Hausbau 2015 - Regionale Handwerker oder Stangenware

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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B

Bauexperte

Guten Abend,

ich möchte vorweg schicken, daß ich hier auf dem HBF nicht antworte, um potenziellen Bauherren wie Dir, das Leben schwer zu machen; auch wenn das mancher vielleicht meinen mag. Mir liegt in erster Linie daran, die Verhältnisse gerade zu rücken. Zurecht rücken aus dem einfachen Grund, das Bewußtsein potenzieller Bauherren für Zahlen zu wecken. Für alle Zahlen im Zusammenhang mit dem Thema Hausbau; vlt. am Ende des Tages auch fähig sein, zu erkennen, daß das Thema Hausbau nicht in die aktuelle Lebensbiographie passt; vielleicht auch nicht später im Leben. Letzteres ist kein Beinbruch und Nichts, dessen sich ein Mensch schämen müsste.

Die TEUR 350 sollten eigentlich den Bezug inkl. Doppelgarage und Außenanlagen in etwa abdecken, damit meine Finanzierung auch in etwa passt.
Darauf komme ich später in meiner Antwort zurück.

Und genau dann kommen eben Grundrisse und BRI irgendwo zu tragen,
Ich rechne nicht in BRI, sondern in Quadratmeter; ist auch für die User einfacher

DENN ohne Keller geht auf meinem Grundstück nicht, da Hanglage mit Straßenverlauf (2,10m), Anschütten hatten wir schon klären lassen.
Es ist sicher richtig, daß Hanglagen das Verhältnis Kosten Keller zu Kosten Anschüttung überdenkenswert erscheinen lassen. Es wäre mir aber neu, das eine reine Anschüttung von Erde nicht möglich wäre; gleich ob vorne oder hinten am Haus.

So, in den Keller habe ich dann die üblichen Räume HAR/Technik,Waschen, Vorrat, DU/WC und Raum X als Büro, Gast, 3. Kind wie auch immer.
Eine Dusche mit WC im Keller ist gerade nicht üblich. Die Entwässerung muß bei Deinem BV oberhalb der Rückstauebene geführt werden. Das bedeutet, Du brauchst eine Hebeanlage mit 2 Häckselwerken, da Du auch ein WC installieren möchtest. Bei "nur" einer Dusche, reicht eine einfache Hebeanlage; außer in dem eher seltenen Fall, daß die Kanalsohle noch tiefer liegt, als die Oberkante Fertigfußboden Keller.

Wenn Büro, Kinder- und Gästezimmer in den Keller sollen, muß dieser auch zu Wohnzwecken ausgebildet werden. Dies bedeutet im Mindesten eine entsprechend starke Außendämmung in den erdberührten Außenwänden, sinnvollerweise eine Fußbodenheizung und auch Wohnraumfenster (Rettungsweg hat Dirk ja schon angesprochen). Da kommt einiges an Mehrkosten zusammen; noch on top zu den Mehrkosten, daß das freiliegende Mauerwerk des Kellers ja entsprechend verputzt werden muß.

zur Doppelgarage.
Da muß doch auch Erde angeschüttet werden?

Die ersten Planungen (anhand Musterhäusern) kamen auf BRI von 1100 + 200 für die DG. Dann die Kostenschätzung und somit war das alles für die Tonne. Also suchen wir Kompromisse UND einen FACHMANN der uns diese Anforderungen sauber plant (da klappte in den Musterhäusern bis dato nicht, schade)
Es ist schade, daß Du nicht auf eine(n) kompetente(n) VerkäuferkollegIN getroffen bist, vlt. hast Du ja jetzt mehr Glück; ich drücke Dir jedenfalls die Daumen! Du mußt Dich aber von dem Gedanken befreien, daß Musterhäuser - egal von welchem Anbieter - alle Möglichkeiten des Lebens abbilden können. Das geht einfach nicht; es ist schlichtweg an Mensch und Material zu teuer. Es sollte aber möglich sein, daß es ähnliche Referenzen gibt, welche auch von innen anzusehen sind.

So, da stehe ich nun.... bei mir kommt eben hinzu, dass ich meine Eltern und Geschwister verloren habe und von der Seite auch mehr auf Fremdhilfe angewiesen bin, was die Kosten treibt.... und selbst kein Handwerker... und ein kleines Kind zu versorgen.... kostete Kraft!!
Ich habe so ein Stück weit die Sorge - auch mit Deinen 37 Jahren, daß Du ein Kandidat bist, der - richtig angefasst - nahezu Alles bereit ist zu glauben. Tu Dir selbst den Gefallen - so Du Dich tatsächlich wieder erkennst - und unterschreibe nichts, rein gar nichts, bevor Jemand sich die Unterlagen angeschaut hat, der etwas vom Job versteht. Es gibt unzählige Möglichkeiten, dies zu realisieren; angefangen bei der VZ über diverse SV bis hin zu einem RA mit Schwerpunkt Vertrags- und Baurecht.

