Süd Hang Grundstück 700qm Einfamilienhaus ca. 150qm, Ideen Input?

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H

Hanger1

Hallo zusammen,

wir tüfteln mittlerweile schon seit geraumer Zeit wie wir unser zukünftiges Einfamilienhaus am besten auf unser Grundstück platzieren könnten. Wir möchten den vorhandenen Hang möglichst effektiv nutzen und möglichst wenig Grünfläche verschenken.

Bebauungsplan/Einschränkungen
Größe des Grundstücks ca. 700qm
Hang ja 10% Südhang
Grundflächenzahl 0,3
Geschossflächenzahl 0,6
Anzahl Stellplatz 2 (Garage oder Carport)
Ausrichtung Firstrichtung kann freigewählt werden
Maximale Höhen/Begrenzungen Die Traufhöhe ist talseitig mit maximal 6,65m Höhe auszuführen
Maximal 2 Vollgeschosse
Abstandsflächen der Bestimmung der Bayerischen Bauordnung
Grenzgaragen dürfen nur bei zusammengebauten Garagen innerhalb der dargestellten Bereiche des Bebauungsplanes errichtet werden
Für die übrigen Garagen wird ein Mindestabstand von 1,20m zur Grenze festgelegt

Anforderungen der Bauherren
Ca. 150qm Wohnfläche
Keller, Geschosse: Offen. Jedoch voraussichtlich aufgrund des Hanges mit Keller. Ggf. Keller als Garage.
Anzahl der Personen, Alter 2 Erwachsene, 2 Kinder


Hausentwurf
Von wem stammt die Planung: Do-it-yourself

Könntet ihr mir bei der Vorabplanung für ein Einfamilienhaus etwas Input geben?

Der Baugrund hat ein Südgefälle von ca. 10%

Die Straße befindet sich auf der Nord- und Westseite.

Ich habe die wichtigsten Punkte schon einmal ausgelasert. Nullpunkt Nord-Ost. Die Angaben sind in cm und müssten eigentlich negativ sein, da es sich um einen Südhang handelt.

Geplant ist ein Einfamilienhaus mit ca. 150 m² und Garage bzw. Carport.

Variante I a

5 m von Norden und Westen

Haus ca. 10 x 10 m

In den Keller soll die Garage verbaut werden. Zufahrt Süd/West.

Der Hauseingang für Gäste ist von Norden.

Vorteil:
In den 10 x 10 m ist alles untergebracht.

Nachteil:
Ich muss die Einfahrt für die Garage vor das Haus bauen und verliere somit extrem viel Grünfläche, da ich im Osten nur eine Breite von 7,5 m habe.

Variante Ib

Das Haus steht 5 m von Norden und Osten, somit bleiben 7,5 m auf der westlichen Straßenseite. Eine Einfahrt in die Kellergarage ist hier aber definitiv zu steil.

Variante II

Den Keller etwas höher bauen und den Schlaf- und Badbereich im Keller unterbringen, sodass man eben vom Kellerbereich in den Garten gehen kann.

Im Obergeschoss ist der Zugang von der Nordseite mit mehreren Stufen zum Eingangsbereich. In diesem Geschoss befinden sich die Küche, der Ess- und der Wohnbereich.

Die Garage/der Carport wird neben das Haus gebaut.

Eine Balkonterrasse im Obergeschoss, sodass man vom Essbereich aus hinausgehen kann. Der Garten ist per Treppe erreichbar.

Vorteil: Deutlich mehr Gründfläche in der Südseite

Nachteil: Deutlich mehr Erdarbeiten. Deutlich weniger Grünfläche.

Ähnliche Grundstücke in der Nachbarschaft:

2 VG + Keller + Garage: Meiner Meinung nach wird der Keller hier nur als unnütze Abstellfläche genutzt. Die Kosten dafür sind mir zu hoch.

Bodenplatte + 2 VG + Garage -> Aufgrund des Hangs sind hier viele Erdarbeiten erforderlich.

Im Anhang die Höhenmessungen, Skizzen von den Varianten und der Ausschnitt vom Bebauungsplan.

Würde mich auf Input oder gerne auch andere Ideen sehr freuen.
 

Anhänge

Y

ypg

Da hast du Dir ja wirklich Mühe mit den Höhenangaben gemacht. Toll.
allerdings kann ich mit der Vermassung nichts anfangen. Unten und rechts gehen 22,5 und 25,5.. da kommen aber keine 700qm raus.
Auch ist es etwas gekliert, sodass man raten muss, ob 5mm nun ein Meter sind oder ein anderes Maß, zb 2 cm 10 Meter.
Der Baugrund hat ein Südgefälle von ca. 10%
Das ist auf 10 Meter gerade mal ein Meter. Das ist nicht viel.
Haus ca. 10 x 10 m
Das schlechteste Maß für ein Haus ist gerade das beste? Das gilt hier nicht. 10 x 10 ist das Standardmaß einer Standard-Stadthausvilla derzeitiger Generation, quasi symmetrischer Walmdachbau. Halte ich für die schlechteste Wahl.

