Wurde unser Flachdach korrekt und nach Stand der Technik ausgeführt?

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elsausb

Hallo liebe Forumsmitglieder,

wir suchen eine weitere Perspektive für unsere Probleme, die wir bereits beim Dachdecker angesprochen haben. Konkret geht es um ein Flachdach auf der Garage sowie das Flachdach auf unserer Dachterrasse, das nach unserer Analyse falsch verlegt wurde.

1. Verlegung Dachbahnen
Wie man auf den zwei Bildern unten sehen kann, sind die Herstelleranweisungen nicht korrekt ausgeführt. Die Unterbahn wurde zum Einen direkt an der Wand hochgezogen und zum Anderen nicht doppelt an den Anschlüssen ausgeführt. Laut Beispielskizze sollten in der Ecke 4 Lagen übereinander liegen, wo bei uns nur 2 sind. Weiterhin ist die Unterbahn nicht gleich hoch wie die Überbahn, wodurch nur die Unterbahn durch die spätere Kappleiste vom Verrutschen gesichert ist. Außerdem wurde kein Eiskeil angeordnet.

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2. Anschlüsse an der Attika
Gleiches Problem bei den Anschlüssen bei der Attika. Hier wurde zudem die obere Lage nur bis Ende der Attika gelegt und nicht wie in der Skizze bis vor die äußere Kante gezogen. Unserer Meinung nach kann durch Schlagregen oder Schneevwerwehung Wasser unter die Metallabdeckung kommen und somit früher oder später auch durch die Nähte.

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3. Pickelbildung auf Bitumenbahnen
Weiterhin ist zu beobachten, dass auf den Bahnen wo viel Sonne drauf kommt sich langsam Pickel bilden. Uns hat man gesagt, dass es einige Produktionsfehler gab und es dann zu solch einer Bildung kommen kann. Unserer Vermutung liegt eher nahe, dass sich bereits Nässe in der darunter liegenden Dämmung gesammelt hat, die dann bei Sonnenstrahlung versucht nach außen zu diffundieren. Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Beim punktuellen öffnen der Abdeckung wurde auf jeden Fall Restfeuchte festgestellt, die allerdings nach kurzer Stehzeit abgetrocknet ist.

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4. Kappleiste
Weiterhin ist an den unten stehenden Fotos zu sehen, dass das Mauerwerk stellenweise offen liegt und nicht vollständig von der Kappleiste überdeckt ist. Dies liegt wahrscheinlich an meinem ersten Punkt, da die Bahnen nicht 2 teilig ausgeführt wurden. Stattdessen wurde auf gut Glück die gesamte Bahn von links nach rechts gezogen. Außerdem ist für mich nicht richtig ersichtlich wie durch den aktuellen Aufbau verhindert werden soll, dass Wasser vom Putz hinter die Kappleiste ziehen kann. Laut Skizze sollte die Kappleiste im Mauerwerk versenkt sein, um ein hinterwandern auszuschließen.
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4. Lösungsansatz für den Dachdecker
Als Lösung hat uns der Dachdecker angeboten, dass noch eine weitere Bahn über die existierenden gezogen werden, sodass der Materialmangel aus Punkt 3 kompensiert und die anderen Mängel überdeckt würden. Aus unserer Sicht eine riesen Frechheit, da hier aus unserer Sicht die Mängel immer noch existent und nur durch eine weitere Lage überdeckt würden. Was denkt ihr darüber? Macht das Sinn oder sollen wir darauf pochen das ganze Dach neu machen zu lassen?

Heute sieht es im Übrigen so aus. Man sieht am Anschluss wo für eine TEstung aufgemacht wurde.
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Vielen Dank für eure Hilfe!
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K

konibar

die Antwort wird Dir nicht gefallen:

nach Jahren schwieriger Erfahrung mit Dachpappe (aka Bitumenbahn) sehe ich hier
typische Probleme aufblühen:

-flach verlegte Bahnen werden irgendwann undicht, weil die Schweiß-/Klebenähte
reißen. Bei darauf stehenden Pfützen wird irgendwann Wasser eindringen.

- besonders begehbare Fläche sind gefährdet. Irgendwann wird jemand einen Stuhl drauf stellen
und Löcher rein drücken.

Wenn irgendwie machbar würde ich
- min leichtes Gefälle anbringen
- eine harte Deckschicht aufbringen od zumindest den Zugang sperren.

sorry
bessere Antwort kenne ich nicht.
Selbst bei fehlerfreier Montage sind dies typische Probleme von Bitumenbahnen.
 
Zuletzt aktualisiert 01.08.2025
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