Kostenerfahrungen für möglichen Hausbau im ländlicheren Bayern

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E

Energieverbrat

Noch was wichtiges vergessen. Habe keinen KfW Kredit und keine Bafa Förderung genommen. 2019 im Herbst waren die Zinsen historisch niedrig und wir haben uns für eine Finanzierung mit möglichst fixen Zinsen entschieden.

Unsere Finanzierung besteht aus drei Darlehen.

Ein Darlehen ist zehn Jahre lang und danach fertig bezahlt. Das heißt die monatliche Rate sinkt nach zehn Jahren und wir nehmen die Inflation voll mit, sodass die zweite vermietete Wohnung dann den Rest monatlich trägt und wir unser Kapital anders für die Rente anlegen können. Eventuell nochmal ein Haus bauen komplett selber mit mehreren Wohnungen oder einfach in eigene Firma und bisschen was in Aktien investieren.

Das zweite Darlehen hat 15 Jahre Zinsbindung und es bleibt eine restschuld über, allerdings können wir hier mit sondertilgung arbeiten und nach zehn Jahren umschulden falls die Konditionen besser werden (flexibel), oder eben fünf Jahre extra Zeit um die sondertilgung maximal auszuschöpfen und danach neuer Kredit mit weniger Restschuld.

Das dritte Darlehen ist ein LBS vorfinanzierungskredit. Das ist im Prinzip ein bausparer der ohne ansparphase ausgezahlt wird. Der läuft auf 30 Jahre fix, aber man kann jeden Monat die Rate beliebig verändern. Dieses Darlehen wird für die vermietete Wohnung genutzt, weil hier die meisten Zinsen anfallen und wir das über das Finanzamt absetzen können. Hier ist der Plan langfristig wenig Kapital zu binden und stattdessen woanders zu investieren, weil wir hier doppelt gewinnen über Inflation und absetzen von der Steuer.

Falls was passiert können wir die Rate senken oder eben erhöhen und sind hier flexibel. Wir können auch die Rate in den ersten paar Jahren erhöhen und somit paar Jahre verkürzen aber Ziel ist hier voll die Inflation mitzunehmen und die Summe zu entwerten. Dieses Jahr schon mal fast 9% Inflation, also ein guter Anfang und weit über den Zinsen.

Alle Kredite über die lokale Sparkasse, weil es hier unproblematisch war größere Summen ohne viel fragerei abzuheben und viele nachweise erbringen zu müssen. Bei online Darlehen ist das oft nicht möglich und man kann somit nicht viel sparen bei Lohn und Material, weil dann alles auf Rechnung gehen muss.

Energieberater:
Mit KfW und Energieberater wäre die Zinsbindung nach zehn Jahren vorbei und es würde eine restschuld bleiben mit womöglich nicht mehr historisch niedrigen Zinsen. Der Energieberater würde auch Kosten verursachen für gefühlt keinen Mehrwert. Habe mich selber mit Haustechnik und Wärmedämmung beschäftigt und im Moment voll zufrieden. Warmwasser für vier Erwachsene und fünf Kinder benötigt monatlich etwa 80kwh Strom, wovon die Hälfte über die Photovoltaik abgedeckt ist, also 40kwh. Heizung ist extrem günstig, weil Anlage und Rohr Durchmesser optimal ausgelegt sind. Im Moment kommen wir so auf etwa 700€ Heizkosten für Warmwasser und Heizung im Jahr für 256m2. Später kommt noch eine Batterie dazu und die Photovoltaik wird erweitert um hier den steigenden Energiekosten Einhalt zu gebieten.

Wenn ich jetzt finanzieren würde, dann würde ich eher dazu tendieren mehrere Kredite mit 10 und 15 Jahren Zinsbindung zu nehmen und dann eben auch mal KfW pro Wohnung.

Die Strategie mit der zweiten Wohnung nennt sich übrigens house hacking und ist von der Grünen Regierung sogar eher gewollt, weil Einfamilienhaus und flächenversiegelung problematisch sind.
 
S

Snowy36

Noch was wichtiges vergessen. Habe keinen KfW Kredit und keine Bafa Förderung genommen. 2019 im Herbst waren die Zinsen historisch niedrig und wir haben uns für eine Finanzierung mit möglichst fixen Zinsen entschieden.

