gestalten wie du willst, der Gesetzgeber ist dein dritter Partner in der Ehe ,. also +\- der gesamte Bundestag. Und da ändert sich ständig irgendwas an den Gesetzen. Und wer heirat wegen finanziellen Aspekten wird nicht gewinnen bei einer Scheidung. Das ist die falsche Motivation. Da ist es billiger es einfach zu lassen.
 
Tolentino

Tolentino

@Unsure
Du zeichnest ein sehr negatives Bild von dem Anliegen bzw. dem Motiv dahinter einen Ehevertrag abschließen zu wollen. Es kann ja auch darum gehen (und genau das sehe ich hier beim TE) den Ehepartner bei ungleichen Aufgabenverteilungen z.B. in Sachen Kindererziehung und Karriereverfolgungsmöglichkeiten zu schützen.
Oder auch Kinder aus erster Ehe zu schützen, etc.pp.

Deine Aussage, dass man sich das gut überlegen soll, bleibt ja unbenommen, dennoch weiß man eben heute nicht wie der Partner eben in 10, 20 oder mehr Jahren tickt, bzw, mit Verlaub, wie man selbst dann tickt.
Man hat schon Persönlichkeitsveränderungen bei ansonsten völlig gesunden Menschen erleben dürfen, einfach nur (anscheinend) weil sie älter werden.

Nenn es Midlife Crisis oder Demenz, man ist nie absolut sicher.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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