Wasserhahn ohne Mischer? Nur heiß/kalt?

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Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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Sir_Kermit

Sir_Kermit

Moin,


Wenn das erwärmte Wasser runtergemischt wird, kommt auch weniger Durchlauf durch die Warmwasserleitung.
Die gewünschte Endtemperatur hängt jedoch von den Temperaturen Kalt/Warmwasser ab und lässt sich mit der Mischungsregel berechnen. Wie auch immer, energetisch betrachtet ist es zunächst völlig egal, wie ich meine gewünschte Temperatur erreiche. Da geht es zunächst nur um die spezifische Wärmekapazität vom Wasser und die benötigten Temperaturdifferenzen bei einer gewünschten Menge (Masse) Duschwasser. Beispiel: ich brauche 1 kg Wasser mit 40 Grad und muss um 30 Grad die Temperatur erhöhen (Wassertemperatur der Wasserversorgung sei mal mit 10 Grad angenommen). Wie ich mit oder ohne Mischen dahin komme, ist immer mit der gleichen Menge an Energie in Joule geknüpft, nämlich 30 x 4187 J. Soweit die nackte Theorie, die du mit einem Mischungsrechner online abtesten kannst.
Für 1kg 40 Grad warmes Wasser benötigst du 0,6 kg Wasser, das du von 10 auf 60 Grad hochheizen musst und 0,4 kh Wasser mit 10 Grad.
Im ersten Fall sind es die 30 x 4187 Joule, im Mischungsfall sind es 0,6 x 50 x 4187 Joule.

Was aber nicht egal ist, sind Änderungen im Wirkungsgrad (beim Anlaufen der Systeme) und Verluste . Die hängen aber stark von der Art der Nutzung und der konstruktiven Auslegung der Wasserversorgung im Haus aus.
siehe dazu den Beitrag von @Saruss https://www.hausbau-forum.de/threads/Wasserhahn-ohne-mischer-nur-heiss-kalt.16550/page-2

Kermit
 
D

daniels87

Das war rein auf die Armatur bezogen. Ich verstehe nicht, warum es besser sein soll nur Heiß- oder Kaltwasser zu beziehen.

Da wir keine Zirkulationsleitung haben, habe ich zusätzlich für die Waschbecken im Bad einen kleinen geregelten Durchlauferhitzer, der zuheizt bis warmes Wasser im OG ankommt.
1. Muss ich dann nicht immer warten, und
2. läuft mir dann nicht die ganze Leitung von Keller bis OG voll mit Warmwasser, welches dann in der Leitung abkühlt. Im Winter ja egal, weil es innerhalb der thermischen Hülle bleibt, aber außerhalb der Heizperiode ein Verlust. Vermutlich ist das aber zu vernachlässigen.
 
Sir_Kermit

Sir_Kermit

Moin,

Ich verstehe nicht, warum es besser sein soll nur Heiß- oder Kaltwasser zu beziehen.
Wenn die Temperatur fix eingestellt ist, dann kannst du blind auf heiß schalten und es passt. Nach einer heftigen abendlichen Feier vielleicht ganz nützlich. Ob man generell auf einen Mischhahn verzichten sollte, muss jeder selber wissen, ich würde jedenfalls einen einbauen. Von daher gäbe es bei uns auch kein "digitales" Wasser. Und das Leitungswasser hat so um 9 bis 15 Grad, je nach Region, könnte somit manchmal doch zu kalt sein. Es ging ja der TE IIRC nur um die Dusche. Dann darf kalt duschen eben nie vorkommen.

Ein Vorlauf von 60 Grad kann bei experimentierfreudig veranlagten kleineren Kindern durchaus ein Risiko darstellen. Da wäre die Begrenzung der Temperatur nützlich.
 
Elina

Elina

Das ist so nicht ganz richtig. Wenn das erwärmte Wasser runtergemischt wird, kommt auch weniger Durchlauf durch die Warmwasserleitung. Wenn bei der Armatur voll aufgedreht z.B. 5l/min kommt, und es wird 50/50 warm/kalt eingestellt, kommen auch nur 2,5l/min aus der Warmwasserleitung. Ökologisch sinnvoller als eine voll aufgedrehtes Heißwasser mit 5l/min.

