Wie ökologisch durchs leben gehen?

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Zuletzt aktualisiert 19.06.2025
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nordanney

Wer behauptet ein E-Auto zu fahren und dies in Deutschlands nördlicher Lage größtenteils über eigenen Photovoltaik-Strom zu tanken, der sollte besser nicht behaupten, dass das E-Auto ökologischer als der Verbrenner ist.
Nach Studien und entsprechenden Berechnungen habe ich z.B. nach etwa einem Jahr den Nachteil aus der Batterieproduktion aufgeholt. Nach der Leasingzeit werde ich mindestens 50% weniger CO2 (all in inkl. Produktion des Fahrzeugs) verbraucht haben als beim Benziner/Diesel. Je nach Strommix und Batteriegröße sind es irgendwo um 25-35tkm.
Wenn man (vor allem bei einem größeren Familienauto mit entsprechender Batterie) also kein völlig abnormes Fahrprofil (viele lange Fahrten im Ladekreis des Eigenheims ausschließlich im Sommer) hat, dann kann diese Behauptung so nicht stimmen.
Bitte Berechnungen zeigen. Von Frühjahr bis Herbst sind es annähernd 100% eigener Photovoltaik-Strom. Das sind dann etwa 15.000km p.a.
Ansonsten Öko-Strom aus der Leitung.
Übrigens braucht ein Durchschnittsauto bei normaler Fahrweise um 3-6 Jahre, wenn man ausschließlich nach dem deutschen Strommix lädt (keine Photovoltaik, kein Ökostrom), bis man im Positiven ist. Fährt ein eAuto also genauso lange wie ein Verbrenner, kannst Du es gar nicht mehr vermeiden, über den Lebenszyklus weniger CO2 zu produzieren als der Verbrenner. Das ist gar nicht mehr möglich in D.
Der eingekaufte Strom ist im Winterhalbjahr übrigens fast immer zu 100% Kohlestrom,
Dann schau Dir bitte mal den deutschen Strommix im Winter an. Liegt z.B. in Q1 2024 bei 58,4% aus erneuerbaren Energien. Q1 2025 war wenig Wind und es waren nur 49,5%. Aber aus Kohle waren es trotzdem nur 27%. Bitte immer an den Fakten abarbeiten und nicht am Stammtisch.
 
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Haus123

Du hast offenkundig wenig Verständnis davon wie unsere Stromversorgung funktioniert und davon welche Auswirkung ein zusätzlicher Verbraucher darauf hat. Ist auch nachvollziehbar, denn es wird in den Medien auch nicht richtig dargestellt. Wenn ich heute meinen Verbrenner durch ein E-Auto ersetze, dann tankt das nicht deine 49,5% grün, sondern 49,5% - X. Viel entscheidender ist aber, dass nun auch alle bereits existierendem Verbraucher nur noch zu 49,5% - X Grünstom beziehen. Warum ist das so? Nur weil ich heute entscheidende auf das E-Auto umzustellen, gibt es nicht plötzlich mehr Grünstrom. Woher kommt nun also dieser ZUSÄTZLICHE benötigte Strom? Er kommt aus Kohle und Gas, denn Sonne und Wind wird ja schon bevorzugt eingespeist. Nur wenn zu einem beliebigen Zeitpunkt die Stromproduktion aus Sonne, Wind, Wasser (Grundlastkraftwerke mal ignoriert) den vollen Strombedarf decken und sogar ein potentieller Überschuss herrscht, tankst du tatsächlich Grünstom ohne gleichzeitig einem anderen Stromverbraucher Grünstrom wegzunehmen und damit ist ja nichts gewonnen. Im Sommer ist das tatsächlich mittlerweile recht häufig der Fall, im Winter bislang nur am windigen Feiertagen.

Du beziehst aus dem Netz auch nicht 100% Grünstrom, nur weil dir der Vertrag das verspricht. Das Stromnetz kennt nur eine Elektrizität und die basiert im Schnitt dann auf diesen 49,5% Grünstrom. Die zusätzlich benötigte Strommenge fur mein neues E-Auto stammt dann zum jeweiligen Ladezeitpunkt trotzdem entweder zu 100% oder 0% aus Ökostrom. Einen Schnitt gibt es da nicht. Dafür muss man aber in der Lage sein im Gesamtsystem zu denken.

Ich bin aber kein Gegner des E-Autos. Sie sind eine tolle Sache, aber man muss ehrlich sein. Sie kommen mit einem Drittel der Energie im laufenden Betrieb aus. Es bringt aber nix, wenn ich dieses Drittel beim Wirkungsgrad des Kohlekraftwerkes wieder aufschlagen kann. Dann kann ich auch einfach ein E-Auto mit leerer Batterie und laufendenm Range Extender fahren. Da sitzt das Kraftwerk dann im Auto und ich habe weniger Transportverluste.
 
