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Dino548
Hallo zusammen,
wir stehen ganz am Anfang unserer Hausbaupläne – haben ein Grundstück gekauft, ein erstes allgemeines Gespräch mit einem GU geführt und viele Fragen.
Es ist ein langer Text, den ich hier schreibe, daher bin ich euch sehr dankbar, wenn ihr mir Rückmeldungen gebt. Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich meine Fragen abgesetzt und durchnummeriert.
Wir möchten bei einem Massivbauunternehmen schlüsselfertig bauen lassen. Ein uns bekannter Baugutachter hat uns auf Nachfrage vier Unternehmen in unserer Region empfohlen, mit denen er jahrelang gute Erfahrungen gemacht hat. Mit einem Architekten eines dieser Unternehmen haben wir uns vor dem Kauf unseres Grundstücks über unsere groben Ideen unterhalten. Da wir wissen, dass viele Bauherren mit diesem Unternehmen tatsächlich gute Erfahrungen gemacht haben, wird dieses unser erster Ansprechpartner sein, wenn es nun konkreter wird.
Allerdings fragen wir uns, ob wir entweder die komplette Planung inkl. Angebot von diesem Unternehmen vornehmen lassen sollten, um uns anschließend Angebote von Wettbewerbern erstellen zu lassen, oder ob wir zunächst einen freien Architekten beauftragen sollten und schließlich mit den von ihm erstellten Plänen zu den Bauunternehmen zu gehen. In jedem Fall möchten wir schließlich die Angebote von einem Experten vergleichen lassen, weil wir im Zweifel die Leistungsbeschreibungen gar nicht vollends überblicken.
Ich weiß, dass ähnliche Fragen hier im Forum schon häufig diskutiert wurden, aber da dies z.T. in etwas anderem Kontext geschah, bin ich euch sehr dankbar, wenn ihr mir von euren Erfahrungen berichtet.
Möglichkeit 1: Planung durch Bauunternehmen
Der Architekt des einen Unternehmens, mit dem wir uns unterhalten haben, machte insgesamt einen seriösen und kompetenten Eindruck auf uns. Allerdings hatten wir das Gefühl, dass er uns bei unseren Gedankengängen ein wenig beeinflussen wollte. So riet er uns grundstücksunabhängig von einem Keller ab – mit schwachen Argumenten. Wir empfanden dies als sehr störend und fragen uns, ob er uns bei künftigen Gesprächen tendenziell dahingehend beeinflussen wollen würde, Abstand zu nehmen von Ausstattungsoptionen, die für das Unternehmen weniger lukrativ sind als andere. Im Zweifel würden wir das vielleicht nicht so bemerken wie beim Thema Keller.
Natürlich bekommt man von einem Unternehmen keine solch unabhängige Planung wie von einem freien Architekten. Auf der anderen Seite fragen wir uns, ob ein Haus, das von einem Bauunternehmen geplant wurde, tendenziell deutlich günstiger ist als ein von einem freien Architekten geplantes Haus. Viele Massivbauer weisen ja weit von sich, Häuser von der Stange zu verkaufen, aber es ist doch naheliegend, dass sie bewährte Schemata im Kopf haben, die für sie ökonomisch für günstig sind. Daher meine erste Frage:
1. Ist es eurer Einschätzung nach so, dass man als Bauherr finanziell besser wegkommt, wenn man vom Bauunternehmen planen lässt?
Für uns wäre es völlig ok, einen Grundriss von der Stange zu nehmen, der ggf. noch in Details angepasst wird. Wir brauchen an und für sich kein individuelles Architektenhaus. Allerdings würden wir uns schon eine ehrliche Beratung bei der Planung wünschen, die nicht ausschließlich geprägt ist durch finanzielle Interessen seitens des Bauunternehmens.
Noch eine zweite Frage dazu:
2. Angenommen, wir würden das Haus von besagtem Unternehmen planen lassen und uns anschließend mit diesen Plänen an Wettbewerber wenden. Ist es eurer Erfahrung nach so, dass die Wettbewerber etwas mit den Plänen anfangen und ein Angebot unterbreiten könnten oder müssten wir eher damit rechnen, dass wir bei jedem Wettbewerber wieder alles von vorne bis hinten durchplanen müssten?
