Kalkulation eines Fertighauses

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Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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K1300S

K1300S

Deswegen schrieb ich ja bereits, dass der Technikraum (in der Garage) ertüchtigt werden muss, was natürlich auch wieder Geld kostet, insofern ist die Idee, ihn dorthin auszulagern, eher ein Schildbürgerstreich denn ein echter Ansatz zur Geldersparnis.
 
E

exto1791

Wir bauen ebenfalls im Süden von Baden-Württemberg und sind auch ziemlich in die Tiefen gegangen bei diversen Holzständerbauweise Fertighäusern. Ich gehe davon aus, dass ihr solch ein Haus bauen wird? Da ihr Kfw 40 fordert.

Vorab: Mit euern Vorstellungen werdet ihr das Budget auf gar keinen Fall halten können. Da wir ähnlich bauen und ähnliche Ansprüche/Anforderungen haben, uns jedoch auch nach und nach immer mehr bewusst wurde, auf was man verzichten kann/sollte, würde ich dir gerne unsere Erfahrungen schildern:

- Wie bereits auch schon von diversen Leuten hier aus dem Forum erwähnt: Bei euern Raumwünschen, werdet ihr mit 140qm² und/oder 130m² mit Keller nicht glücklich! Da braucht ihr definitiv 150m² um das alles heraus holen zu können, was ihr gerne möchtet. Somit gilt es schon mal bei diesem Punkt ganz genau zu klären: Was braucht ihr wirklich und was könnt ihr euch leisten. Gute Anhaltspunkte bei unseren Baufirmen waren immer so 2.000€/m² mehr bzw. -2.000€/m² weniger.
---> Wir bauen zwar mit Keller und würden das auch niemals ändern, aber sollte es bei euch am Budget hängen und ihr keine totalen "Kellerverfechter" sein, dann macht lieber das Haus 10m² größer und spart euch den ca. 50k Aufpreis des Kellers. Stell euch mal einen Grundriss zusammen von Unternehmen und schaut genau, was ihr braucht und wie groß die Räume dann auch sind. Die Fertighausfirmen verkaufen sehr gerne solch "Mini-Häuser" mit 120-130m² und behaupten, dass es überall genug Platz gibt, auch als 4-köpfige Familie etc. Finde das immer schwierig und immer individuell zu betrachten... Lasst euch da von niemand rein reden und überlegt genau was ihr wirklich braucht/wollt

- macht euch Gedanken zu: Smart Home, überall Raffstore, alles elektrisch steuerbar, Kühlfunktion der Luft-Wasser-Wärmepumpe, Raumbeleuchtungen, KfW 40 (kann jedoch bei Holzständerbauweise sinnvoll sein, da Förderung), Zisterne, Badewanne (allgemein Badaufmusterungen) --> Das kostet alles sehr viel, zum Teil unnötiges Geld und ihr werdet bei der weiteren Planung merken, dass auf solche Dinge meistens verzichtet werden kann. Es liest sich für mich so, als hättet ihr gerne alles, aber das mit einem geringen Budget. Das wird definitiv nicht drin sein.

-lasst euch die Vorbereitung für die Photovoltaik machen, alles andere wird zu teuer, wenn ihr das direkt macht!

- Bezüglich der aufgelisteten Nebenkosten: Prüfstatiker kostet DEUTLICH mehr als 1.000€, Bodengutachten ist auch etwas teurer, Baugenehmigung (überlegt hier eventuell auf das Kenntnissgabeverfahren umzuschwenken - kostet nicht mal die Hälfte und ist eventuell möglich), Erdaushub mit 11.000€ ist viel zu gering. Wir haben keine Hanglage und liegen bei aktuell 30.000 - 35.000€. Dieser Posten kann mal ganz schnell in die Höhe scheppern. Die Fertighausfirmen haben bei uns auch immer mit 10-15k kalkuliert... Da müsst ihr ganz ganz vorsichtig sein! Damit kommt ihr heutzutage nicht mehr klar! Ansonsten sollte das passen.

- Denkt dran, wenn ihr eine Großraumgarage wollt (Fertiggarage à la Kemmler), dann liegt ihr bei 26.000€ inklusive Fundamenten
- Bei Möbeln/Ersteinrichtung seid ihr ganz schnell bei 20.000€, also auch hier unbedingt aufpassen und kalkulieren
- Küche benötigt ihr ebenfalls noch um die 15.000€
- Außenanlange (Garten könnt ihr auch später machen) müsst ihr trotzdem um die 15.000€ rechnen, wenn ihr hier n bisschen was selber macht. Ansonsten kann der Betrag auch Ruckzuck auf 25.000€ gehen!! Unbedingt beachten!


---> So, dann sind wir beim Haus:

Kalkuliert auf eure Vorstellungen, ohne hier etwas zu streichen (ca. 140m² mit Keller), OHNE Garage, OHNE Baunebenkosten, OHNE Außenanlagen und möbel liegt ihr hier geschätzt bei 400.000€. Da wir hier auch im Süden Baden-Württembergs bauen und wir schon zick Angebote vorliegen haben zu ähnlichem Vorhaben, weiß ich wovon ich spreche. Günstiger wirst du es bei deinen Vorstellungen nicht bekommen.

