Aufstockung Wohnhaus im Bungalowstil mit 30 Grad Walmdach

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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xMisterDx

Woher weißt du denn, dass die Erdwärmepumpe problemlos weitere 170m² beheizen kann? Hast du das schriftlich oder in Form einer Berechnung? Oder mündlich vom Installateur der damals sagte "Jaja, den Dachboden könnten Sie damit auch warm kriegen"...

Fällt mir ehrlich gesagt schwer zu glauben, dass man gerade die teure Erdwärme um Faktor >2 auslegt.

Ich schätze im tiefsten Osten schreibst du von Stundensätzen, nicht Stundenlöhnen, von 31 EUR Netto... denn sonst würde ich sofort Handwerker dort werden.

Was du in jedem Fall brauchst, ist ein Statiker, der dir ausrechnet, ob deine Gründung dein Vorhaben überhaupt zulässt. Vorher braucht man gar nicht weiter zu diskutieren. Denn und das ist ganz wichtig zu verstehen:
Ingenieure müssen kostengünstig planen. Niemand kommt auf die Idee einen Bungalow mit einer Gründung zu versehen, die später problemlos auch einen 3-Geschosser trägt.

Warum? Weil der GU Geld sparen will... und weil der Bauherr auch recht schnell dumme Fragen stellt, warum er für die Gründung mehr bezahlen soll... "schließlich baue man ja keinen 3-Geschosser, sondern nur einen Bungalow........." ;)
 
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monty99

Im Gutachten ist doch ein Fundament bis 1 m tiefe gefordert. Damit die organischen Schichten bis 0,7 m vollständig durchteuft werden.
Ich denke als Alternative hätte ein Bodenaustausch von mindestens 0,7 m stattfinden müssen. Also sind 0,3 m eindeutig zu wenig.
Würde auch die Risse im Bestand erklären.

Also wenn das wirklich so gegründet wurde, dann ist das für den Bestand schon zu wenig. Eine Aufstockung sollte man dann nicht machen...
Danke für den Hinweis.

Soweit ich mich erinnere, muss dafür aber noch die Fotos raussuchen, wurde ca. 50cm Boden abgetragen und mit Recyclingbeton befüllt und verdichtet. Erst dort kam dann Kies und Bodenplatte drauf.
Ich hatte die Setzungsrisse auch zeitig dokumentiert und mit der Baufirma besprochen.

Die Baufirma ist hier sehr renommiert und hat hunderte Massivhäuser gebaut. Der Preis lag damals ca. 20-30 % über den anderen Anbietern und wir haben uns bewusst dafür entschieden. Daher wäre ein Fehlverhalten extrem ungewöhnlich. Problem ist dass wir in einem Gewerbemischgebiet sind wo z.b. 40-Tonner direkt am Haus vorbeifahren und Vibrationen verursachen. Die Nachbarn haben alle ähnliche Probleme.

Ich hatte mit einer anderen Baufirma gesprochen die empfohlen hatte den Boden außen an mehreren Ecken des Hauses zu öffnen und dort die Stärke der Bodenplatte und des Unterbaus zu prüfen. Dort kann man dann ggf. verstärken.

Wie funktioniert das ? Ist das eine Lösung ? Gibt es da ungefähre Kostenabschätzungen ?
 
M

monty99

Woher weißt du denn, dass die Erdwärmepumpe problemlos weitere 170m² beheizen kann? Hast du das schriftlich oder in Form einer Berechnung? Oder mündlich vom Installateur der damals sagte "Jaja, den Dachboden könnten Sie damit auch warm kriegen"...

Fällt mir ehrlich gesagt schwer zu glauben, dass man gerade die teure Erdwärme um Faktor >2 auslegt.

Ich schätze im tiefsten Osten schreibst du von Stundensätzen, nicht Stundenlöhnen, von 31 EUR Netto... denn sonst würde ich sofort Handwerker dort werden.

Was du in jedem Fall brauchst, ist ein Statiker, der dir ausrechnet, ob deine Gründung dein Vorhaben überhaupt zulässt. Vorher braucht man gar nicht weiter zu diskutieren. Denn und das ist ganz wichtig zu verstehen:
Ingenieure müssen kostengünstig planen. Niemand kommt auf die Idee einen Bungalow mit einer Gründung zu versehen, die später problemlos auch einen 3-Geschosser trägt.