Abgesehen davon, dass der zweite Fall zeitaufwendig wäre, fragen wir uns auch, inwieweit die Angebote auf Basis verschiedener Pläne überhaupt vergleichbar wären.
Möglichkeit 2: Planung durch freien Architekten
Wir sehen aufgrund der Unabhängigkeit freier Architekten Vorteile, fragen uns aber wie oben geschrieben, ob ein vom Architekten geplantes Haus deutlich teurer wird als eines, das mit ein paar Modifikationen auf einem Grundriss beruht, den ein Bauunternehmen schon x-mal umgesetzt hat.
3. Darüber hinaus können wir nicht einschätzen, ob Bauunternehmen auch sicher etwas mit den Plänen eines Architekten anfangen können oder ob es gelegentlich vorkommt, dass diese vor Angebotserstellung eigene Pläne anfertigen wollen, wodurch doppelter Zeit- und Geldaufwand entstünde. Eigentlich möchten wir von den vier erwähnten Bauunternehmen Angebote einholen, sodass wir daran interessiert sind, dass keines ausscheidet, nur weil es nicht selbst geplant hat.
4. Ich habe mitbekommen, dass oft diskutiert wird, welche Leistungsphasen man von einem freien Architekten in Anspruch nehmen sollte, wenn man von einem GU bauen lassen möchte. Tobias Beuler & Co. empfehlen ja die Phasen 1-3, andere raten entschieden davon ab. Was meint ihr? Welche Leistungsphasen braucht es tatsächlich, welche sind nice to have?
Und zum Abschluss:
5. Wir fragen uns, welche der beiden Möglichkeiten 1 und 2 unter dem Strich zeitsparender ist. Klar ist, dass der Hausbau zeitintensiv sein wird, allerdings sind wir aktuell in einer Lebenssituation, in der wir recht eng getaktet sind. Lässt sich guten Gewissens Zeit einsparen, ist das schon ein wichtiges Kriterium für uns.
Ganz herzlichen Dank schon mal für eure Antworten!
wir stehen ganz am Anfang unserer Hausbaupläne – haben ein Grundstück gekauft, ein erstes allgemeines Gespräch mit einem GU geführt und viele Fragen.
Es ist ein langer Text, den ich hier schreibe, daher bin ich euch sehr dankbar, wenn ihr mir Rückmeldungen gebt. Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich meine Fragen abgesetzt und durchnummeriert.
Wir möchten bei einem Massivbauunternehmen schlüsselfertig bauen lassen. Ein uns bekannter Baugutachter hat uns auf Nachfrage vier Unternehmen in unserer Region empfohlen, mit denen er jahrelang gute Erfahrungen gemacht hat. Mit einem Architekten eines dieser Unternehmen haben wir uns vor dem Kauf unseres Grundstücks über unsere groben Ideen unterhalten. Da wir wissen, dass viele Bauherren mit diesem Unternehmen tatsächlich gute Erfahrungen gemacht haben, wird dieses unser erster Ansprechpartner sein, wenn es nun konkreter wird.
Allerdings fragen wir uns, ob wir entweder die komplette Planung inkl. Angebot von diesem Unternehmen vornehmen lassen sollten, um uns anschließend Angebote von Wettbewerbern erstellen zu lassen, oder ob wir zunächst einen freien Architekten beauftragen sollten und schließlich mit den von ihm erstellten Plänen zu den Bauunternehmen zu gehen. In jedem Fall möchten wir schließlich die Angebote von einem Experten vergleichen lassen, weil wir im Zweifel die Leistungsbeschreibungen gar nicht vollends überblicken.
Ich weiß, dass ähnliche Fragen hier im Forum schon häufig diskutiert wurden, aber da dies z.T. in etwas anderem Kontext geschah, bin ich euch sehr dankbar, wenn ihr mir von euren Erfahrungen berichtet.