Unsere Finanzierung besteht aus drei Darlehen.

Ein Darlehen ist zehn Jahre lang und danach fertig bezahlt. Das heißt die monatliche Rate sinkt nach zehn Jahren und wir nehmen die Inflation voll mit, sodass die zweite vermietete Wohnung dann den Rest monatlich trägt und wir unser Kapital anders für die Rente anlegen können. Eventuell nochmal ein Haus bauen komplett selber mit mehreren Wohnungen oder einfach in eigene Firma und bisschen was in Aktien investieren.

Das zweite Darlehen hat 15 Jahre Zinsbindung und es bleibt eine restschuld über, allerdings können wir hier mit sondertilgung arbeiten und nach zehn Jahren umschulden falls die Konditionen besser werden (flexibel), oder eben fünf Jahre extra Zeit um die sondertilgung maximal auszuschöpfen und danach neuer Kredit mit weniger Restschuld.

Das dritte Darlehen ist ein LBS vorfinanzierungskredit. Das ist im Prinzip ein bausparer der ohne ansparphase ausgezahlt wird. Der läuft auf 30 Jahre fix, aber man kann jeden Monat die Rate beliebig verändern. Dieses Darlehen wird für die vermietete Wohnung genutzt, weil hier die meisten Zinsen anfallen und wir das über das Finanzamt absetzen können. Hier ist der Plan langfristig wenig Kapital zu binden und stattdessen woanders zu investieren, weil wir hier doppelt gewinnen über Inflation und absetzen von der Steuer.

Falls was passiert können wir die Rate senken oder eben erhöhen und sind hier flexibel. Wir können auch die Rate in den ersten paar Jahren erhöhen und somit paar Jahre verkürzen aber Ziel ist hier voll die Inflation mitzunehmen und die Summe zu entwerten. Dieses Jahr schon mal fast 9% Inflation, also ein guter Anfang und weit über den Zinsen.

Alle Kredite über die lokale Sparkasse, weil es hier unproblematisch war größere Summen ohne viel fragerei abzuheben und viele nachweise erbringen zu müssen. Bei online Darlehen ist das oft nicht möglich und man kann somit nicht viel sparen bei Lohn und Material, weil dann alles auf Rechnung gehen muss.

Energieberater:
Mit KfW und Energieberater wäre die Zinsbindung nach zehn Jahren vorbei und es würde eine restschuld bleiben mit womöglich nicht mehr historisch niedrigen Zinsen. Der Energieberater würde auch Kosten verursachen für gefühlt keinen Mehrwert. Habe mich selber mit Haustechnik und Wärmedämmung beschäftigt und im Moment voll zufrieden. Warmwasser für vier Erwachsene und fünf Kinder benötigt monatlich etwa 80kwh Strom, wovon die Hälfte über die Photovoltaik abgedeckt ist, also 40kwh. Heizung ist extrem günstig, weil Anlage und Rohr Durchmesser optimal ausgelegt sind. Im Moment kommen wir so auf etwa 700€ Heizkosten für Warmwasser und Heizung im Jahr für 256m2. Später kommt noch eine Batterie dazu und die Photovoltaik wird erweitert um hier den steigenden Energiekosten Einhalt zu gebieten.

Wenn ich jetzt finanzieren würde, dann würde ich eher dazu tendieren mehrere Kredite mit 10 und 15 Jahren Zinsbindung zu nehmen und dann eben auch mal KfW pro Wohnung.

Die Strategie mit der zweiten Wohnung nennt sich übrigens house hacking und ist von der ja Grünen Regierung sogar eher gewollt, weil Einfamilienhaus und flächenversiegelung problematisch sind.
Warum ich in diesem Thread seitenlang lesen muss wie toll dieser
User hier gebaut hat wenn die Frage vom TE war wie es preislich aussieht erschließt sich mir nicht ….ja Energieverbrat du hast es echt drauf die Grünen wären stolz auf dich … können wir jetzt weiter machen ?
 
H

Hausbautraum20

Warum ich in diesem Thread seitenlang lesen muss wie toll dieser
User hier gebaut hat wenn die Frage vom TE war wie es preislich aussieht erschließt sich mir nicht ….ja Energieverbrat du hast es echt drauf die Grünen wären stolz auf dich … können wir jetzt weiter machen ?
Ja und wenn man dann noch lesen muss, dass es nur mit Steuerbetrug ging. Ganz tolle Leistung!

