Haus finanzieren jemals möglich?

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B

Bauherren2014

Aussagen wie: Ich hatte mal Geld und dann kam Sache XY "dazwischen", ganz fix aus dem Wortschatz streichen. Für jeden Euro den man Ende des Monats nicht gespart hat fällt einem ne neue Ausrede ein. Mal muss ne neue Waschmaschine her, mal war das Auto kaputt. Sowas hört mit dem Haus nicht auf. Wenn ALLES, solche Rücklagen sollte man eh bilden, wenn man es denn kann und wenn darüber hinaus nichts übrig bleibt, sollte man sich ehrlich (das ist hier der wundste Punkt) fragen in sowas gut gehen kann.

Klar heiratet man i.d.R. nur einmal und Kinder kommen auch nicht alle Tage zur Welt, aber so ist's auch mit dem Haus - da sollte man genau überlegen auf was man sich ein lässt.
Prinzipiell gebe ich Dir natürlich recht. Aber ganz so kritisch sehe ich es auch wieder nicht, vor allem, wenn man vielleicht erst 3 oder 4 Jahre (bei Studium) gearbeitet hat. War bei mir ähnlich, innerhalb der ersten 3 Jahre kam die erste wirklich eigene Wohnung (da müssen nun mal ein paar Möbel rein), das erste Auto (um zur Arbeit zu kommen), Hochzeit und dann noch 1 Kind. Da kommt eben mal ein stolzes Sümmchen zusammen und das eben auf einen Schlag. Wenn man sich erst mal eine Grundlage geschaffen hat, dann kommen die nächsten Anschaffungen erstens nicht innerhalb der nächsten Jahre (zumindest die größeren nicht) und vor allem kommen sie nicht ganz so gebündelt. Wer natürlich immer ausschweifend gelebt hat und vielleicht 3 x im Jahr in den Urlaub gefahren ist, der wird es auch in Zukunft schwer haben, wenn er ein Haus hat. Denn auf allen "Luxus", den man vorher hatte, möchte man ja im allgemeinen nicht verzichten.
 
M

Mami2013

Eben. Das sind ja auch keine Ausreden warum wir nicht sparen konnten. Wir haben ja immer gespart sonst hätten wir ja auch nicht die erste Wohnung einrichten können, keine große Hochzeit incl. Reise machen können und wer ein Kind hat weiß wie viel heutzutage eine Erstausstattung kostet.

Ich wollte ja nur wissen wie realistisch es ist.
Danke @Bauherren2014 für deine Tipps und deine Meinung.

Ich fand es halt seltsam das man mit 3600 Euro sich kein Haus Leisten kann aber ohne Probleme sein Leben lang 1000 Bus 1500 Euro Miete zahlen kann und soll. Zumal wir beide einen sehr sicheren Job haben.
 
B

Bauherren2014

Das Problem ist eben, dass viele (und damit spreche ich jetzt nicht unbedingt Dich an) vergessen, dass ein Haus eben höhere laufende Kosten hat wie eine Mietwohnung. Erstens ist ein Haus meist größer als die Mietwohnung, d.h. Nebenkosten werden höher, Grundsteuer wird höher etc. Wenn Du zur Miete wohnst und es geht etwas kaputt, dann rufst Du Deinen Vermieter an und es wird repariert und Du hast keine Zusatzkosten... Du ziehst aus und das Laminat wird neu verlegt - der Vermieter zahlt... etc.... Und nicht alles Kosten, die der Vermieter hat, können auf die Miete umgelegt werden. Wenn Du Hausbesitzer bist, zahlst Du alles selber. D.h. Du musst genügend Rücklagen haben/schaffen, falls mal etwas kaputt geht oder neu gemacht werden muss/soll. Die Heizung geht kaputt - Du bist dran mit Zahlen. Die Elektrik muss neu gemacht werden - Du zahlst. Dieses Spielchen könnte man endlos fortführen. Die Aussage, dass man sich für das selbe Geld, was die Miete kostet, auch ein Haus leisten könnte, ist in den allermeisten Fällen völliger Blödsinn, zumindest wenn man von den selben Bedingungen ausgeht. Das verstehen viele aber nicht.

3.600 € ist wie gesagt kein schlechtes Geld, aber für eine Vollfinanzierung eines Neubaus eben dann vielleicht doch nicht ausreichend. Eine Gebrauchtimmobilie kann man damit sicherlich (je nach Region und Ausstattung) finanzieren.

Und man muss eben auch sagen (und auch das ist jetzt nicht an Dich gerichtet): nicht jeder muss ein Haus haben. Wer eben nicht ganz so viel Geld hat und mietet, dafür aber gemütlich 2 x pro Jahr in den Urlaub fahren kann, dem geht es unter Umständen deutlich besser wie demjenigen, der sein ganzes sauerverdientes Geld in ein Haus steckt, nur des Hauses wegen. So schön ein eigenes Haus auch sein mag, wenn ich mich dafür "nackig" machen müsste, dann würde ich es lassen.
 
emer

emer

Eben. Das sind ja auch keine Ausreden warum wir nicht sparen konnten. Wir haben ja immer gespart sonst hätten wir ja auch nicht die erste Wohnung einrichten können, keine große Hochzeit incl. Reise machen können und wer ein Kind hat weiß wie viel heutzutage eine Erstausstattung kostet.

