Welche Heizung? Gas oder Erwärme?

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G

gnika77

Spricht wohl alles eher für eine anständige Gasheizung...
Wahrscheinlich... aber nicht sicher.. Folgendes ist zu betrachten.
1. 4000l Öl deuten bei einem 4-Personen Haushalt auf eine Heizlast von 14kW. Das sind ca. 64W/m² und fast das doppelte, was ein Haus nach Energieeinsparverordnung heute erreicht. Ob es tatsächlich 14kW sind, wage ich eher zu bezweifeln. Vermutlich wird/wurde der Öler bis jetzt sehr ineffizient betrieben.

2. Für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe sind vor allem die benötigten Vorlauftemperaturen ausschlagggebend. Mit einer Fußbodenheizung hat man da relativ gute Voraussetzungen. Es gibt Wärmepumpe-Nutzer, die eine Wärmepumpe sogar mit Heizkörpern extrem effizient betreiben. Mit einer Fußbodenheizung, die auf Vorlauftemperaturen unter 40°C kommt, sollte das dann auch problemlos möglich sein. Allerdings muss man sich dann mit der Technik auseinandersetzen. Das heißt, keine ERR, kein Puffer, thermischer Abgleich und optimale Heizkurve.
Falls mit der aktuellen Fußbodenheizung keine VLT<40°C erreichbar ist, sollte man über Verbesserung des Dämmstandards nachdenken. Dieser hat zwei Effekte:
  • Senkung der Vorlauftemperaturen (somit Wärmepumpe-tauglich)
  • Senkung des Wärmebedarf.

3. Sollte dann aufgrund von möglichen Vorlauftemperaturen eine Erdwärme-Wärmepumpe in Frage kommen, dann wäre es zu empfehlen, sich über das Konzept des Ringgrabenkollektors zu informieren. Im Neubau kann dieser unschlagbar günstig erstellt werden. Nach Abzug der Förderung sogar besser als Luftwärmepumpe. Im Bestandsbau ist etwas schweiriger aber durchaus möglich. Informieren schadet jedenfalls nicht.

4. Gas hat den Vorteil, dass man sich über die vorhin genannten Punkte nicht wirklich Gedanken machen muss. Andererseits sollte man sich fragen, ob nicht ein gewisses Risiko besteht das in der nächsten Zeit fossile Energieträger deutlich stärker belastet werden, z.B. in Form einer CO2-Abgabe.

Grüße Nika
 
S

smurf26579

Wahrscheinlich... aber nicht sicher.. Folgendes ist zu betrachten.
1. 4000l Öl deuten bei einem 4-Personen Haushalt auf eine Heizlast von 14kW. Das sind ca. 64W/m² und fast das doppelte, was ein Haus nach Energieeinsparverordnung heute erreicht. Ob es tatsächlich 14kW sind, wage ich eher zu bezweifeln. Vermutlich wird/wurde der Öler bis jetzt sehr ineffizient betrieben.

2. Für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe sind vor allem die benötigten Vorlauftemperaturen ausschlagggebend. Mit einer Fußbodenheizung hat man da relativ gute Voraussetzungen. Es gibt Wärmepumpe-Nutzer, die eine Wärmepumpe sogar mit Heizkörpern extrem effizient betreiben. Mit einer Fußbodenheizung, die auf Vorlauftemperaturen unter 40°C kommt, sollte das dann auch problemlos möglich sein. Allerdings muss man sich dann mit der Technik auseinandersetzen. Das heißt, keine ERR, kein Puffer, thermischer Abgleich und optimale Heizkurve.
Falls mit der aktuellen Fußbodenheizung keine VLT<40°C erreichbar ist, sollte man über Verbesserung des Dämmstandards nachdenken. Dieser hat zwei Effekte:
  • Senkung der Vorlauftemperaturen (somit Wärmepumpe-tauglich)
  • Senkung des Wärmebedarf.

3. Sollte dann aufgrund von möglichen Vorlauftemperaturen eine Erdwärme-Wärmepumpe in Frage kommen, dann wäre es zu empfehlen, sich über das Konzept des Ringgrabenkollektors zu informieren. Im Neubau kann dieser unschlagbar günstig erstellt werden. Nach Abzug der Förderung sogar besser als Luftwärmepumpe. Im Bestandsbau ist etwas schweiriger aber durchaus möglich. Informieren schadet jedenfalls nicht.

