Kein Baugrundstück im unteren S-H zu finden

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Jean-Marc

Jean-Marc

Jetzt lass mal die Kirche im Dorf. Das waren absolut nette Gespräche. Wir haben uns vorher ein paar Minuten die Nachbarschaft angeschaut, ob sie für uns überhaupt in Frage kommt. Dann haben wir bei den Nachbarn geklingelt. Die waren meist sehr nett- wir haben nett gefragt ob sie wissen wem das Grundstück gehört.
Die fanden das alles eher "aufregend" als störend.
Als Bittsteller, der in irgendeiner Form Schamgefühle haben müsste, haben wir uns sicher nicht gefühlt.

Nochmal: der Immobienmarkt muss gar nicht bis zum Darmverschluss angespannt sein.
Wenn wir mit unserer 1jährigen Tochter suchen, möchte ich persönlich nicht 10 Jahre auf ein Grundstück warten. Und dann nochmal 3 Jahre bis zum Einzug bauen inkl. aber Formalitäten.
Dann ist meine Tochter 14 und ich kann schon langsam ihren Auszug planen.
Sehe ich persönlich keinen Sinn...

Man kann es auch anders formulieren. Entweder man ist Macher oder Warter. Wir haben unser Schicksal in die eigene Hand genommen. Du und viele andere warten halt lieber.
Wie ich schon geschrieben habe, natürlich führt die Kombination aus mehr Mut und Geld schneller ans Ziel, als charakterbedingte Zurückhaltung und ein begrenztes Budget.
Jeder setzt sich halt gewisse Grenzen in dem, was er für ein Grundstück oder Haus zu tun bereit ist.
Wir persönlich haben es immer bei Zettel in Briefkästen einwerfen belassen, aber ich kenne auch manchen Zeitgenossen, der kein Problem damit hätte, wenige Tage nach einer Beerdigung oder dem Umzug ins Pflegeheim mal vorzufühlen.
Jemand mit solcher Chuzpe kriegt wahrscheinlich auch 9x eine Abfuhr und 1x eine Zusage. Und sagt wahrscheinlich auch hinterher: "Selber schuld, wenn ihr die Hände in den Schoß legt." - Mein Ding wär sowas trotzdem nicht.
Fremde Grundstücke zu betreten ist und zu klingeln ist zwar nicht ganz dasselbe, aber eben auch nicht jedermanns Sache.
Uns ist das zum Glück erspart geblieben, wir konnten direkt von der Stadt kaufen. Da war der Markt noch halbwegs entspannt. Aber ich verstehe auch, dass in Gegenden, wo der Markt erheblich unter Druck steht und fast alles nur noch unter der Hand läuft, mehr Kreativität gefragt ist.
 
moHouse

moHouse

Wie ich schon geschrieben habe, natürlich führt die Kombination aus mehr Mut und Geld schneller ans Ziel, als charakterbedingte Zurückhaltung und ein begrenztes Budget.
Jeder setzt sich halt gewisse Grenzen in dem, was er für ein Grundstück oder Haus zu tun bereit ist.
Wir persönlich haben es immer bei Zettel in Briefkästen einwerfen belassen, aber ich kenne auch manchen Zeitgenossen, der kein Problem damit hätte, wenige Tage nach einer Beerdigung oder dem Umzug ins Pflegeheim mal vorzufühlen.
Jemand mit solcher Chuzpe kriegt wahrscheinlich auch 9x eine Abfuhr und 1x eine Zusage. Und sagt wahrscheinlich auch hinterher: "Selber schuld, wenn ihr die Hände in den Schoß legt." - Mein Ding wär sowas trotzdem nicht.
Fremde Grundstücke zu betreten ist und zu klingeln ist zwar nicht ganz dasselbe, aber eben auch nicht jedermanns Sache.
Uns ist das zum Glück erspart geblieben, wir konnten direkt von der Stadt kaufen. Da war der Markt noch halbwegs entspannt. Aber ich verstehe auch, dass in Gegenden, wo der Markt erheblich unter Druck steht und fast alles nur noch unter der Hand läuft, mehr Kreativität gefragt ist.
Dem möchte ich gar nicht allzu viel hinzu fügen.
Nur eine Sache nochmal: du siehst es ja so, dass Grundstücke von der Gemeinde günstiger sind als von Privat.
Dem kann ich für das Düsseldorfer Umland absolut nicht zustimmen.
Von den Gemeinden gibt es hier nichts zum Bodenrichtwert. Hier wird sich fröhlich im Bieterverfahren hochgeschraubt.
Von Privat zählt da aus eigener Erfahrung eher die Sympathie und die Zahlung eines angemessenen Preises. Und der ist bei Privaten oftmals der Bodenrichtwert.
Bitte nicht mit Privatverkäufern vergleichen, die aktiv in Immobienportalen inserieren. Die verkaufen ja aus einem Grund. Und da wollen sie schon den höchstmöglichen Gewinn erzielen.
Durch Klinkenputzen erreicht man eher diejenigen, die sich bisher keine Gedanken über einen Verkauf gemacht haben.
 
