Koalitionsvertrag 2025, Neubauförderung

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Tolentino

Tolentino

Nunja die Superreichen haben über die Möglichkeiten Vermögen in immer wieder neue Holdings zu verschieben etc nicht nur die Möglichkeit legal Steuern zu vermeiden sondern Darüber hinaus vor allem auch die Möglichkeit durch Kontakte, Einfluss, Macht, Stellung, die in erster Linie durch Ihren Reichtum erwachsen (der meist nicht Produkt Ihrer eigenen Hände arbeit ist, sondern geerbt, Klatten ist da ein gutes Beispiel), Einfluss auf eben die Gesetzgebung zu nehmen, die solche Tricks möglich macht. Da reden wir dann von ganzen Gesetzestexten die wortwörtlich von Lobbyisten den Abgeordneten in die Feder geschrieben werden.
Und wer dann von Neiddebatte spricht, hat halt wirklich nicht verstanden, wer die Leine in der Hand und wer am Hals hat, ja träumt wahrscheinlich insgeheim davon, selbst zu denen ganz oben zu gehören...
 
J

Joedreck

Ein paar Bsp für nicht zumutbar:
Alleinerziehende Person in unverhandelbarer Schichtarbeit.
Promovierter Ingenieur zum Kloputzen (fände ich auch volkswirtschaftlich unzumutbare Verschwendung).
Eine Person, die aus gesundheitlichen Gründen (nachweisbar) maximal 6h pro Tag arbeiten kann sollte sanktionert werden, weil sie eine 40h Stelle abgelehnt hat.

Du stellst schon die richtige Frage, deine eigene Antwort führt nur leider viel zu kurz.
Und ich persönlich will nicht, dass ein einzelner Mitarbeiter der Agentur für Arbeit darüber entscheidet, ob jemand arbeitsfähig ist oder eine bestimmte Stelle für eine bestimmte Person zumutbar ist.

Zunächst einmal sollte der Staat für mehr Arbeitsplätze sorgen, bevor er zu Zwangsarbeit durch Erpressung greift.

Ich will nicht das der Staat Ressourcen (ich meine Zeit und Personal, nicht Geld) darauf verschwendet eine kapitalistische Nebelkerze zu löschen bevor (eigtl will ich das gar nicht) er nicht die Big Buckets (im vielschichtigen Sinne) angegangen ist: Steuerhinterziehung, ungerechte Steuervermeidung (Verschonungsbedarfsprüfung) und Schwarzarbeit (wobei hier auch wieder vor allem die großen Player relevant sind, die Putzkraft oder jemand der über der Badewanne die Haare der Nachbarn schneidet ist einfach unwichtig).

Ja die Rentnergeschichte klingt ja erstma toll. Aber das ist auch nur eine Nebelkerze.
Erstens haben wir nicht genügend Jobs! Der Facharbeitermangel ist hart branchenspezifisch und in vielen Bereichen (Automotive) hat der Trend sich mittlerweile auch schon wieder gedreht.
Prekäre Jobs sind davon gar nicht betroffen.
Aber die ihr Leben darin gearbeitet haben (und auch entsprechend qualifiziert sind) sind die Rentner, die diese Chance überhaupt wahrnehmen würden. Die hochausgebildeten Ingenieure die man in manchen Bereichen noch braucht wollen gar nicht mehr arbeiten und brauchen es auch nicht (finanziell). Die die es wollen, sind nicht auf die 2k Freibetrag angewiesen um es zu machen - die sind intrinsisch motiviert, haben halt Hummeln im Hintern.
Dort wo der Mangel am eklatantesten ist, z.B. Pflege, ist nicht das Geld das vorwiegende Problem sondern die unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Jemand der aus dem Job in Rente gegangen ist kann den Job meist gar nicht mehr machen.

Das nächste sind die steuerfreien Überstunden. Wieder, erstmal den Bedarf für die Mehrarbeit dafür anregen.
Wie verhindert man das Haufenweise Vollzeitarbeiter dann nominell reduzieren, um dann Überstunden auf Teilzeitvertrag zu machen (mag sein, dass es dafür schon Ansätze gibt, aber es ist eine berechtigte Frage, denke ich)?
Schade, dass es in den nach dir folgenden Antworten komisch wurde in der Diskussion.
Du hast allerdings Recht damit, dass mein "ohne Wenn und Aber" zu kurz gegriffen bzw nicht ausreichend zu Ende gedacht war. Ehrlicherweise bin ich gedanklich davon ausgegangen, dass die Rahmenbedingungen passen bei "zugewiesenen" Stellen. Also Arbeitszeiten berücksichtigen die Notwendigkeiten der Person an sich.
Wo ich allerdings noch widerspreche ist, dass ein Ingenieur kein Putzjob annehmen muss. Wenn der Ing keinen Job in seinem Fachgebiet findet, dann ist es besser, dass er irgendwas arbeitet als gar nicht. Aus dem Job heraus kann er sich problemlos weiter bewerben. Das hier bis zum Ende zu diskutieren wird aber wahrscheinlich eh nicht gelingen.