Wir haben auch alles selber vergeben und viel selber gemacht, zur gleichen Zeit gebaut, aber den Quadratmeterpreis haben wir weit nicht geschafft. Aber hab ne Vermutung woran das liegt...
 
E

Energieverbrat

Ja und wenn man dann noch lesen muss, dass es nur mit Steuerbetrug ging. Ganz tolle Leistung!

Wir haben auch alles selber vergeben und viel selber gemacht, zur gleichen Zeit gebaut, aber den Quadratmeterpreis haben wir weit nicht geschafft. Aber hab ne Vermutung woran das liegt...
Jeder macht so wie es für einen passt. Und ich zeige hier auf wie man in diesen absurden Zeiten von Lieferengpässen und handwerkermangel mit zwei voll Beschäftigten Partnern einigermaßen was bauen kann und wie es günstig geht.

Geht mir nicht darum wie toll wir gebaut haben, es war eigentlich Stress pur und mir wäre es definitiv lieber nicht so viel arbeiten zu müssen.

Die Handwerker habe ich übrigens über Familie und Freunde ein Jahr vor Start alle gesucht. Man nennt das Netzwerken und ist anders als einfach paar Firmen anzurufen und dann Aufträge zu vergeben. Im Prinzip waren die Handwerker günstig, weil ich die komplette Materialbeschaffung und Vorbereitung selber erledigt habe und nur dort Stunden bezahlt habe wo mir knowhow oder teures spezial Werkzeug fehlt.

Profis arbeiten am besten wenn sie wenig nachdenken müssen, das Material da ist und sie sich nicht um Verpflegung und aufräumen etc kümmern müssen. Da macht die Arbeit dann mehr Spaß.

Für die innentüren bin ich ins Ausland gefahren und dort mit dem Inhaber die Preise verhandelt. War auch aufwändig. Die Eingangstür sogar selber im Ausland beim Hersteller bestellt und abgeholt. Gleiche Eingangstür wäre hier in Deutschland über einen Vertriebspartner 7000€, beim Hersteller innotherm nur 3500€. Garagentor ist ein Aluminium rolltor von rollladenplanet.de und auch selber montiert, war etwa 2300€.

Das Prinzip vom günstig bauen ist ganz einfach. Bei jedem gewerk prüfen wo man das Material mit wenigsten Zwischenhändlern am günstigsten bezieht, dann selber Preis verhandeln mit dem Chef / Hersteller wenn möglich. Für Montage zeitintensive und einfache Aufgaben selber übernehmen und Profis nur dort bezahlen wo man spezielles Know-how oder teures Werkzeug braucht.

Ja, das ist nicht ganz einfach Handwerker zu finden die sich darauf einlassen, deswegen habe ich mir die Kontakte ein Jahr davor alle gesucht und besprochen was ich vorhabe und viele haben mir auch zu Beginn oder mitten drin abgesagt und es gab Verzögerungen und war hektisch.

Bei den Fenstern wäre es bestimmt auch irgendwie gegangen die bei Internorm direkt zu bestellen, das war mir aber wegen dem Transport aus Österreich dann zu riskant, weil ich keinen großen Transporter mit hubwagen besitze. Man muss hier auch immer abwägen ob man die Logistik sicher hinbekommt.
 
Tassimat

Tassimat

Wir hatten uns vorgestellt, ein Fertighaus zu kaufen
Ich vermute, dass bei euch die Vorstellung mitschwinkt, ein Fertighaus sei günstiger. Das ist aber nicht so.


Wir gehen momentan von ~350.000 - 450.000 für das Haus (inkl. etwaiger Baunebenkosten, Bodenplatte, etc.) aus.
Haltet ihr das für realistisch? Wäre das zu viel/zu wenig?
Ich würde als untere Grenze 450.000€ (3000€/m²) zzgl. Baunebenkosten usw. rechnen. Wie gesagt, untere Grenze.



Garage, Garten, etc. kann alles nachträglich gemacht werden.
Tut das nicht, ihr werded nie wieder so günstig Geld leihen können, wie vor dem Hausbau.
Und wie schon gesagt, unterschätzt das Thema Hang nicht. Das kann man oft nicht mehr so einfach selber machen.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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