Musketier

Musketier

Du verdrängst die abschaltbaren Windkraftanlagen und abschaltbaren Photovoltaik-Anlagen und der Großspeicherausbau schreitet auch voran.
Du wirst sicher auch Dunkelflauten haben, wo zusätzliche Verbraucher rein durch Kohlekraft ausgeglichen werden, aber zu vielen Zeiten haben wir doch schon Überproduktion, so dass auch erneuerbare Energien abgeschaltet werden.
 
H

Haus123

Du verdrängst die abschaltbaren Windkraftanlagen und abschaltbaren Photovoltaik-Anlagen und der Großspeicherausbau schreitet auch voran.
Du wirst sicher auch Dunkelflauten haben, wo zusätzliche Verbraucher rein durch Kohlekraft ausgeglichen werden, aber zu vielen Zeiten haben wir doch schon Überproduktion, so dass auch erneuerbare Energien abgeschaltet werden.
Das verdränge ich eben nicht. Das sind nämlich genau jene Zeiten, zu denen du zu 100% Ökostrom tankst. Was sich daraus dann im Schnitt ergibt, ist vom individuellen Ladeverhalten abhängig, wird im Winter aber bestimmt nicht bei 49,5% liegen, sondern eben viel tiefer. Richtig ist, dass mit dem Ausbau von Batterien vermutlich zumindest das Laden im Sommerhalbjahr zukünftig zu 100% mit Ökostrom funktionieren kann. Momentan klappt nämlich auch das nur tagsüber, es sei denn man hat eine ausreichend große Hausbatterie für den individuellen Bedarf. Falsch ist dass das für den Winter etwas bringt, denn Batteriespeicher sind nur eine Lösung für Stunden und nicht für Tage und Wochen oder gar Monate.

Übrigens: Wer meint zuhause möglichst schnell laden zu müssen, wird in der Tendenz eher Strom einkaufen, als den eigenen Photovoltaik Strom zu nutzen. Selbst wenn die Sonne scheint. Wenn die Photovoltaik-, Anlage nur 10kW liefert, dann darf ich auch nicht mit mehr als 10kW laden. Diese 10kW sind ohnehin schon sportlich und im Regel nur mittags erreichbar. Ausnahme hier: es gibt zusätzlich einen Zwischenspeicher im Haus.
 
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nordanney

Er kommt aus Kohle und Gas, denn Sonne und Wind wird ja schon bevorzugt eingespeist.
Du verkennst den Ausbau von Wind und Sonne. Aber egal. Mit Argumenten kommt man Dir eh nicht bei. Wenn JETZT (im Winter) im Strommix 50% Grünstrom drin sind, dann tanke ich auch mit 50% Grünstrom. Mich interessieren in meiner jetzigen Betrachtung keine Zukunftsaussichten.
Die übrigens so aussehen, dass Kohle immer weniger wird.

Deine Aussage war: Im dunklen Jahreszeit gibt es fast immer 100% Kohlestrom. Das ist einfach nur Quatsch und einfach falsch.
Woher kommt nun also dieser ZUSÄTZLICHE benötigte Strom? Er kommt aus Kohle und Gas,
Ich dachte, wir haben keine Gaskraftwerke und zu 100% kommt der Strom aus der Kohle? Schreibst Du zumindest. Woher jetzt plötzlich Gas. Ach ja, ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.

Und selbst wenn ich einige Monate im Winter mit Kohle aufladen würde (konjunktiv), hätte ich noch immer locker 60% zu 100% Grünstrom, da selbst hergestellt. Mit der worst case Rechnung in meinem eigenen Beispiel bin ich noch immer besser, als jeder Verbrenner.
 
Musketier

Musketier

Falsch ist dass das für den Winter etwas bringt, denn Batteriespeicher sind nur eine Lösung für Stunden und nicht für Tage und Wochen oder gar Monate.
Im Winter ist zwar der Photovoltaik Anteil deutlich niedriger, aber dafür dürfte der Windkraftanteil höher sein. Mit entsprechend Ausbau der Großspeicher dürfte dann auch der Kohleanteil perspektivisch niedriger werden.

Übrigens: Wer meint zuhause möglichst schnell laden zu müssen, wird in der Tendenz eher Strom einkaufen, als den eigenen Photovoltaik Strom zu nutzen. Selbst wenn die Sonne scheint. Wenn die Photovoltaik-, Anlage nur 10kW liefert, dann darf ich auch nicht mit mehr als 10kW laden. Diese 10kW sind ohnehin schon sportlich und im Regel nur mittags erreichbar. Ausnahme hier: es gibt zusätzlich einen Zwischenspeicher im Haus.
Gibt es dafür nicht Überschussladen?
 
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