Man kann sich auch über einen Nachtwächterstaat unterhalten. Dann mischt sich dieser gar nicht mehr ein, die Steuerlast ist entsprechend gering, das soziale Gefüge wird allerdings dann gesprengt. Was ich gar nicht gut finde ist, dass die einzelnen Menschen gar nicht mehr in Verantwortung genommen werden.
Es gibt eben so einige Punkte bei denen man anfassen kann. Sowohl beim Steuersystem im Gesamten, als auch bei Steuervermeidung und auch am Sozialsystem und dessen Ausgestaltung. Das eine schließt das andere ja nicht aus.
 
HausKaufBayern

HausKaufBayern

Die für mich wesentlichen Aspekte sind schon teilweise angesprochen worden. Eine Reform der Beitragsbemessungsgrenze wäre dringend notwendig und würde dem Sozialhaushalt unmittelbar helfen.
Mit einer Reform der Bemessungsgrenze meint ihr eine Abschaffung? Die Top Verdiener zahlen jetzt schon inkl AG Anteil 1200€ Krankenversicher pro Monat.
Wie kann man nur auf Ideen kommen den Anteil noch weiter zu erhöhen. Spätestens dann gehen alle direkt in die PKV die zu niedrigeren Beiträgen (bei <2 Kinder) bessere Leistungen bietet inklusive Altersrückstellungen.
Das Problem ist dass für Bürgergeldempfänger und Flüchtlinge nur 100€ pro Monat Pauschale durch den Staat eingezahlt wird. Natürlich steht das System schief.
Passt bitte auf was ihr euch wünscht, jede weitere Erhöhung von Lohnsteuer oder Sozialabgaben auf Einkommen macht dieses Land für Leistungsträger noch unattraktiver.
Und vergesst nicht, dass Jobs für Top Verdiener in Großstädten und nicht in der Pampa liegen - d.h. Jemand der 120k€+ verdient, lebt nicht automatisch wie der König in Frankreich sondern sogar eher ähnlich als jemand mit 70k€ in Sachsen.

Nicht wenige meiner Arbeitskollegen gehen als Delegate ins Ausland und kommen nicht mehr zurück sondern arbeiten mit lokalem Vertrag in China oder der USA. Warum wohl?
 
H

HuppelHuppel

Endlich sagt es mal jemand...

Dazu kommen noch Wohngeldbezieher und Niedriglöhner mit Familien, welche die Systeme über Gebühr belasten. Früher oder später werden wir uns Richtung USA entwickeln. Wenn wir die Sozialsysteme abgeschafft/privatisiert haben, können wir auch die Grenzen für alle öffnen. WinWin für alle.

@HausKaufBayern: Man wird die Beitragsbemessungsgrenze auf 120-150k anheben, dann kann kaum jemand "flüchten".
 
HausKaufBayern

HausKaufBayern

Und wir stehen mit unseren Lohn(neben)kosten in internationaler Konkurrenz.
Mein AG überlegt sich heute schon genau ob er in DE noch MA aufbaut, oder in USA oder in China.

In vielen Hochtechnologiefeldern konkurrieren wir international. Im Maschinenbau/Robotik und der Automatisierungstechnik bieten chinesische Firmen „just fit“ Produkte schon zu einem deutlich geringeren Preis als westliche Unternehmen an.
Ein gewisser Aufschlag können wir uns in DE leisten erlauben, aber der Bogen darf nicht überspannt werden.

Wenn die Kultur zu leistungsfeindlich wird, gibt es auch kein Anreiz für MA in Führungspositionen zu wandern. Wenn ein gehobener „Sachbearbeiter“, Technologe 100k€ p.a. mit 35h verdient und eine FK mit 60h Woche 140-150k€ mit deutlich höherer Sozialabgaben/Steuerlast dann Netto nicht viel mehr raus hat, lohnt sich das nicht.
 
Musketier

Musketier

Jetzt trägt die prozentual grösste Last derjenige, der knapp unter der Beitragsbemessungsgrenze verdient. Dazu wechseln einige PKV Versicherte kurz vor 55 wieder in die GKV und nehmen sich damit das beste aus beiden Welten. Vermutlich wäre es gerechter eine GKV für alle einzuführen und höhergehende Leistungen dann über die PKV abzudecken.
 
Zuletzt aktualisiert 22.07.2025
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