.
Da muß ich dich korrigieren. Dreht man den Hahn nicht voll auf (heiß), dann kommt gar kein heißes Wasser, da der Durchlauferhitzer gar nicht erst anspringt. Es ist zwar ein elektronischer, und kein hydraulischer, aber dennoch braucht es einen Mindestdurchsatz, damit das Ding angeht. Für Dinge wie schnell Händewaschen nehme ich aber ohnehin nur kaltes Wasser, da es schon ein paar Liter dauert, bis das warme Wasser überhaupt ankommt.
Der Öko in mir achtet auch darauf, das Wasser nicht heißer einzustellen als unbedingt nötig. Bei einem Speicher hat man wahrscheinlich eine Temperatur von 60° und mischt dann runter auf 40° oder was man halt so braucht. Hinzu kommen die Wärmeverluste.
Mein DLE macht von vornherein nur diese 40°, es sei denn ich will unbedingt 60°. Abgesehen von der gesparten Energie durch weniger starke Erhitzung spart man sich dann eben auch die Speicherverluste.

@ Saruss hast du diesen Posten in der 20 Tage Rechnung mit einbezogen? also daß der DLE von vornherein weniger stark erhitzen muß?

Übrigens habe ich mit dem Begriff "Zweigriff Armatur" schließlich auch noch was gefunden, das mir fast noch besser gefällt, nämlich die "Dreilocharmatur" wo man dann wirklich keine Kurbeln mehr hat, sondern wie gewünscht Hebel oder Drucktaster und die kann man dann vollkommen unabhängig irgendwo anbringen, zb in der Wand.
 
Elina

Elina

Versuch einer eigenen Berechnung:

DLE mit 18 kW verbraucht pro Stunde Duschen ca. 9 kWh. Ich verstehe an dieser Stelle nicht, warum Rechnungen im Internet, die ich per google gefunden hab, von der Maximalleistung des DLE ausgehen. Keiner duscht mit 60° heißem Wasser....ich rechne also mit 40°, dh der Durchlauferhitzer braucht nur 50% seiner Leistung.
Edit: ich habe mal nachgeschaut. Der DLE läuft beim Duschen trotzdem nur mit 3,5 kW. Da unser Stromverbrauch aufgezeichnet wird, reicht da ein Blick auf die Bilanzgrafik wenn um 4 Uhr geduscht wurde, da dann wirklich nur der DLE Strom verbraucht. Vielleicht hat das was mit dem ziemlich geringen Wasserdurchlauf zu tun, da je geringer der Wasserdurchsatz ist, auch weniger Energie verbraucht wird. Jedenfalls noch ein Grund auf keinen Fall die Maximalleistung des DLE anzusetzen!

Wir duschen gesamt pro Tag vielleicht 10 min. zusammen. Macht 70 min pro Woche, wären also um die 10 kWh pro Woche, 520 kWh pro Jahr. Plus ein paar Kwh für Putzwasser, Abwasch braucht kein Wasser vom DLE.
Das deckt sich in etwa mit unseren Erfahrungen was die Stromabrechnungen der letzten 4 Jahre betrifft.

Das alles muß noch mit dem Wasserverbrauch in Beziehung gesetzt werden. Der Heißwasseranteil beträgt laut diversen Statistiken ca. 30% . Bei uns wären das 10 cbm/ Jahr und 27 L/Tag. Irgendwie ganz schön wenig. Ich vermute mal mit "Heißwasseranteil" ist Wasser mit 60° gemeint, im Normalfall wird dann beim Duschen ja noch Kaltwasser zugemischt, daher würde ich 27 L "Heißwasser" in unserm Fall nicht gleichsetzen mit 27 L "Duschwasser". Im Durchschnittsfall dürften dann 27 L Heißwasser eher 50 L Duschwasser ergeben. Dann kommts hin.

Ich bezweifle aber daß mit einer anderen Art der Warmwassererzeugung hier irgendwas an Strom gespart werden kann. Aber vergleichen ließe sich das eben auch nur dann wenn man einen ähnlichen Heißwasserverbrauch hätte wie wir.
 
Elina

Elina

Es geht sogar noch einfacher.... hatte ein Brett vorm Kopf. Stromverbrauchstacho aufgerufen. Verbrauch momentan 230 W (Computer, Grundlast). Dann Heißwasser (40°) in Dusche aufgedreht, wieder auf Tacho geschaut. Verbrauch: 5 kW. Hahn wieder zugedreht, wieder auf Tacho geschaut: 230 W.

Der DLE läuft beim Duschen also mit ca. 4,7 kW bei 40°. Abzüglich des Starkstroms der Druckerhöhungsanlage, damit überhaupt Wasser aus der Leitung kommt. Dieser beträgt 500 W (mit derselben Methode, aber mit Kaltwasserhahn ermittelt). Bleiben also rein für den DLE 4,2 kW von den 18 kW Maximalleistung.
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Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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