Jean-Marc

Jean-Marc

Ich habe das Gefühl, dass der Markt seit Anfang des Jahres verrückt spielt.
Es wird kaum noch was angeboten (Corona???) und Schrotthütten, die letztes Jahr noch wochen- oder monatelang auf den Portalen verschimmelten sind heute innerhalb weniger Stunden weg aus den Portalen oder als reserviert markiert.

Ich denke das die ganzen Städter uns „Einheimischen“ jetzt hier den Markt versauen. Auf einmal darf es dann doch ein Häuschen im Grünen sein...
Und für die normalen Leute bleibt nichts mehr.
Das gibt mir stark zu denken und lässt das Gefühl aufkommen, dass wir wohl mindestens ein halbes Jahr zu spät sind :(
Je näher der Stichtag 31.03.2021 für das Baukindergeld rückte, desto mehr wurde natürlich aufs Tempo gedrückt.
Logisch, dass sich das jetzt aktuell auf der Angebotsseite bemerkbar macht und viele Verkäufe vorgezogen wurden, die normalerweise jetzt im April/Mai erst angestanden hätten.
Ich lese in unserer Tageszeitung auch immer häufiger von Maklerbüros, die einem für Tipps, die zu Vermarktungsaufträgen führen, Provisionen zahlen. Also selbst bei den Immo-Profis scheint inzwischen sowas wie Ebbe zu herrschen.
 
Jean-Marc

Jean-Marc

Dem möchte ich gar nicht allzu viel hinzu fügen.
Nur eine Sache nochmal: du siehst es ja so, dass Grundstücke von der Gemeinde günstiger sind als von Privat.
Dem kann ich für das Düsseldorfer Umland absolut nicht zustimmen.
Von den Gemeinden gibt es hier nichts zum Bodenrichtwert. Hier wird sich fröhlich im Bieterverfahren hochgeschraubt.
Von Privat zählt da aus eigener Erfahrung eher die Sympathie und die Zahlung eines angemessenen Preises. Und der ist bei Privaten oftmals der Bodenrichtwert.
Bitte nicht mit Privatverkäufern vergleichen, die aktiv in Immobienportalen inserieren. Die verkaufen ja aus einem Grund. Und da wollen sie schon den höchstmöglichen Gewinn erzielen.
Durch Klinkenputzen erreicht man eher diejenigen, die sich bisher keine Gedanken über einen Verkauf gemacht haben.
Danke für den Einblick bei euch.

Das sollte von mir keine allgemeine Behauptung sein.
Ja, ich würde schon sagen, dass auf die gesamte Republik gesehen die kommunalen Grundstücke günstiger sind, als von privat. Das hängt einfach damit zusammen, dass für Privatleute der Gewinn im Vordergrund steht und für Kommunen die Bindung von Familien an den Ort etc.

Aber es kommt natürlich auch immer darauf an, ob
- die Kommune das Bauland selber erst (teuer) ankaufen musste,
- sie das Land zwar schon besaß, aber eine vertragliche Nachzahlung bei Umwandlung zu Bauland leisten muss
- oder aber schon immer in dessen Besitz war und keine Nachzahlung leisten muss

Wenn ersteres oder zweiteres der Fall ist, dann kann es durchaus sein, dass da am Ende gepfefferte Preise bei rauskommen, wo das nette ältere Ehepaar mit dem Herz für Familien mit ihrem zu verkaufenden Grundstück preislich drunter liegt - keine Frage. Und natürlich stellt sich auch immer die Frage: Schon erschlossen - oder nicht?
 
moHouse

moHouse

Aber es kommt natürlich auch immer darauf an, ob
- die Kommune das Bauland selber erst (teuer) ankaufen musste,
- sie das Land zwar schon besaß, aber eine vertragliche Nachzahlung bei Umwandlung zu Bauland leisten muss
- oder aber schon immer in dessen Besitz war und keine Nachzahlung leisten muss
Gute Punkte.
Würde ich aber noch ergänzen um den Punkt "Erlösmaximierung".
Ich habe mir mal ein Sitzungsprotokoll einer Gemeinderatssitzung durchgelesen, in der es um ein geplantes Neubaugebiet ging.
Ursprünglicher Plan war da ein Punktesystem mit Preisen um den Bodenrichtwert.
Während der Sitzung fiel dann relativ oft der Spruch "Verkauf des letzten Tafelsilbers". Wenn schon Verkauf, müsste auch möglichst viel im Stadtsäckel landen. Ergebnis war dann zum einen Bieterverfahren auf die Verkaufsgrundstücke und zum anderen Erbpachtgrundstücke. Mit nem Erbpachtzins, bei dem man schon nach 20 Jahren den aktuellen Bodenrichtwert als Pachtzins bezahlt hat.
Die Gemeinden sind hier nicht wirklich sozial im Bezug auf Hausbauer. Liegt vielleicht auch daran, dass das Rheinland ohnehin schon dicht besiedelt ist und man den Einfamilienhaus-Bau nicht fördern will. Bzw. dann zumindest im Rahmen der sozialen Umverteilung das Geld von den "Reichen" nehmen.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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