Ich wollte ja nur wissen wie realistisch es ist.
Danke @Bauherren2014 für deine Tipps und deine Meinung.

Ich fand es halt seltsam das man mit 3600 Euro sich kein Haus leisten kann aber ohne Probleme sein Leben lang 1000 Bus 1500 Euro Miete zahlen kann und soll. Zumal wir beide einen sehr sicheren Job haben.

Ich sag ja, es gibt Dinge die kauft man nicht jedes Jahr. Aber es verzerrt es sich.
Was in einem Jahr die Hochzeit, ist im anderen das Kind und im nächsten neue Möbel., Im nächsten halt die Kosten für ein neues Auto (und sei es ne Anzahlung), danach vielleicht doch mal wieder ein Urlaub, weil der letzte war ja vor 4 Jahren zur Hochzeit. Danach irgendwelche Reparaturen von irgendwas... Und so haste eben jedes Jahr kosten, die jeweils für sich gesehen "nicht jedes Jahr" auf dich zukommen. Und dann - sind wir ehrlich - ertappt man sich bei dem Gedanken: eigentlich war das Sparziel 5000€, jetzt sind es nur 3000€. Naja; da weist die neue Spülmaschine und und ein neuer Satz Reifen war auch nötig, aber das kauft man ja nicht jedes Jahr... Richtig, dafür kommen im nächsten Jahr aber andere meist "unerwartete" Kosten auf einen zu.
Das schöne an diesem Rechenbeispiel ist, es sind immerhin noch 3000€ gespart worden.
Fressen - mehr oder weniger - "unerwartete" Kosten aber die Ersparnisse immer wieder fast, ganz oder darüber hinaus auf. Ist's halt schlecht.

Sparen und Rücklagen bilden sind halt 2 paar Schuhe, die sich aufaddieren.

Ich unterstelle euch ja auch nicht das ihr nicht sparen könnt. Sonst wären diese Ausgaben auch wohl nicht möglich gewesen, aber übrig geblieben ist halt auch nichts. Aus welchen Gründen auch immer.

Die Frage die ihr selbst beantworten müsst ist:

Wie viel Geld bleibt (Stand heute) nach Abzug aller(!) Kosten übrig. Die Miete dann wieder darauf rechnen. Wohnnebenkosten für ein Haus inkl. etwa 2,50€ pro qm WF Rücklagen wieder ab. Was dann übrig bleibt, hast du für den Kredit. Deine Bank sagt dir dann wie viel Geld du dafür bekommst.

Wenn es nicht reicht, noch mal rechnen wenn Sich die finanzielle Situation geändert hat.


Was ein Kind kostet weiß ich im übrigen.
 
B

Bauherren2014

Wie viel Geld bleibt (Stand heute) nach Abzug aller(!) Kosten übrig. Die Miete dann wieder darauf rechnen. Wohnnebenkosten für ein Haus inkl. etwa 2,50€ pro qm WF Rücklagen wieder ab. Was dann übrig bleibt, hast du für den Kredit. Deine Bank sagt dir dann wie viel Geld du dafür bekommst.
Diesem Absatz ist natürlich nichts mehr hinzuzufügen. Und mit Deinen ganzen "Extraausgaben" hast Du natürlich mehr als recht. Deshalb auch ein Haushaltsbuch führen und realistisch! überprüfen, welche Extrakosten sich jährlich, in welcher Form auch immer, wiederfinden werden. Nichts desto trotz sind die Ausgaben für eine Hochzeit (bei den meisten) oder die Erstausstattung einer ersten Wohnung überproportional hoch.
Trotz Sonderausgaben, die in irgendeiner Form definitiv jedes Jahr kommen werden, da hat emer recht, müssen genügend Rücklagen zu schaffen sein, sonst macht das Ganze keinen Sinn.
 
D

DG

Ich fand es halt seltsam das man mit 3600 Euro sich kein Haus Leisten kann aber ohne Probleme sein Leben lang 1000 Bus 1500 Euro Miete zahlen kann und soll. Zumal wir beide einen sehr sicheren Job haben.
Hallo,

Das geht schon, nur habt Ihr die 3.600€ nicht, sondern derzeit nur 2800€ und leistet Euch - ohne das bekritteln zu wollen - einen Lebensstandard, der Euch keine Luft für Ansparungen lässt. Das ist nicht schlimm, aber erst mal Fakt. Viel für Euren "Traum" habt ihr aber offensichtlich bisher auch nicht geopfert, insofern sind die Aussagen der anderen User hier auch richtig, dass man sich ein Haus - zumal im Raum DA/FFM - mit 3.600€ netto ohne Eigenkapital nicht in 1-2 Jahren aus dem Ärmel schüttelt

Andererseits ist es auch nicht ungewöhnlich, mit Mitte oder Ende 30 ein Haus zu bauen oder zu kaufen, also warum gönnt Ihr Euch nicht 3-4 Jahre Zeit, stellt Eure Finanzen auf die Probe und überlegt in Ruhe. So wie Du es beschreibst, klingt das alles so nach ... wir haben das Geld und die Idee und das muss jetzt in spätestens 2 Jahren klappen. Was läuft Euch denn in 3 oder 5 Jahren weg?

Meiner Meinung nach gar nichts.

MfG
Dirk Grafe
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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