Wärmedämmung der Außenwand, ja oder nein?

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R2D2-1

Wir sind uns unsicher, ob wir die Außenwände unseres Hauses mit einer Wärmedämmung versehen lassen sollen. Man hört einiges darüber, man hole sich den Schimmel ins Haus, die Raumluft wird ungesund, die Wände nähmen mit der Zeit Schaden, da das Mauerwerk nicht mehr atmen könne...
Wie habt Ihr das geregelt, Wärmedämmung auf die Wand, wie ist eure Erfahrung?
 
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Hubertus-1

Ein Haus wird wegen einer Wärmedämmung nicht schimmelig. Früher gab es auch schon Schimmel an den Wänden, bevor es überhaupt so etwas wie Wärmedämmverbundsystem hatte.
Mich stört der viele Kunststoff am Haus, irgendwann kommt die Entsorgung, die bestimmt nicht billig wird. So lange hält ein Wärmedämmverbundsystem ja nicht.
Dicke Wände geben mir ein besseres Gefühl, mehr nach Haus und weniger nach Kulisse für die neuesten Bautrends.
 
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R2D2-1

Es gibt Statistiken, die darlegen, dass seit dem vermehrten Gebrauch von Wärmedämmverbundsystemen sich die Schimmelgefahr in Innenräumen erhöht habe.
Man liest von einem "von der Ökomafia zwangsverordneten Dämmwahn" und solche Sachen. Soweit möchte ich nicht gehen, aber man ist verunsichert. Einerseits die Nachweise und Hinweise, wie gut und wichtig eine richtige Wärmedämmung sei und andererseits diese "Mafia"-Sprüche und auch wieder Nachweise gegen Wärmedämmung.
 
M

MODERATOR

Hallo zusammen,

Hubertus hat schon recht, wegen einer Wärmedämmung auf den Außenwänden entsteht kein Schimmel; es müssen Oberflächentemperatur und Raumfeuchte "passen", damit eine Wandoberfläche schimmelt. Wobei, nebenbei bemerkt, eine Wärmedämmung die Oberflächentemperatur der Innenwände erhöht und so die Schimmelgefahr eher mindert.
Was problematisch werden kann: Die luftdichte Hülle moderner Häuser. Luftdichtheit ist wichtig, um die Heizenergie im Innern der Häuser zu halten. Verbrauchte und feuchte (Pflanzen, Bad und Küche, Haustiere, Menschen tragen dazu bei) Raumluft muss abgelüftet werden.
Wird nicht ausreichend gelüftet, kann die zu feuchte raumluft an kühleren Wandobderflächen kondensieren, was zu Schimmelgefahr führt.

Die Sprüche von wegen "Ökoterrorismus", "Dämmmafia", "Dämmwahnsinn" etc. kenne ich auch. Da wird Laien auf blumig populistische Weise Zeugs "erklärt", worüber sich ein Fachmann nur kopfschüttelnd wundern kann. Das gehört in die gleiche Schublade wie die 9/11-, Mondlandungs- und sonstige Verschörungstheorien.

Wenn man sein Haus nicht mit einer Wärmedämmung versehen möchte, muss man das nicht, dann baut man aus dämmenden Mauersteinen, baut dicke Außenwände etc.
 
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Luzia-1

Salü,
Mich interessiert ökologisches Bauen sehr, Ökologie bedeutet nachhaltiges Wirtschaften. Darum geht es auch beim Dämmen unserer Häuser.
Wenn man diese Pamphlete der Dämmgegner liest, kristallisiert sich oft heraus, dass der Kostenaufwand für die Dämmung und isolierte Fenster sich nicht lohnt und deshalb unsinnig sei. Hier wird also der wirtschaftliche Einsatz isoliert bei einem Haus, einem Eigentümer betrachtet. Dabei ist es sehr gut möglich, dass sich der wirtschaftliche Einsatz für ein gut gedämmtes Haus nicht in angemessener Zeit amortisiert - aber Wärmedämmung hat einen Sinn, der über das Wirtschaftliche hinausgeht!

Die Gesamtheit aller neuzeitlich gebauten, mit Wärmeenergie ökologisch haushaltenden Gebäude sorgt dafür, dass uns die nicht erneuerbaren Energieträger länger erhalten bleiben.
Aus gleichem Grunde fahren wir heute auch Autos, die weniger Benzin verbrauchen - um die Ressourcen möglichst weit in die Zukunft zu erhalten.
 
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Herti-1

Beim benzinsparenden Auto sparen wir ja Geld, beim Dämmen müssen wir Geld ausgeben, in Deutschland wird man per Gesetz dazu gezwungen. Meiner Meinung nach sind die Preise für Dämmmaterial überteuert und das ganze wird vom Gesetzgeber toleriert, wen nicht gar gefördert. Quasi Wirtschaftsförderung auf dem Rücken der Häuslebauer. Meine Meinung.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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