Preiserhöhung GU nach Unterschrift aufgrund Rohstoffmangels rechtens?

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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exto1791

Die vertraglichen Ausschlusskriterien greifen nicht. Mit dem Festpreis übernimmt der Lieferant das Preisrisiko. Preissteigerungen sind keine höhere Gewalt. Diese würde eine Unabwendbarkeit beinhalten. Etwa durch Lagerthaltung zur Risikominimierung hätte der Lieferant eine Möglichkeit zum Abwenden gehabt. Auf Basis der Textauszüge aus dem Vertrag kann der GU keine berechtigte Forderung aufstellen. Im Vertrag kann aber an anderer Stelle etwas dazu stehen.
Den Rat von @nordanney , das pragmatisch zu sehen finde ich sehr gut. Löst man zu Beginn gemeinsam ein Problem, steigt die Wahrscheinlichkeit, am Ende die bessere Leistung bekommen zu haben. Bleibt man beim ersten Problem unversöhnlich auf einem Standpunkt und unterstellt latent dem Gegenüber gierige Absichten, wird das Projekt einen anderen Verlauf nehmen - das Risiko für Stress uns mangelnde Qualität steigt.

finde ich pragmatisch! Viel Erfolg.
Das mag sein und das Ziel hat definitiv jeder Bauherr!

Niemand will ein Haus, das schon zu Beginn an zum Scheitern verurteilt ist.

Letztlich kommt es auch immer darauf an wie "klug" man sich den GU ausgesucht hat.
Damit meine ich: Eventuell auch die Solvenz im Vorfeld geprüft - Referenzen geprüft und und und...
Wenn es dann wirklich der richtige GU ist, sollte der GU der letzte sein, der die Kosten an den Bauherren übertragt, sondern selbst dafür ein steht und es versucht mit seinem Lieferanten (Gewerk + Hersteller im Vorfeld) zu "verhandeln".

Ich sehe es bei uns im Unternehmen:

Preiserhöhungen im Stahlbereich bei über 15%. Wir werden in diesem Jahr KEINE Preiserhöhung durch führen --> ist letztlich auch ein Zeichen an den Kunden - zeugt von hoher solvenz und einem gesunden Unternehmen.

10.000€ in 50/50 aufzuteilen tun dem Bauherren DEUTLICH mehr weh als dem GU. Somit wäre für mich 50/50 niemals eine zufriedenstellende Lösung?? Dies muss doch abhängig gemacht werden vom Eigenkapital etc. was dahinter steht. Da jucken den GU halt 10.000€ 0,0 --> für den Bauherren ist es sehr viel Geld...

Ich persönlich - und so würde ich auch agieren, falls ich mich in dieser Situtation befinden würde - sehe es einfach nicht ein, dass ich für das unternehmerische Risiko einstehen soll. Letztlich darf der GU jederzeit seinen Hauspreis bei Angebotsabgabe nach oben setzen. Der eine unterschreibt dann halt, der andere nicht... Nur weil aber der Markt nicht mitspielt, kann ich nicht einfach mein ganzes Risiko (oder eben 50/50) auf den Bauherren überladen. Das ist letztlich natürlich die mit Abstand einfachste Variante für den GU :D

Wie gesagt, wenn man hier im Nachgang von 2.000€ spricht kann man sich das immer mal noch überlegen, wenn dein GU bspw. ein "********" ist, nichtsdestotrotz würde ich alles daran setzen um mein Haus für 0,00€ Mehrkosten zu bekommen.

Und sind wir mal ehrlich: Wenn der GU sich im Umkreis befindet, bzw. regional agiert und "klug" ausgesucht wurde, ist der Ruf viel viel wichtiger als 10.000€ liegen zu lassen. Man muss nur laut genug schreien dann bekommt man sehr sehr oft, das was man möchte --> dafür gibt es auch einen ganz klaren Grund: 90% der Bauherren würde in diesem Fall "nachgeben" :D
 
hanghaus2000

hanghaus2000

Der Dumme ist am Ende aber immer der Kunde.
Nun frag Dich mal warum. Ich sag mal "weil er der Dumme ist." Die Unternehmer machen das beruflich. Der Kunde ist zu 90% Leihe.

Das faengt mit jammern wegen Preissteigerung an und endet mit jede Menge Nachtraegen. Wer da nicht von Anfang an zeigt dass Er sich nicht ueber den Tisch ziehen laesst, ist Opfer.

Was Anderes bezweckt die Ankuendigung der Mehrkosten doch nicht. Mal schaun was passiert, auch wenn ich keinen Anspruch habe. Das nennt man eben Dummenfang. Oder hat der TE die Anmeldung der Mehrkosten bereits schriftlich?