Warum? Weil der GU Geld sparen will... und weil der Bauherr auch recht schnell dumme Fragen stellt, warum er für die Gründung mehr bezahlen soll... "schließlich baue man ja keinen 3-Geschosser, sondern nur einen Bungalow........." ;)
Die Wärmepumpe habe ich damals bewusst nach der Heizlastberechnung und einer maximalen Wohnfläche von ca. 270qm berechnet.
Die Heizlast ist mit knapp 5,8 berechnet , die Wärmepumpe eine 9KW.
Der Ausbau des Daches zum Nutzraum / Wohnraum war schon immer angedacht, aber es sollte ursprünglich kein vollwertiger Wohnbereich sein. I
Da wir aber unsere Schwerstbehinderte Tochter im Wohnhaus belassen möchten und nicht in eine Wohnstätte geben wollen, soll das Dach jetzt als Wohnbereich ausgebaut werden. Es soll auch keine weiteren 170qm sein, aber 100qm nutzbar sollte es schon werden.

Ja natürlich ist mit 31 € netto der Stundensatz für einen Facharbeiter auf dem Bau / Handwerker gemeint.

Vor dem Statiker, der ja letztendlich auch nur mit Papier rechnet, wollte ich die Bodenplatte und den Untergrund prüfen lassen. Erst dann würde ich den Statiker beauftragen.
 
11ant

11ant

Da wir aber unsere Schwerstbehinderte Tochter im Wohnhaus belassen möchten und nicht in eine Wohnstätte geben wollen, soll das Dach jetzt als Wohnbereich ausgebaut werden. Es soll auch keine weiteren 170qm sein, aber 100qm nutzbar sollte es schon werden.
Wenn Dir der bisherige Drive des Threads (Diskussion über Unterschotterung und Heizlasten) so zusagt, kannst Du es natürlich bei diesen spärlichen Informationen belassen - dann reduziere aber bitte den Mitlesenden zuliebe die Full Quotes.
Alternativ kannst Du aber meinen Hinweisen in Beitrag #8 folgen und Dir damit erschließen, daß die hier versammelten Profis Vorschläge für Dein Aufstockungsprojekt kredenzen können. Fait votre Jeux !
 
C

Cronos86

Tut mir leid, dass ich erst jetzt wieder was dazu schreibe, zwischen den Jahren nicht die Ruhe gefunden ;)

Also, mit den 50 cm RC Schotter zusätzlich klingt das ganze schonmal etwas solider. Generell gilt, dass alle organischen Böden unter dem Haus weg müssen. Mit den zusätzlichen 30 cm (08/16 oder 00/32?) Hat man 80 cm und das ist erstmal ganz ordentlich. Wenn keine Streifen/Frostschürze eingebaut ist muss das Recyclingmaterial jedoch eine Zertifizierung als Frostschutzmaterial besitzen. Sonst gibt es Schäden durch Frosthub.

Das Polster ist normalerweise überverdichtet (nachgewiesen durch Lastplattendruckversuche) und fängt die initialen Setzungen des Bodens auf. Daher lassen mich die Setzungsrisse schon etwas stutzen.

Sandböden sind erstmal ein guter Baugrund, wenn die anfänglichen Setzungen abgeschlossen sind, dann passiert da eigentlich nicht mehr viel. Außer das Grundwasser sinkt dramatisch ab.
Wurden bei der Baugrunduntersuchung auch Rammsondierungen durchgeführt? Daran kann man die Lagerungsdichte der Schichten erkennen und ob in der Tiefe noch potential für Setzungen ist.

Nachträglich noch etwas an der Gründung zu machen halte ich für sehr schwierig. Man kann nicht mehr Schotter einbringen, da man diesen nicht verdichtet bekommt. Mit Magerbeton zu unterfüttern, ist auch problematisch, da dies kraftschlüssig erfolgen muss. Das heißt von Bodenplatte an nach unten betonieren. Das Haus muss dazu abschnittsweise frei gebaggert werden, Setzungen können nicht ausgeschlossen werden und die erzielten Sohlwiderstände sind aufgrund des hohen Wasserstandes auch bescheiden...

