Wie lange habt ihr bis zum Bau-Entschluss gebraucht?

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Jean-Marc

Jean-Marc

Es hängt doch nicht nur an den Zinsen. Da weiss keiner, was mal sein wird. Diskussion eigentlich obsolet. Et kütt, wie et kütt und in der Zinsbindung passiert eh erst mal nichts.

Die Frage ist doch eher, wie sich der anstehende Generationenwechsel vollzieht. In der Wohnstraße meiner Eltern wohnt z. B. fast nur noch 60+. Werden diese Leute tatsächlich noch mal zehntausende Euro für Heizung, Dämmung, Fenster, barrierefreier Umbau etc. investieren oder ihre Häuser vorher auf den Markt werfen? Haben die noch Lust auf stundenlange Gartenarbeit und Beheizung von 150 qm für zwei Personen? Ihre Kinder sind längst weggezogen, in und um Frankfurt, Hannover, Köln etc. sesshaft geworden und werden die Häuser nicht übernehmen. Das betrifft deutlich mehr Haushalte, als diejenigen, die bei bester Wirtschaftslage ihre Raten nicht mehr zahlen können und daher verkaufen müssen.
Diese Entwicklung habe ich als Preisbrecher eher auf dem Zettel als unrealistische Zinssprünge um 3-4 Prozent in kurzer Zeit.
 
M

Mottenhausen

Die Frage ist doch eher, wie sich der anstehende Generationenwechsel vollzieht. In der Wohnstraße meiner Eltern wohnt z. B. fast nur noch 60+.
Es gibt keinen harten Generationenwechsel: jedes Jahr werden Menschen geboren, jedes Jahr werden Menschen 60 Jahre alt und jedes Jahr sterben auch Menschen. Ich glaube nicht, dass es da besondere Baugenerationen gab, deren Häuser jetzt alle auf einmal frei werden. Die Einfamilienhaus Neubaurate schwankte meines Erachtens nicht so stark. Also während du auf die Rentner in deiner Straße wartest, ziehen gerade schon genügend noch ältere Rentner aus ihren Häusern und der Markt saugt sie auf, wie ein Staubsauger Kekskrümel aufsaugt. (also die Häuser..., nicht die Rentner)
 
seth0487

seth0487

Mein Traum war es schon sehr lange, ein eigenes Haus zu bauen. Ich bin selbst in einer Mietwohnung groß geworden und fand es immer toll bei Schulfreunden, die in Häusern mit Garten wohnten.
Meine Frau(damals noch Freundin) wusste um diesen Traum. Aber zunächst zogen wir in eine gemeinsame Wohnung, da sie, aufgrund meines Studiums Alleinverdienerin war.
Mit Ihrem Einstiegsgehalt, meinem Nebenjob und dem Unterhalt meiner Eltern lies es sich gut leben. Nach dem Studium zogen wir in eine größere Wohnung.
Irgendwann fing ich an, mich mit dem Thema Hausbau zu beschäftigen und nervte meine Freundin. Wir einigten uns darauf, das Thema auf „nach der Hochzeit“ zu verschieben. Sie wollte aber eher Kaufen.
Hochzeit war Frühling 2016. Nach den Flitterwochen, haben wir uns ein paar Bestandsimmobilien und Grundstücke angeschaut. Sie war immer noch auf dem Trichter Kaufen statt bauen, da ihr das Thema bauen zu unsicher war.

Nachdem ich sie überzeugte, mal in ein Musterhauspark zu fahren, fand sie auch schnell Gefallen daran, die „eigenen“ 4 Wände zu bauen.
Dann ging es recht schnell, parallel zu Besuchen in diversen Häuserparks und Gesprächen im Sommer 2016. Fanden wir auch ein Bauplatz mit positiven Bauvorbescheid in einem kleineren Ort im Speckgürtel von Hamburg(Hinterlandbebauung).
Die finale Entscheidung für ein lokales BU war Mitte August getroffen.
Ende Januar ging es mit den Erdarbeiten los, Anfang März war Richtfest und Mitte Juli war Hausübergabe.
Ende August sind wir dann eingezogen und Anfang Oktober kam unser Sohn zur Welt.

Und nun wohnen wir schon über 1 Jahr im Haus und bereuen bisher keine Entscheidung.
Wir würden alles wieder genauso machen.
 
G

ghost

Zunächst muss man sagen: Der Boom ist durch eine starke Nachfrage getrieben - auch u.a. durch die niedrigen Zinsen - bei einem begrenzten Angebot. Das ist keine Scheinblase sondern echte Nachfrage.
Große Abschläge nach unten würde es nur bei einer starken Zunahme des Angebotes und einer stark sinkenden Nachfrage geben.

Sollten die Zinsen steigen (ich denke hier eher an 2 bis 4 %) würde ich vermuten, dass die Nachfrage leicht sinkt. Ich würde dann eher von einer Stagnation der Preise über mehrere Jahren ausgehen.
Die Inflation würde das dann über die Jahre wieder auf einer erträglicheres Niveau heben.
Diese Sättigung tritt hier in BY bereits in einigen Lagen ein. Es geht nicht mehr alles zu jedem Preis weg.
Wirkliche stärkere Verluste (-10 bis 25%) sehe ich aber nur punktuell.
 
11ant

11ant

Ich glaube nicht, dass es da besondere Baugenerationen gab, deren Häuser jetzt alle auf einmal frei werden.
Doch. In den 60ern waren die weit überwiegende Mehrheit der Einfamilienhaus-Bauherren junge Familien mit Kindern und es gab nicht so viele Spätgebärende, daher in dieser Baugeneration weniger Altersspreizung. Ich habe so ein Baugebiet in der Nachbarschaft, das damals innerhalb weniger Jahre entwickelt wurde. Da ballten sich wenige Konfirmationsjahrgänge in einer Häuserzeile, die sind quasi geschlossen in die Rente gegangen. Zwei große Arbeitgeber in der Region haben massiv abgebaut, daher rückt die Jugend nicht nach. Wenn Du hier einen Pflegedienst besitzst, weißt Du, wo es bald günstig eine Hütte zu schießen gibt.
 
Nordlys

Nordlys

Beobachtung: Es gibt hier drei Neubausiedlungen, unsere und noch zwei andere, wo ich eine Reihe zum Teil sehr junger Häuser kenne, wo der Leichenwagen droht und wo am Ort keine Kinder sind......
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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