Was meinst wie viele Mehrkostenanmeldungen ich schon geschrieben habe, obwohl ich genau wusste die sind unberechtigt. Ebenso mit Nachtraegen.
 
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exto1791

Nun frag Dich mal warum. Ich sag mal "weil er der Dumme ist." Die Unternehmer machen das beruflich. Der Kunde ist zu 90% Leihe.

Das faengt mit jammern wegen Preissteigerung an und endet mit jede Menge Nachtraegen. Wer da nicht von Anfang an zeigt dass Er sich nicht ueber den Tisch ziehen laesst, ist Opfer.

Was Anderes bezweckt die Ankuendigung der Mehrkosten doch nicht. Mal schaun was passiert, auch wenn ich keinen Anspruch habe. Das nennt man eben Dummenfang. Oder hat der TE die Anmeldung der Mehrkosten bereits schriftlich?

Was meinst wie viele Mehrkostenanmeldungen ich schon geschrieben habe, obwohl ich genau wusste die sind unberechtigt. Ebenso mit Nachtraegen.
Das ist genau die Aussage die ich ebenfalls hier "an den Mann" bringen wollte...

Totaler Quatsch zu denken, man sei hier aufgrund der starken Stellung eines Unternehmens nicht "im Recht".

Glaub mir, auch ich habe privat schon sehr oft "bewiesen", dass es nicht so ist... Man muss sich einfach wehren und darf sich nicht alles gefallen lassen.

VW-Dieselskandal bestes Beispiel. Ich kenne private Kläger mit 0815 Anwalt die vor Gericht gewonnen haben - weil die ganze Nummer von VW einfach nicht rechtens war. Letztlich lässt sich aber 99% unterkriegen und sich mit Billigantworten abspeisen.

Was ich damit sagen will: Sich nicht alles gefallen lassen... Totaler Quatsch zu denken, man sei nur der "kleine Mann".


Was ich mir aber immer wieder denke: Es arbeiten doch sehr sehr viele Menschen in der freien Wirtschaft - sicherlich auch einige Bauherren. Da sollte man doch ganz genau wissen wie das alles funktioniert? :D
 
hanghaus2000

hanghaus2000

Sollten wir in solch eine Situation kommen würde ich z.B. von der Summer die der GU nennt vorschlagen das man sich in der Mitte trifft. 50/50 weil er eig. keinen Anspruch darauf hat, man aber damit einen guten Willen zeigt und im besten Fall alle zufrieden sind.
Den GU wirds freuen. Dich nicht. Also ist zumindest Einer unzufrieden.

Mekst Du was?
 
hanghaus2000

hanghaus2000

Was ich mir aber immer wieder denke: Es arbeiten doch sehr sehr viele Menschen in der freien Wirtschaft - sicherlich auch einige Bauherren. Da sollte man doch ganz genau wissen wie das alles funktioniert? :D
Die wenigsten Bauherren sind vom Fach. Da hilft auch das Internet (Forum) nicht wirklich weiter.
 
S

SamSamSam

Ich glaube das es immer auf die Situation an kommt wann es Sinn macht hart zu bleiben und wann ein Entgegenkommen angebracht ist.
Wie reden hier ja von Summen die wahrscheinlich im Vierstelligen Bereich liegen werden. Was beim Hausbau jetzt nicht die aller größte Geige spielt.
Nicht Falsch verstehen zu verschenken habe ich auch nichts.
Drauf zu pochen 0,0 drauf zu zahlen ist aber auch Humbug in meinen Augen, da es zwar ein Festpreis ist, dieser sich ja aber auf Annahmen stützt die nicht immer eintreffen und somit Mehrkosten entstehen können. Beispiel: Vereinbart ist ein Aushub von 40cm für das Fundament. Jetzt ist der Boden aber erst in 50cm tiefe erst richtig Tragend. Spätestens jetzt entstehen Mehrkosten da Arbeiten stattfinden müssen die vom Vertrag nicht gedeckt sind und wenn ich mich zuvor schon immer als den harten Max gegeben habe was übernähme von Kosten betrifft, wird er sich spätestens jetzt sein Geld wieder reinholen. Die Preise für den Mehraushub und Einbringung von zusätzlichem Material kann ich ja gar nicht in Vergleich setzen da mir diese Positionen nie separat aufgeführt wurde.

Glaube da muss man etwas mit Fingerspitzengefühl ran gehen und nicht gleich auf sein recht Pochen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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