Hallo an alle,
ich denke, es gibt da ganz unterschiedliche Ansichtsweisen. Jeder muss das für sich selbst wissen und entscheiden.
Ich selbst bin Elektromeister und habe mir nach all den Werbeanzeigen mal ein Angebot machen lassen. Nach zahlreichen Telefonaten und dem Hinweis, dass ich selbst vom Fach bin, kam dann das „super-duper-Angebot“: 5 kW-Anlage auf der Garage, 9 kWh-Speicher und ein Stromvertrag direkt mit Enpal – für 26.000 € mit 280 € monatlicher Rate und sofortiger Auszahlungsmöglichkeit.
Ich habe dann versucht, dem Berater beim nächsten Telefonat zu erklären, wo jetzt mein Vorteil wäre, wenn ich monatlich die gleichen Kosten hätte – egal ob als Stromrechnung oder als Abzahlung. Das konnte er aber wohl nicht nachvollziehen; vielleicht war das einfach nicht Teil seiner schulischen Ausbildung. An der Waldorfschule war halt eher Klatschen, Singen und Bambus schnitzen Teil des Abschlusses.
Ich hätte 18 Cent pro kWh bezahlt, was erstmal günstig klingt. Aber im Kleingedruckten stand: Meine Anlage würde ca. 4.500 kWh pro Jahr produzieren. Ich verbrauche aber 9.000 kWh im Jahr (Haushalt und Wärmepumpe zusammen). Also müsste ich 4.500 kWh weiterhin über das Netz bzw. den Enpal-Zähler beziehen. Sobald ich diese Menge überschreite, zahle ich 38 Cent pro kWh.
Da ich Haus und Heizung dann über einen Zähler hätte (momentan habe ich für die Heizung noch einen separaten Zähler mit einem anderen Tarif und zahle dort 10 Cent weniger als beim Haushalt), würde ich in Zukunft auch für die Heizung die 38 Cent zahlen – und so weiter.
In meinen Augen werden da die Leute verarscht. Es wäre auch kein Gerüst nötig gewesen usw. Gesamtkosten für das Material lägen online bei etwa 8.000 bis 9.000 €.
Außerdem sehe ich das so: Was soll ich mit einer 15 kW-Anlage? Morgens ist keiner im Haus, der Speicher nach 1–2 Stunden voll, der Überschuss geht für ein paar Cent ins Netz. Mittags nutzt ein Einfamilienhaus maximal 5 kW, der Rest ist wieder Überschuss. Eine riesengroße Anlage bedeutet eine riesige Investition.
Neue Balkonkraftwerke mit Mini-Speicher (2.000 W) muss man nur melden. 2.000 W dürfen direkt selbst verbraucht werden, ein kleiner Speicher ist dabei und der Wechselrichter regelt die Überschusseinspeisung ins Netz auf 800 W runter. Die Anschaffungskosten liegen bei etwa 1.200 € und man kann damit ca. 500–700 kWh im Jahr einsparen. Die Kosten habe ich also schnell wieder raus, und ab dann wird gespart.
Aber das ist nur meine Ansicht.
Gruß Timo