4. Gas hat den Vorteil, dass man sich über die vorhin genannten Punkte nicht wirklich Gedanken machen muss. Andererseits sollte man sich fragen, ob nicht ein gewisses Risiko besteht das in der nächsten Zeit fossile Energieträger deutlich stärker belastet werden, z.B. in Form einer CO2-Abgabe.

Grüße Nika
Vielen Dank für die tollen Rückmeldung !
( auch an alle anderen)

Unsere Vorlauftemperatur liegt bei ca 30 Grad - wir haben zwar auch Heizkörper die mit 60 Grad Vorlauf laufen , da haben wir aber tatsächlich nur einen einzigen in Betrieb - der ist im Bad.

Ringkollektor hört sich total interessant an, aber der Garten ist zum grössten Teil verbaut und angelegt, sodass diese Möglichkeit leider ausfällt.

4000 l Öl ist auch eher geschätzt - aber 3500 sind es sicherlich .

Gas ist sicher am günstigsten , aber irgendwie haben wir kein gutes Gefühl in diese Art Brennstoff zu investieren.

VG
 
D

dertill

Unsere Vorlauftemperatur liegt bei ca 30 Grad - wir haben zwar auch Heizkörper die mit 60 Grad Vorlauf laufen , da haben wir aber tatsächlich nur einen einzigen in Betrieb - der ist im Bad.
Die 30 Grad sind Außentemperatur-Unabhängig? Oder habt ihr bei 10°C draußen, 30°C im VL und bei -10°C eher 40-45 im VL?

Bei Wechsel der Heizung auf egal was (Gas-Brennwert, Öl-Brennwert, Pellet mit Brennwert oder Wärmepumpe), die VL im Bad absenken Auf das Niveau des restlichen Kreislaufs. Momentan hast du durch den Badheizkörper immer 60°C (bzw. was halt gerade als höchste Temperatur im Heizkreis anliegt) im Vorlauf für alles. Der Rest wird dann halt runter gemischt. Bei deiner alten Ölheizung ist das erstmal egal, weil die sowieso keine Brennwertnutzung hat. Bei einer neuen aber, sollte die mittlere Heizmitteltemperatur so weit runter wie möglich und 25/60 sind halt mehr als 25/35.
 
S

smurf26579

Die 30 Grad sind Außentemperatur-Unabhängig? Oder habt ihr bei 10°C draußen, 30°C im VL und bei -10°C eher 40-45 im VL?

Bei Wechsel der Heizung auf egal was (Gas-Brennwert, Öl-Brennwert, Pellet mit Brennwert oder Wärmepumpe), die VL im Bad absenken Auf das Niveau des restlichen Kreislaufs. Momentan hast du durch den Badheizkörper immer 60°C (bzw. was halt gerade als höchste Temperatur im Heizkreis anliegt) im Vorlauf für alles. Der Rest wird dann halt runter gemischt. Bei deiner alten Ölheizung ist das erstmal egal, weil die sowieso keine Brennwertnutzung hat. Bei einer neuen aber, sollte die mittlere Heizmitteltemperatur so weit runter wie möglich und 25/60 sind halt mehr als 25/35.
Also der Vorlauf ist immer im Bereich 30 Grad .

Danke für den Tipp mit dem Badheizkörper - dieser läuft aber auch nicht ständig , muss mal schauen wo man das im Menü der Heizung verstellen kann. Richtig ist natürlich das die Bereitstellung der 60 Grad Energie kostet.

Bei meinem anfänglichen Post hat sich übrigens ein Fehler eingeschlichen - es soll bei der Wärmepumpe nicht 3 x 45 m , sondern 3x 90 oder 2x 135 m tief gebohrt werden ...

Kann man eigentlich auf die passive Kühlung verzichten ? Oder ist der Effekt im Sommer so angenehm , dass sich die 900 Euro Aufpreis ( plus Steuer) in unserem Fall lohnen würden ?
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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