Möglichkeit 1: Planung durch Bauunternehmen
Der Architekt des einen Unternehmens, mit dem wir uns unterhalten haben, machte insgesamt einen seriösen und kompetenten Eindruck auf uns. Allerdings hatten wir das Gefühl, dass er uns bei unseren Gedankengängen ein wenig beeinflussen wollte. So riet er uns grundstücksunabhängig von einem Keller ab – mit schwachen Argumenten. Wir empfanden dies als sehr störend und fragen uns, ob er uns bei künftigen Gesprächen tendenziell dahingehend beeinflussen wollen würde, Abstand zu nehmen von Ausstattungsoptionen, die für das Unternehmen weniger lukrativ sind als andere. Im Zweifel würden wir das vielleicht nicht so bemerken wie beim Thema Keller.
Natürlich bekommt man von einem Unternehmen keine solch unabhängige Planung wie von einem freien Architekten. Auf der anderen Seite fragen wir uns, ob ein Haus, das von einem Bauunternehmen geplant wurde, tendenziell deutlich günstiger ist als ein von einem freien Architekten geplantes Haus. Viele Massivbauer weisen ja weit von sich, Häuser von der Stange zu verkaufen, aber es ist doch naheliegend, dass sie bewährte Schemata im Kopf haben, die für sie ökonomisch für günstig sind. Daher meine erste Frage:
1. Ist es eurer Einschätzung nach so, dass man als Bauherr finanziell besser wegkommt, wenn man vom Bauunternehmen planen lässt?
Für uns wäre es völlig ok, einen Grundriss von der Stange zu nehmen, der ggf. noch in Details angepasst wird. Wir brauchen an und für sich kein individuelles Architektenhaus. Allerdings würden wir uns schon eine ehrliche Beratung bei der Planung wünschen, die nicht ausschließlich geprägt ist durch finanzielle Interessen seitens des Bauunternehmens.
Noch eine zweite Frage dazu:
2. Angenommen, wir würden das Haus von besagtem Unternehmen planen lassen und uns anschließend mit diesen Plänen an Wettbewerber wenden. Ist es eurer Erfahrung nach so, dass die Wettbewerber etwas mit den Plänen anfangen und ein Angebot unterbreiten könnten oder müssten wir eher damit rechnen, dass wir bei jedem Wettbewerber wieder alles von vorne bis hinten durchplanen müssten?
Abgesehen davon, dass der zweite Fall zeitaufwendig wäre, fragen wir uns auch, inwieweit die Angebote auf Basis verschiedener Pläne überhaupt vergleichbar wären.
Möglichkeit 2: Planung durch freien Architekten
Wir sehen aufgrund der Unabhängigkeit freier Architekten Vorteile, fragen uns aber wie oben geschrieben, ob ein vom Architekten geplantes Haus deutlich teurer wird als eines, das mit ein paar Modifikationen auf einem Grundriss beruht, den ein Bauunternehmen schon x-mal umgesetzt hat.
3. Darüber hinaus können wir nicht einschätzen, ob Bauunternehmen auch sicher etwas mit den Plänen eines Architekten anfangen können oder ob es gelegentlich vorkommt, dass diese vor Angebotserstellung eigene Pläne anfertigen wollen, wodurch doppelter Zeit- und Geldaufwand entstünde. Eigentlich möchten wir von den vier erwähnten Bauunternehmen Angebote einholen, sodass wir daran interessiert sind, dass keines ausscheidet, nur weil es nicht selbst geplant hat.
4. Ich habe mitbekommen, dass oft diskutiert wird, welche Leistungsphasen man von einem freien Architekten in Anspruch nehmen sollte, wenn man von einem GU bauen lassen möchte. Tobias Beuler & Co. empfehlen ja die Phasen 1-3, andere raten entschieden davon ab. Was meint ihr? Welche Leistungsphasen braucht es tatsächlich, welche sind nice to have?
Und zum Abschluss:
5. Wir fragen uns, welche der beiden Möglichkeiten 1 und 2 unter dem Strich zeitsparender ist. Klar ist, dass der Hausbau zeitintensiv sein wird, allerdings sind wir aktuell in einer Lebenssituation, in der wir recht eng getaktet sind. Lässt sich guten Gewissens Zeit einsparen, ist das schon ein wichtiges Kriterium für uns.
Ganz herzlichen Dank schon mal für eure Antworten!