Also ich kann dir sagen: Unser Grundstück hat genau so viel gekostet und wir sind aktuell bei einer Gesamtsumme des Hauses mit Grundstück, inklusive allen Nebenkosten von ca. 620-650k. Würde das dann bei euren Ansprüchen auf eine Gesamtsumme von ca. 580-600k schätzen, da wir hier nicht weit von euch entfernt sind mit den Leistungen/Anforderungen etc. Allerdings machen wir Böden/Malerarbeiten, sowie auch die Außenanlagen selbst... Also ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr da mit 500k-550k hin kommt...

Zusätzlich UNBEDINGT beachten: Die Kostentransparenz bei den Fertighausanbietern, mit denen wir uns zu Beginn herumgeschlagen haben, war im Vergleich zur Transparenz bei den regionalen Massivbauern gleich NULL. Bei den Fertighausanbietern kommen zick Leistungen/Kosten noch im Nachgang auf euch zu, mit denen jetzt noch gar nicht kalkuliert wird. Also ganz wichtig: Immer realistisch bleiben und eventuell auch mal regional bei einem Unternehmen umsehen um hier auch Kostenvergleiche zu haben. Die Fertighausanbieter erzählen euch, vor allem wenn ihr noch ganz am Anfang seid, sehr viel wenn der Tag lang ist xD
 
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K

knalltüte

Bei euch hängst am Geld aber ihr wollt KfW 40 das habe ich nie verstanden übrigens Technikraum ausserhalb der Hülle ist doch nicht erlaubt
Hi,

noch ist es ein Bauchgefühl und "nur" eine grobe Kalkulation anhand vorliegender aktueller Angebote (Fenster + Türen, Putz, Wärmepumpe + Kontrollierte-Wohnraumlüftung, Photovoltaik etc.) hinterlegt mit einigen Bestellungen (Bodenplatte, Rohbau...), dennoch möchte ich dir widersprechen.

KfW40+ kann günstiger sein (hängt von den Umständen ab) als bauen nach Energieeinsparverordnung dank aktuell hoher Zuschüsse. Ich mag noch keine genauen Zahlen nennen, aber wir werden (könnt ihr glauben oder nicht) bei deutlich unter 2000€/m² (brutto) herauskommen wirklich inkl. aller Kosten (natürlich ohne Grundstück). Ich markiere mal die beiden Worte fett da deutlich auch deutlich meint und diese Zahlen ja hier als wichtig erachtet werden

Und: Wir bekommen einen externen Technikraum (und bauen KfW40+ bzw. nach Passivhausstandard!) Wir haben bereits alles genehmigt bekommen (Progress NRW, KfW) und damit ist sicher das das funktioniert. Der externe Technikraum befindet sich nicht in der thermischen Hülle die zur Berechnung hinzugezogen wird! Muss aber natürlich frostfrei sein. Das war es aber auch schon ... P.S.: Unser Architekt ist gleichzeitig unser Energieberater.

Ein Bild unseres Hauses. Der Technikraum wird genau an die Grenze gebaut.

kalkulation-eines-fertighauses-432917-1.jpg
 
K

knalltüte

Photovoltaik: 6,12 KWp + Batteriespeicher 5,5 KW = 20916€
-> Besser mehr Photovoltaik und weniger Batterie (bei 140m² kommen da ca. 3KWh Mindestgröße bei raus). Dann eher um 16K, denn aktuell zeigt die bittere Realität ist Photovoltaik doch teuer als erwartet ;-(
Photovoltaik ist aber brutto und die kannst die die MWSt. wiederholen. Nach 5 Jahren wechseln in die KUR. Zudem noch 200€ je KWh Batteriekapazität als Zuschuss (oder ist das nur in NRW so?)


Bodenplatte: 95qm, 218 €/qm = 20708 €
Erdarbeiten Aushub: 20000 €
-> 170m² Bodenplatte inkl. Aushub ca. 52K
Das ist aber so ne Sache mit dem Aushub je nach Bundesland und Bodenart


Bodengutachten: 1500€
-> 952€

Eine Ergänzung noch zu meinem vorherigen Beitrag: Die Baukosten sind berechnet nach den Kosten die wir nach Abzug sämtlicher Förderungen zahlen. Die sind in unserem Fall glücklicherweise erheblich
 
T

TangoDeltaLima

Aktuell haben wir das alles geplante wieder übern Haufen geschmissen.
Ein Fertighaus wird es auch nicht mehr.
Wir bauen nun auf ytong KFW 55 mit nem Architekten. Ob wir Photovoltaik und Speicher gleich zu Beginn kaufen werden ist noch offen.
für uns ist es erstmal wichtig das die Struktur des Hauses stimmt. Alles andere sieht man dann.
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tomtom79

tomtom79

Die Fenster sind willkürlich angeordnet oder.

Und das der Technikraum auf die Baugrenze darf wundert mich stark.

Es gibt zwischen Energieeinsparverordnung und Passivhaus noch ein paar Stufen und nur weil Energieeinsparverordnung bekommt man trotzdem Förderungen aus der bafa. Für Heizung, Lüftung, Energieberater usw.
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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