Grundstück bekomme ich geschenkt. Wie den Bau finanzieren?

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Riftayl

Den Kredit würde ich in Höhe von 250.000€ bekommen zu einer monatlichen Rate von 1000€.
Wie oben genannt, habe ich ein Eigenkapital von etwa 35.000€. Dieses Geld möchte ich eigentlich nicht in den Hausbau stecken, ich verwende es als Rücklage für den Fall eines Mietausfalls. Zur Not bleiben mir von den 1500€, die ich im Monat besitze, locker 300€, die ich zur Seite legen kann. Natürlich möchte ich auch weiterhin meinen Lebensstandard behalten.
Mein Job ist auch sicher.

Was meine Familie angeht, hätte ich vielleicht etwas detaillierter beschreiben sollen:
Keiner sagt, dass ich mein Projekt abbrechen soll. Jeder will sich nur einmischen. Meine Großmutter geht davon aus, dass ich das Haus selbst bewohnen möchte. Was ich mir ja nicht Leisten kann. Ein anderer Teil der Familie besitzt diverse Unternehmen oder arbeitet selbst am Bau - die möchten am liebsten "zum Freundschaftspreis" mitarbeiten und mir die ein oder anderen Arbeiten abnehmen. Da wir doch keine Familie aus dem Bilderbuch sind und häufig der ein oder andere Streit entsteht, bin ich der Meinung, ich muss mein eigenes Ding durchziehen, damit mir keiner reinpfuschen kann.
 
R

Riftayl

Also nochmal ausführlich: Mit 1500 € netto kann man nicht bauen. Egal ob man das Grundstück schon hat oder nicht.
250 000 für 140 qm, wahrscheinlich mit Keller, klappt nicht.

Die Eigentumswohnung gehört die quasi? Also gehört sie dir nicht? Oder bald? Wozu brauchst du dafür mehr Geld?

Zur Schenkung. Du hast hier einen Steuerfreibatrag von 200 000 € Aber deine Mutter/Vater und deren Geschwister können hier zum Problem werden. Denn die haben im Erbfall einen Pflichtanteil zu bekommen. Sollte das Erbe dann geringer ausfallen, können die Forderungen an dich gestellt werden, da du eine Schenkung erhalten hast, die eventuell zum Teil den Kindern deiner Großeltern gehörten.
Das ist nicht so unkompliziert, wie man vermuten mag.
Ich bin eben auf die Mieteinnahmen angewiesen. Ohne Miete würde ich etwa 3 Jahre zahlen können.

Im Sterbefall meiner Großeltern, wäre mein Pflichtteil so hoch, damit könnte ich das Haus abbezahlen. Doof nur, wenn mein Großvater mehr als 100 Jahre alt wird.
Sollte der schlimmste Fall eintreten, bekomme ich natürlich noch Unterstützung von meiner Familie. Komplett in den Ruin wird mich das Projekt also nicht treiben können. Zur Not muss ich das Haus verkaufen.

Ich möchte mich auch nicht völlig planlos in etwas hineinstürzen, wovon ich keine Ahnung habe. Deswegen gehe ich Step-by-Step alles durch, was ich zu erledigen habe, bevor ich überhaupt mit dem Bau beginne.
Grundstück: Muss mir noch überschrieben werden.
Bank: 250.000€ auf 1000€ im Monat - erledigt.
Hausbau: Plan steht fest, Firmen stehen fest, Kosten stehen fest.
Garten, Kanalanschluss, Terrasse, Garten: Plan steht fest, Firmen stehen fest, Kosten stehen fest.
Miete: Wie hoch setze ich sie an?
Versicherungen: Brandschutz, Elementarversicherung, Rechtsschutzversicherung - Mietrecht - wird alles noch benötigt.
Steuern: Was werde ich an Miete abdrücken müssen? Weiß ich bisher auch noch nicht.

Mir ist bewusst, dass ich noch einen langen Weg vor mir habe. Deswegen habe ich bewusst gesagt, ich fange frühestens 2014 an mit dem Bau.
Ich wäre sehr Dankbar, wenn ihr mir mit den fehlenden Informationen weiterhelfen könntet.

Grüße :)
 
Musketier

Musketier

Guten Tag.

Ich bin 24 jahre alt und verdiene im Monat 1500€ Netto.
Ich besitze quasi eine Eigentumswohnung. Ich brauche zusätzliche Einnahmen um mein Leben hier weiterhin in dieser Wohnung zu garantieren. Ist auch alles völlig irrelevant, deshalb werde ich gleich zum Punkt kommen:
Ein Einfamilienhaus-Haus zu bauen, um davon monatlich noch zusätzlich Geld rausziehen zu können, wird nicht möglich sein. Wie bereits geschrieben mußt du auch Steuern auf die Gewinne (sofern vorhanden) zahlen. Machst du erstmal Verluste aus der Vermietung kannst du nicht einmal groß Steuern sparen.
Was ist mit Reparaturen am Haus?
Was ist mit nicht umlagefähigen Nebenkosten?
Was ist nach 10 Jahren, wenn die Zinsen angestiegen sind? Mit 1000€/Monat hast du noch nicht allzu viel getilgt.

Ich geh mal davon aus, dass du nicht dauerhaft Solo bleiben möchtest. Was ist, wenn du von den 1500€ noch eine Familie ernähren willst?
Dann sind keine 300€/Monat mehr übrig.

Ich würde an deiner Stelle erstmal sehen, wie das Leben weitergeht. Mit 24 Jahren ist doch noch gar nichts entschieden, wie es sich im privaten und beruflichen Bereich weiterentwickelt. Bauen kannst du dann allemal noch. Vielleicht dann auch für deine Familie.
 
lastdrop

lastdrop

Stimme Musketier zu. In dem Alter würde ich mir keinen Klo ans Bein binden, wenn ich nicht mal drin wohnen möchte.
 
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perlenmann

Kosten stehen fest.
Halte Dein Vorhaben auch für sehr gewagt. Aber Kosten stehen beim Bau NIE fest. Selbst wenn Du n Festpreis fürs viele Sachen hast, irgendwas kommt immer!
Aber trotzdem meine ich, das Mieteinnahmen steuerlich mit dem Kredit verrechnet werden können. Steuerberater fragen!

Aber das wichtigste: Was hast Du davon? Ein Hausbau ist kein Zuckerschlecken. Was hast Du von dem ganzen wenn es am Ende nicht dir gehört? Rechne mal zu ende, was nach den 10Jahren Zinsbindung ist?
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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