Würde jedes Bauunternehmen, von dem wir ein Angebot einholen möchten, komplett eigene Pläne erstellen, sodass wir die gesamte Entwurfs- und Planungsphase mehrfach durchlaufen müssten?
Ich grätsche mal noch dazwischen - zwar vorhin mitgelesen, aber nicht mehr alles im Kopf.
nicht jedes Bauunternehmen/Generalunternehmen bietet gleiches an. Meist sind es die kleinen regionalen, die Dir auch individuell ein Haus planen. Dann aber meist mit einem externen Architekten*, der extra zu bezahlen wäre. Der eigene Architekt von den meisten GUs, die Typenhäuser anpreisen, bieten inklusive nur Modifikationen an. Das kann aber oft schon zu einem lebenswerten Haus reichen.
*Den externen Architekt kannst Du dann auch selbst bestimmen.
Angebote ohne Vertrag werden generell nur über einen Pauschalfaktor für ein Typenhaus erstellt. Wenn Du sagst, Du möchtest 160 Stadtvilla haben, gibt es 160 x den Faktor y als Angebot.
Wenn es das 200qm 3-Giebelhaus sein soll, gibt es 200 x den Faktor z als Angebot. Alles beinhaltet dann die entsprechende Bauleistungsbeschreibung in Standardausführung.
Die GUs haben da ihre Tabellen. Da können sie auch die 3 Meter Schiebetür on Top auswählen oder eine Gaube von 125cm.
Spezielle Ausführungen und Individuelle Angebote werden nur nach Vertragsunterschrift explizit ausgerechnet.
Wenn man spezielle Wünsche hat, die nicht oft vorkommen, dann bietet sich ein GU meist nicht an, da die Subs das meist nicht für einen gekauften Dumpingpreis leisten wollen. Darunter leidet dann die Bauausführung.
So wie sie ihre Tabellen haben, so haben sie auch ihre Raster und Grenzen. Unser Nachbar zb konnte sein
Heinz von Heiden-Typen-Bungalow nicht länger bauen als 150cm (oder ähnlich)
Wenn man eben kein „schlüsselfertiges Typenhaus“ nimmt, wo Architektenleistungen mit drin sind (also Modifizierungen), sondern explizit einen „individuell geplantes“, dann muss man auch einen Sonderposten „Architektenkosten“ mit einplanen.
Ausserdem bieten die Standard-GUs meist kein ausbaufähiges Dach an. Oft ja eingeplant, weil man es nicht besser weiß.
Wir zB hatten einen GU, da waren die Geschäftsführer zwei Architekten. Entweder man entschied sich für ein Typenhaus, dann hat man auch etwas mehr als kleinere Modifizierungen bekommen. Ausserhalb der typgerechten Gebäudehülle ohne Übernahme der tragenden Wand gibt es halt einen Mehraufwand in der Planung.
Nicht jeder bekannte bzw. überregionale GU (oder kaum einer) übernimmt die Planung eines autarken Architekten. Das hat damit zu tun, dass die ihre Preise über das Typenhaus machen. Das ist ihr Konzept, alles andere passt da nicht rein.
Zu den Angeboten und den Vergleichen: auch da hinkt es bzw. auch nicht. Du möchtest ein KfW 40 Haus als Angebot, dann bekommst Du es auch. Aber wie es berechnet wird, da steht jeder GU mit seinem favorisierten Wandaufbau individuell Angebot. was will man da vergleichen?