Ebenheitstoleranzen für Fliesen

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B

bruno1990

Hallo,

aktuell bereite ich die Flächen für die Verlegung der Fliesen im Badezimmer. Die Wände sind soweit gespachtelt (mit Rotband, danach kommt noch die Abdichtung mit Dichtschlämme) und die Differenz auf 1 m ist etwa 1-2 mm. Bedeutet, wenn ich eine Wasserwaage einrichte, dann kann 2 Cent Münze (1,7 mm) gar nicht oder knapp darunter legen.

Auf dem Boden ist differenz etwa 1 mm auf 1 m.

Überall werden Fliesen 60x60 cm verlegt (Feinsteinzeug) 8 mm. Die Fliesen werden mit Buttering Methode verlegt (10 Zahnung auf der Fläche und 4 Zahnung auf Fliesen).

Muss man hier weiter spachteln/die Flächen verbessern oder reicht es?
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Fragesteller.
Deine Frage zielt wohl eher auf die Oberflächenebenheit des Verlegeuntergrundes ab.
Die üblichen Grenzwerte für die Ebenheit sind gemäß DIN 18202 Tab. 3 Zeile 3 bei [4mm/1m], die erhöhte (damit besonders zu vergütende) Ebenheit bei [3mm/1m].
Das, was Du gemessen oder geprüft hast, reicht also auf jeden Fall als Ebenheit aus!
Was mir allerdings höchst ungewöhnlich erscheint, ist, dass 8mm dicke Fliesen mit Buttering-Floating-Verfahren verlegt werden sollen.
Lediglich 8mm dicke Fliesen werden üblichwerweise im Dünnbettverfahren verlegt, einen ausreichend ebenen Untergrund vorausgesetzt.
Bei dem von Dir angegebenen Verfahren "schwimmen" die Fliesen ja bei der Verlegung nahezu weg.
Heißt: bei beispielsweise Natur- oder Betonwerkstein mit relativ rauher Rückseite oder sehr unebenen Verlegeuntergründen, da wird das Buttering-Floating-Verfahren angewendet.. Rückseitiges Aufziehen des Klebstoffs und Aufziehen des Klebstoffs auch auf dem Verlegeuntergrund.
Bei lediglich 8mm dicken Fliesen ein bendenkliches Verfahren!!
Ein Dünnbettklebstoffbett reicht da (nach grundieren des Untergrundes, sonst "schlägt" das beinhaltete Wasser sofort weg und die Fliesen bilden Hohllagen) reicht da vollkommen aus. Und trägt nicht zur fraglich-größeren Aufbauhöhe des Fußbodens bei.
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Viel Erfolg trotzdem: KlaRa
 
B

bruno1990

Danke. Die Ebenheit habe ich so geprüft: eine neue Wasserwaage 1 m lang am Boden bzw. an Wand und dann habe ich versucht die größte Unebenheit (größte Spalte mit Licht) zu finden und dort eine 2-Cent Münze zu stecken. Überall war die Spalte also unter 1,7 mm.

Wegen Verlegung von Fliesen: ein Fliesenverleger hat mir gesagt, er macht immer bei 60x60 mm Fliesen 10 mm Kelle auf der Fläche (Boden und Wand) sowie 4 mm Kelle auf die Fliese selbst. Dann wird Kontaktschicht gewährleistet und es gibt etwas Spielraum bei der Verlegung.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
10mm + 4mm = Mittelbettmörtel (8mm - 15mm) als Klebebett.
Der Verleger verlegt damit ein Mittelbett als Klebeschicht im Butterin-Floating-Verfahren.
Dagegen ist nun bei Fliesen/Platten der Größe 60cm x 60cm nichts einzuwenden!
Übrigens soll man bei der Ebenheitsmessung immer 10cm von der Wand entfernt den Richtscheit (z.B. Wasserwaage) aufsetzen, um Randabsenkungen oder Randaufwölbungen eines Zementestrichs nicht mit in die Bewertung einzubeziehen.
Das aber nur am Rande erwähnt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
B

bruno1990

Danke sehr für die Erklärung. Die bestellten Fliesen sind für die Wand und Boden (Feinsteinzeug, Dicke 8 mm, die hintere Seite ist strukturiert, rau). Auf jeden Fall sind die Flächen für die Verlegung vorbereitet, ich konnte eigentlich bereits früher mit der Nachbesserung der Ebenheit aufhören :)
 
B

bruno1990

Wegen Randaufwölbungen: genau das ist passiert, wenn die Abdichtung mit Dichtschlämme und Dichtband ausgeführt wurde. Aktuell gibt es relativ große Unebenheit in ersten 10 cm, da die Dichtschlämme und Dichtband relativ dick sind. Keine Ahnung ob das ein Problem wird beim Verlegen der Fliesen. Ich schätze einen Unterschied von 5-6 mm oder sogar mehr.
 
Zuletzt aktualisiert 01.06.2024
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