Unabhängiger Bausachverständiger - Notwendig oder Alternativen?

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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E

Evolith

Ja das klingt alles gut ... in der Praxis leider schwierig

Der SV wie soll er schätzen wie groß ein Mangel ist ? Ob das so gelassen werden kann oder neu gemacht werden muss ? Wenn er sagt neu : machst du das dann wirklich auch wenn Anwalt sagt dass wäre unverhältnismäßig?

Das sind dann die Dinge in der Praxis die es schwierig machen
Ein ordentlicher SV kann das schon einschätzen und sollte auch die Toleranzgrenzen kennen. Genauso die Werte, die dahinter stehen grob schätzen können. Um den Euro brauchen wir uns nicht streiten.
Unser SV konnte uns sogar vorrechnen, was es uns kostet, wenn wir eine falsch verlegte Fußbodenheizung korrigieren müssen.
Dazu muss man sagen, dass wir einen alten Knochen hatten, der einen mächtigen Erfahrungsschatz vorzuweisen hatte.
 
berny

berny

Also wir hatten einen Sachverständigen über den Bauherren-Schutzbund. Waren glaub knapp 300 Euro pro Besuch. Wir haben ihn immer geholt, wenn wir den Bedarf hatten. Also als der Rohbau stand und der Dachstuhl darauf war, als die Heizung und Rohre verlegt wurden, zur Elektrik noch mal und irgendwann noch mal zwischendrin. Es gab jedes Mal Berichte mit Fotos.
Uns war wichtig, dass jemand dann darauf schaut, wenn es an die grundlegenden Bauabschnitte geht. Beim Fliesen haben wir dann keinen mehr gebraucht. Wenn da gepfuscht wird, ist das ärgerlich, aber versaut einen nicht den Bau.
Wir haben es genau so gemacht mit einer SV vom Bauherren-Schutzbund; Kosten ähnlich. War extrem hilfreich, zumal wir in der Bauphase noch weit weg gewohnt und gearbeitet haben. Erstaunlich und erfreulich für uns: Niemand hat je irgendwas angezweifelt, was sie in ihren Berichten geschrieben hat. Sie arbeitet auch sehr gut mit einem (leider erforderlichen) Anwalt - auch vom Bauherren-Schutzbund empfohlen- zusammen. Man kann sein Geld wirklich für sinnlosere Dinge am Bau ausgeben. Kosten für SV. ca. 3.5k; für Anwalt ca. 2k. In Anbetracht der Gesamtsumme sind das wirklich Peanuts. Können wir echt nur jedem empfehlen. Die Baufirmen und ihre Subunternehmer haben die Auftragsbücher offensichtlich knackevoll; da wird auch mal sehr hastig und somit natürlich mit Fehlern gearbeitet. Als Laie hätte man da ohne Unterstützung einen sehr schweren Stand.
Ich nenne jetzt mal noch keine Namen hier, mal sehen wie die Verhandlungen bezüglich "aufrechenbare Gegenansprüche" zwischen unserem Anwalt und dem GU ausgehen. Danach eventuell ausführlich mit Details...
 
E

Egon12

Wir hatten einen Bauingenieur aus dem Ort, die Entfernungspauschale haben wir rausverhandelt. Der war unzählige Male auf der Baustelle und hat Präsenz gezeigt. Das reicht schon um einige Baurülpse von Schlampereien abzuhalten.
Für 3000 Euro hat es da auch ab und zu zwischen unserem Sachverständigen und dem Bauleiter geknallt.

Zusammengefasst blieben wir von Pfusch verschont und haben auch nach 2 Jahren keine Beanstandung anzeigen müssen.
 
S

Snowy36

Ein ordentlicher SV kann das schon einschätzen und sollte auch die Toleranzgrenzen kennen. Genauso die Werte, die dahinter stehen grob schätzen können. Um den Euro brauchen wir uns nicht streiten.
Unser SV konnte uns sogar vorrechnen, was es uns kostet, wenn wir eine falsch verlegte Fußbodenheizung korrigieren müssen.
Dazu muss man sagen, dass wir einen alten Knochen hatten, der einen mächtigen Erfahrungsschatz vorzuweisen hatte.
Als Beispiel : dein Bauleiter hat im WU Keller auf den Boden kein bitumen verlegt oder Katja Sprint oder ähnliches ....statt dessen hat er eine alujet Folie verwenden lassen

Die Fußbodenheizung und Dämmung liegt bereits drin . Dein Gutachter sagt das ist falsch muss alles raus u neu. Dein Bauleiter sagt er macht das seit 20 Jahren so . Im Netz findest du widersprüchliche Aussagen .

Machst du jetzt einen Baustopp u reißt alles wieder raus obwohl Bauleiter u Handwerker sagen der Aufbau ginge auch so wie er ist ???

Wer bezahlt das ganze dann ? Holst du jetzt einen Anwalt ? Was tust du ?

Um noch mal darauf zurückzukommen was ich eingangs gesagt habe ; die Empfehlungen des Gutachters dann umzusetzen sind heutzutage extrem schwer . Außer man hat jemanden der wirklich bei jedem kleinen Schritt daneben steht und eingreift . Und es ist auch schwer abzuschätzen was jetzt in der Praxis funktioniert und was nicht . Meiner Meinung nach hilft da leider nur vorher selber informieren .....
 
C

Caspar2020

Als Beispiel : dein Bauleiter hat im WU Keller auf den Boden kein bitumen verlegt oder Katja Sprint oder ähnliches ....statt dessen hat er eine alujet Folie verwenden lassen
finde ich ist ein schlechtes Beispiel. Früher hat man das kritischer gesehen, heute weiß man mehr. Dampfsperre bei ordentlich ausgeführten WU reicht aus.
 
S

Snowy36

Doch dann finde ich das gerade ein gutes Beispiel . Du scheinst das jetzt zu wissen und würde es deswegen auf keinen Fall alles rausreißen lassen . Der Gutachter hat gesagt es muss alles raus .

Ich bin in diesem Beispiel jetzt der Laie und kenne mich nicht aus und würde machen was der Gutachter sagt.

Im Hinblick auf deine Ausführungen dass man mittlerweile mehr weiß wäre dies aber doch völlig überzogen . Das weiß der Bauleiter und schüttelt mit dem Kopf und auch der Handwerker . Ich als Laie weiß es leider nicht und verursachte Kosten von denen ich nicht weiß wer sie übernehmen wird .

Von der anderen Seite her betrachtet hat der Gutachter recht es sind nicht die anerkannten Regeln der Technik .

Was wieder auf meinen Eingangs Post zurückgeht : das schwierige an dem Ganzen ist die Entscheidung was verhältnismäßig ist und was unverhältnismäßig .
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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