Könntet ihr mir bei der Vorabplanung für ein Einfamilienhaus etwas Input geben?
Geht man .mit. dem Grundstück, dann kommt dort ein ca. 8 x 13 Haus (oder 9 x 12 oder so) drauf. Quer, weil .mit. dem Hang, sodass man auf diese 8 Meter gerade mal 80cm Höhenunterschied hat.
Ob man nun einen Keller, Wohnkeller, Garage im Keller, Doppelgarage neben das Haus oder Ähnliches plant, ist dann weiterhin abhängig vom BUDGET. Wie hoch ist also das Budget für Haus, Außenanlagen und Baunebenkosten? Man kann nämlich einige Optionen streichen, wenn das Budget einiges nicht zulässt.

Was ich mich frage: wie ist die Legende für die eingezeichneten Linien? Ich sehe zwei Baufenster?

P.s. Schön wäre es, wenn wir in positiver Ansicht bleiben, also schwarze Linien auf weißem Grund.
 
wiltshire

wiltshire

Hallo und willkommen!

Es ist gut, dass Du Dich mit der Ausrichtung von Haus und Stellplätzen zuerst beschäftigst. Dabei würde ich die beiden aufgestellten Dogmen einmal überdenken:
1. Muss das Haus wirklich einen 10m quadratischen Grundriss bekommen? Wie @ypg halte ich das für eine prinzipiell suboptimale Lösung. Diese Form wird von Menschen gebaut, denen ein günstiger Quadratmeterpreis wichtiger erscheint als ein guter Grundriss. Dabei ist ein guter Grundriss mit geringerer Fläche fast immer geeigneter für eine Familie als ein quadratischer Grundriss mit mehr Fläche.
2. Müssen die Autos direkt ans Haus? Die Vorstellung, dass man etwas ein paar Meter vom Auto zur Haustüre hat entfaltet manchmal einen so großen Schrecken, dass Menschen blind für die Gesamtlösung werden.

Falls Du die Garage in den Keller bauen möchtest und nicht dabei den Nachteil der langen Auffahrt - Eine Bodenheizung für eine steile Zufahrt kostet ei Erstellung der Zuwegung ca. 10€/qm Aufpreis. Die Betriebskosten plausibilisiert: Der Standardverbrauch je qm sind 300Wh für eine eis- und schneefreie Fläche. Die Heizdauer bei einem Frosttag ca. 6h. Bei 30ct/kWh sind das rund 54ct/qm am Tag - auf einer Fläche von 30qm kommst Du aufgerundet auf 17€ am Tag. 30 Tage dieser Art - manche mit etwas mehr, andere mit etwas weniger Energiebedarf kosten Dich wieder gerundet 500€ im Jahr. Das klingt viel. Wenn Du Dir damit aber 50qm Pflasterarbeiten sparst, die Dir auch noch Grünfläche rauben, dann relativiert sich das etwas.
Wie man zu dieser Form des Energieverbrauchs steht ist ein anderes Thema - das war der Grund für uns, darauf zu verzichten. Die Rechnung war dennoch interessant.
 
A

Arauki11

Tatsächlich würde ich mich ebenso konsequent von wirklich allen Vorgaben lösen, die sich bei mir durch bisheriges Lesen/Sehen/Hören gebildet haben.
Aus eigener, wiederholter Erfahrung kann dann etwas entstehenm, das mir am Ende wunderbar gefällt und an das ich am Anfang nichtmal ansatzweise gedacht hätte.
Ich würde zuersten den Grundriss planen, diesen optimal und für mich individuell zu gestalten ist Aufgabe genug, danach finden sich auch Plätze für Auto, Gartennaus etc.
Niemals würde ich auch nur einen Kompromiss in meinem Wohngrundriss eingehen, damit mein Auto "besser" parkt. Direkt ans Haus, mit Zugang zum Haus oder nur 3m zum Haus sind oft schon gesetztesähnliche Vorgaben, mit denen sich Hausbauer Klötze in den Weg legen für das eigentliche Haus.
Ich glaube auch, und habe es selbst zuletzt deswegen so entschiden, dass das Rechteck die meist weitaus geeignetere Hausform darstellt.
 
wiltshire

wiltshire

Könntet ihr mir bei der Vorabplanung für ein Einfamilienhaus etwas Input geben?
Gerne. Hier ein paar Erfahrungswerte und Tipps:

1. bevor ihr anfangt zu zeichnen macht Euch sehr viele Gedanken dazu was Euch im Alltag wichtig ist, was für Euch einen schönen Tag zu Hause ausmacht, wie ihr gerne gemeinsame Familienzeit verbringt, arbeitet, Zeit als Paar haben wollt, was ihr gerne macht (Hobies) etc. Aufschreiben ist wichtig. Die Liste darf sehr, sehr lang sein und auch Wünsche und Träume enthalten, die sich erst später erfüllen sollen. Denkt dabei nicht an Räume und Grundrisse - eher an einen Spielfilm zu Eurem Leben und was ihr da alles reinpacken wollt. Priorisieren kann man immer noch. Diese Liste ist sehr hilfreich um einen eigenen Maßstab zu entwickleln, was für den Architektur-Entwurf wichtig ist und was nicht. Diese Arbeit über ein Paar Tage, denn liegenlassen hilft um neue Gedanken zu bekommen, ist später extrem hilfreich und mitentscheidend für ein wirklich gutes und zu Euch passendes Haus.
2. bevor ihr anfangt zu zeichnen, erstellt jeder ein Mood-Board. Schaut nach Bildern von Häusern, Gärten, architektonischen Detaillösungen, Stimmungen, Farben und klebt das alles auf ein sehr großes Papier min. (Flip-Chart Größe). Es ist dabei völlig egal, ob die Dinge zusammen passen, ob sie in einer Landschaft wie Eurem Bauplatz entstanden sind oder, oder, oder. Es ist eine Kreativ-Vorlage, die später sehr viel Zeit spart und dazu beträgt das das Ergebnis zu Euch passen wird.

Diese beiden ersten Punkte helfen auch dabei, wenn es darum geht den ersten Preisschock zu verdauen und Prioritäten zu sehten was wie umgesetzt werden soll und sich Gedanken darüber zu machen, wie ein Ziel alternativ erreicht werden kann. Regelmäßig liest man hier von Menschen, die irgendwann nur "Räume und Durchgangsbreiten" im Kopf haben und vergessen wofür genau sie das Haus eigentlich bauen.

3. immer noch bevor ihr zeichnet: Dann fangt Häuser bewusster wahr zu nehmen und an Euren Kriterien s.o. zu messen. Notiert, fotografiert oder filmt was gefällt, was nicht und kommentiert dazu warum das so ist. Mit dieser Haltung kommt man auch schlauer statt verwirrter aus Musterhaussiedlungen wieder heraus - und wenn es auch nur deswegen ist, weil keines der Häuser zu passen scheint.

4. Sucht einen Architekten bzw. Baupartner aus, der Lust hat mit Euch zusammenzuarbeiten. Das ist wichtig, denn nur so wird er auf das eingehen was ihr bereits vorbereitet habt. Gebt so wenig wie möglich vor wie beispielsweise 10x10 Außenmaß. Je freier der Architekt sich auf Euch einlassen kann, desto wahrscheinlicher kommt ein Entwurf raus, der Eurem Leben entspricht. Solltet ihr bis dahin etwas gezeichnet haben - gebt es NICHT heraus, da das befangen macht.

5. Wenn der Architekt den ersten Entwurf vorstellt, seid geduldig und lasst euch erst einmal von ihm erzählen was er/sie wie für Euch gedacht habt. Bewerten könnt ihr anschließend. Passt das Prinzip, geht die iterative Anpassung los, wenn nicht, braucht es einen weiteren Entwurf (unwahrscheinlich, wenn der/die Architekt/in gut gewählt wurde).

Für diesen Prozess braucht ihr Geduld, Selbstbewusstsein und stressfreien Spaß an der Sache. Falls das nciht Euer Ding ist, andere haben sicher auch Tipps.
 
Y

ypg

eher an einen Spielfilm zu Eurem Leben und was ihr da alles reinpacken wollt.
Wow! Das ist ein richtig toller Tipp! Finde ich richtig gut. Danke.
2. bevor ihr anfangt zu zeichnen, erstellt jeder ein Mood-Board. Schaut nach Bildern von Häusern, Gärten, architektonischen Detaillösungen,
Dem stehe ich ja skeptisch gegenüber: gehe bei Google auf Suche und finde nur immer das Gleiche. Pinterest, Insta, YT, sie zeigen mir quasi nur das an, was zuhauf abgebildet ist und wird, aber nicht, was einzigartig oder besonders ist.
Und somit wird Einheitsbrei gebaut. Geschmack kommt nicht mehr aus einem selbst.
Aktuelles Beispiel: Wanddeko, wie kann man eine Wand besonders machen? Was wird angezeigt? Akustikpaneele. Als wenn man damit noch etwas besonders machen kann? Nöp.
Die Vorstellung, dass man etwas ein paar Meter vom Auto zur Haustüre hat entfaltet manchmal einen so großen Schrecken, dass Menschen blind für die Gesamtlösung werden.
Das ist auch so ein Klassiker und passt zum Thema der Ratschläge, wo Leute ohne Auto den Ratschlag bekommen, unbedingt mit Durchgang zu bauen, weil sie sonst nass werden. Wenn es überhaupt mal regnen würde, ich würde in den Regentropfen tanzen.
 
Zuletzt aktualisiert 08.06.2025
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