Eine Baugrundverbesserung über ein Injektionsverfahren z.B. Uretek ist meiner Meinung das einzige was klappen könnte. Aber auch das wollte ich nicht bezahlen müssen o_O

Daher einen Statiker das ganze durchrechnen lassen und hoffen das es so passt. Warum jetzt schon Risse (wirklich Setzungen?) aufgetreten sind sollte man nochmal prüfen.

Punkte dafür sind meiner Meinung:
-sind die organischen Böden vollständig ausgebaggert worden?
-wurde das Sandplanum vor Einbau des Schotters ordentlich nachverdichtet? auch hier ist ein Lastplattendruckversuch notwendig (Fallplatte reicht)
-Gucken was eingebaut (Zertifizierung Frostschutz) wurde und in welcher Stärke
-Verdichtungsnachweise für das Schotterpolster zeigen lassen

An den Erdbauer herantretenund die Nachweise zeigen lassen

Ach so und Frohes Neues!
 
M

monty99

Tut mir leid, dass ich erst jetzt wieder was dazu schreibe, zwischen den Jahren nicht die Ruhe gefunden ;)

Also, mit den 50 cm RC Schotter zusätzlich klingt das ganze schonmal etwas solider. Generell gilt, dass alle organischen Böden unter dem Haus weg müssen. Mit den zusätzlichen 30 cm (08/16 oder 00/32?) Hat man 80 cm und das ist erstmal ganz ordentlich. Wenn keine Streifen/Frostschürze eingebaut ist muss das Recyclingmaterial jedoch eine Zertifizierung als Frostschutzmaterial besitzen. Sonst gibt es Schäden durch Frosthub.

Das Polster ist normalerweise überverdichtet (nachgewiesen durch Lastplattendruckversuche) und fängt die initialen Setzungen des Bodens auf. Daher lassen mich die Setzungsrisse schon etwas stutzen.

Sandböden sind erstmal ein guter Baugrund, wenn die anfänglichen Setzungen abgeschlossen sind, dann passiert da eigentlich nicht mehr viel. Außer das Grundwasser sinkt dramatisch ab.
Wurden bei der Baugrunduntersuchung auch Rammsondierungen durchgeführt? Daran kann man die Lagerungsdichte der Schichten erkennen und ob in der Tiefe noch potential für Setzungen ist.

Nachträglich noch etwas an der Gründung zu machen halte ich für sehr schwierig. Man kann nicht mehr Schotter einbringen, da man diesen nicht verdichtet bekommt. Mit Magerbeton zu unterfüttern, ist auch problematisch, da dies kraftschlüssig erfolgen muss. Das heißt von Bodenplatte an nach unten betonieren. Das Haus muss dazu abschnittsweise frei gebaggert werden, Setzungen können nicht ausgeschlossen werden und die erzielten Sohlwiderstände sind aufgrund des hohen Wasserstandes auch bescheiden...

Eine Baugrundverbesserung über ein Injektionsverfahren z.B. Uretek ist meiner Meinung das einzige was klappen könnte. Aber auch das wollte ich nicht bezahlen müssen o_O

Daher einen Statiker das ganze durchrechnen lassen und hoffen das es so passt. Warum jetzt schon Risse (wirklich Setzungen?) aufgetreten sind sollte man nochmal prüfen.

Punkte dafür sind meiner Meinung:
-sind die organischen Böden vollständig ausgebaggert worden?
-wurde das Sandplanum vor Einbau des Schotters ordentlich nachverdichtet? auch hier ist ein Lastplattendruckversuch notwendig (Fallplatte reicht)
-Gucken was eingebaut (Zertifizierung Frostschutz) wurde und in welcher Stärke
-Verdichtungsnachweise für das Schotterpolster zeigen lassen

An den Erdbauer herantretenund die Nachweise zeigen lassen

Ach so und Frohes Neues!
Ebenso ein gesundes neues Jahr.

vielen Dank für die wirklich hilfreichen Tipps und die ausführlichen Erklärungen dazu. Sowas hatte ich mir hier als Laie in dem Forum erhofft.
Damit weiß ich was ich tun muss um weiter zu kommen.

Schade dass viele andere Forennutzer entweder sehr viel Fachwissen voraussetzen oder einen Einzeiler hinklatschen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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