Könnten wir uns das wirklich leisten und geht die Bank mit?

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N

nordanney

Dann kann man auch Porsche statt VW fahren, Louis Vuitton statt Allerweltsmarke etc. Da geht es dann nicht mehr um den praktischen Nutzen.
Genau darum geht es hier. Der Schritt von der E-Klasse zur S-Klasse.
Sobald aber auch die finanzielle Seite eines Deals bewertet werden soll (und dafür ist dieses Forum eigentlich auch da), gehen eben andere Kriterien in die Rechnung mit ein. Und wenn dann als einziges Argument übrig bleibt: "dann wird halt notfalls verkauft, in die Privatinsolvenz gehst du mit deinem Eigenkapital nicht", dann ist das für mich eine recht naive Sichtweise. Vielleicht aber auch der Sichtweise eines Bankberaters geschuldet, der sein Geld mit Immobiliendarlehen verdient.
Ja, ganz naiv. Einfach objektiv ohne Emotionen (natürlich auch "erlernt" über den Job). Keine Gedanken drumherum, sondern nur "besteht ein echtes, lebensbedrohendes Risiko". Digitale Antwort in schwarz-weiß Optik.
Selbst wenn nur die Konsumperspektive zählen würde, würde ich bei diesem Einkommen nicht 50% in mein Haus stecken wollen, sondern hätte noch andere Wünsche, die dann entsprechend reduziert werden müssten.
Kannst Du ja so machen wollen. Es sind übrigens aber nur 40% des Einkommens. Es bleiben rd. 5.000€ netto für die Lebenshaltung nach Kreditrate von 3.500€. Da kann man eine Menge Wünsche mit befriedigen, wobei ich persönlich nicht wüsste, was nach relativ kurzer Zeit noch an Wünschen über bleibt, die noch nicht erfüllt wurden.
 
A

Allthewayup

Reisen. Ein tolles Auto. Noch mehr Reisen. Gibt schon viel Länder, die es lohnt, sich anzusehen.
Bei uns sind die Reisen nur dadurch limitiert, dass wir in unterschiedlichen Branchen Arbeiten und es unterschiedliche Zeiten gibt, an denen Urlaub genommen werden muss oder Urlaubssperre gilt. Zusätzlich sind zwei Kids mit zu berücksichtigen, sonst würden wir wohl noch häufiger Reisen.
Der Autowunsch ist ebenfalls bereits befriedigt.

Und um mal etwas „Dampf“ aus dem Thema Einkommen zu nehmen: Ich habe ein Lohnplus von 5% vor der Brust und meine Frau hat letzte Woche erfahren das es bei ihr sogar 6% werden.
Natürlich könnten wir uns die Immo alleine jeweils nicht finanzieren trotz ziemlich gleichmäßig verteiltem Einkommen. Auch das Thema Arbeitslosigkeit beschäftigt uns. Aber wir haben hierzu eine relativ klare (wenn auch stumpf wirkende) Meinung. Wer hart Arbeitet (damit meine ich nicht rein körperlich), engagiert ist, etwas clever und geschickt, der sollte auch wieder einen Job finden der annähernd an das alte Gehalt herankommt. Und selbst wenn 1.000€ netto im Monat fehlen, dürfte ein minimales zurückschreiben des Konsums (zuerst Autos, dann Reisen) dies auch kompensieren können. Und die Wahrscheinlichkeit das wir beide zeitgleich unsere Jobs verlieren ist dermaßen gering, da ist das Risiko einer Scheidung oder Todesfall um ein x-faches höher. Und dieses Risiko tragen alle verheirateten Paare mit Eigentum, nicht nur wir.
Und nur im aktuellen Haus zu bleiben, weil es sich im Notfall auch einer alleine Leisten könnte ist für uns das Sinnbild von exakt dieses Unheil herbeisehnen.
Jetzt schauen wir mal wie es weitergeht.
 
H

Haus123

Und die Wahrscheinlichkeit das wir beide zeitgleich unsere Jobs verlieren ist dermaßen gering, da ist das Risiko einer Scheidung oder Todesfall um ein x-faches höher. Und dieses Risiko tragen alle verheirateten Paare mit Eigentum, nicht nur wir.
Und nur im aktuellen Haus zu bleiben, weil es sich im Notfall auch einer alleine Leisten könnte ist für uns das Sinnbild von exakt dieses Unheil herbeisehnen.
Jetzt schauen wir mal wie es weitergeht.
Das ist richtig. Der Jobverlust als solcher ist auch gar nicht das Problem. Wenn trotz Jobverlust munter die Preise weiter steigen, dann geht nordanneys Logik auf. Das Problem ist aber, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Jobverlusts statistisch nicht unabhängig von der allgemeinen Wirtschaftslage ist, welche wiederum die Immobilienpreise maßgeblich definiert. Heißt im Klartext: Wenn der Job flöten geht, dürfte auch bei den Immobilienpreisen Druck herrschen. Das war im letzten Jahrzehnt bei weitem nicht so stark ausgeprägt. Im Boom arbeitslos zu werden, ist deutlich angenehmer als in der Rezession.

Bei einer Ehe ist das Scheidungsrisiko von der Wirtschaftslage hingegen unabhängig (naja, vermutlich nicht ganz). Aber richtig ist: auch hier kommt die Scheidung in guten Zeiten deutlich günstiger als in schlechten, wenn man die Millionenhütte doch für weniger als erwünscht verkaufen muss.

Für mich hat das nichts mit Unheil herbeisehnen zu tun. Ich kann jedenfalls deutlich leichter schlafen, wenn auch im Fall der Fälle meine Existenz abgesichert ist und ich bin auch gedanklich und emotional freier, wenn mich weder eine Arbeitslosigkeit noch eine Scheidung finanziell ruiniert. Klar, mit Sicherheit verhindern lässt sich das nicht. Aber zumindest kann man das Szenario durch eigene Handlungen im Vorfeld abmildern.

Wenn ich ausschließlich optimistisch in die Zukunft blicke und Risiken vernachlässige, dann ist es hingegen rational sich möglichst hoch zu verschulden. Immobilien sind das perfekte Mittel dazu. Große Vermögen werden stets durch Fremdmittel finanziert. Man kann dadurch reich werden wie Rene Benko. Man kann aber auch wieder im Anschluss alles verlieren. Wenn es dumm läuft, hat man nicht mal die Jahre der Hausse zuvor. Wenn man clever ist, schafft man irgendwann den Absprung
 
A

Arauki11

Wenn ich ausschließlich optimistisch in die Zukunft blicke und Risiken vernachlässige, dann ist es hingegen rational sich möglichst hoch zu verschulden.
Das hat so so extrem hier Niemand gesagt, denn es wäre ja geradezu dumm, etwas zu vernachlässigen.
Man kann dadurch reich werden wie Rene Benko. Man kann aber auch wieder im Anschluss alles verlieren. Wenn es dumm läuft, hat man nicht mal die Jahre der Hausse zuvor. Wenn man clever ist, schafft man irgendwann den Absprung
Auch hier sind Extrembeispiele nicht hilfreich und fern jeglicher Realität im Hausbauforum.
 
Zuletzt aktualisiert 17.05.2025
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