Ich komme zurück auf Deine TEUR 350. Wenn ich das richtig verstehe, benötigst Du in etwa 150 qm und diese sinnvoll auf EG und DG verteilt plus ausbaufähigem Spitzboden (Spitzboden) sowie Keller infolge Hanglage. Das sähe für RP in etwa so aus:

Einfamilienhaus 150 qm als Kfw 70-Effizienzhaus: TEUR 240
Nutzkeller: TEUR 40
Ausbau Keller zum Wohnraum: TEUR 25
Hebeanlage: TEUR 6
Ca.-Mehrkosten für freiliegendes Mauerwerk (monolithisch): TEUR 5
Ausbauvorbereitung Spitzboden: TEUR 10
Doppelgarage incl. Streifenfundamente: TEUR 12
Übliche Baunebenkosten: TEUR 40
Rücklage für Gründungsmehrkosten infolge Hanglage: TEUR 20
Malerarbeiten und Bodenbeläge in EL: TEUR 20
Außenanlagen in EL (nur das Nötigste): TEUR 10
Rücklage für Extra´s: TEUR 10

All in geschätzt: TEUR 437


Liebe Grüsse, Bauexperte
 
P

project2015

Hallo Bauexperte,

vielen vielen Dank für deine Mühe und Unterstützung, das ist mehr als lobenswert!!!!


Wow... das musste erst mal sacken. ....aber ich sehe wieder einmal, dass ich da echt dran zu knabbern habe und diese Summen zu stemmen. Meine erste Kalkulation kam auch bei 450.000 raus, deswegen mache ich ja seit knapp 1 Jahr diesen Hick-Hack.

Ich wollte eigentlich die Garage in den Keller Verlegen und dann noch ein Teil unter die Terrasse ziehen, sodass zu mindest die Kosten für die Doppelgarage mal weg sind. Aber irgendwie scheint das trotz Hanglage von 2.10 nicht zu funktionieren ausser man fährt ums Haus, was nicht klappt da Grundstück ca. 25m breit.

Deswegen mache ich mir Gedanken um Raumkonzepte, die zum einen die Kostensituation als auch unsere Vorstellungen übereinanderlegen. Aber ich komme m.E. um die ca. 900m² BRI kaum herum..... und da haben wir schon die Summe ohne den Rest.
 
B

Bauexperte

Guten Abend,

... und da haben wir schon die Summe ohne den Rest.
Das geht schneller, als Du denken kannst

Schau Dir mal die Anhänge an. Hierbei handelt es sich um ein Zweifamilienhaus, welches wir in 2011 im Rheinlande übergeben haben; insgesamt 230 qm Wohn- und gute 20 qm Nutzfläche. Bald nach der Haustüre geht es gute 3.00 m nach unten, so daß sich etwas ähnliches, wie eine Hanglage ergeben hat. Es handelte sich ursprünglich um ein altes, vergessenes Gartengrundstück. Der bezugsfertige Preis für das Zweifamilienhaus lag in 2010 schon bei TEUR 370, jedoch ohne Malerarbeiten, Bodenbeläge, Außenanlagen und Baunebenkosten.

Wir sind - von der Kalkulation aus gesehen - 5 Jahre weiter und Du willst in RP bauen. "X" Preiserhöhungen später plus höherer Baukosten in RP.

Liebe Grüsse, Bauexperte
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P

project2015

Ja, wobei die Hanglage bei mir zur Gartenseite ca. -1,65m und zur Straßenseite -2,12.

Ich habe mal einen Auszug (aus Datenschutzgründen Namen etc. weggeschnibbelt) vom Lageplan und meinem ersten Entwurf angehängt. Haus war zu groß, aber es geht ja grad im Moment mehr um die Hanglage. Grundstück liegt aus meiner Sicht besch... aber wir haben es nunmal von den Schwiegereltern bekommen und müssen eben irgendwie klar kommen.

DESWEGEN kam ich bis dato mit den angesprochenen Vertretern der Musterhäuser nicht so ganz klar.....
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Jochen104

Jochen104

Mhh, wäre es da nicht vielleicht auch möglich die Garage auf die linke Seite zu setzen und das Haus quasi mit der Garage halb zu unterkellern?
 
B

Bauexperte

Guten Morgen,

Ja, wobei die Hanglage bei mir zur Gartenseite ca. -1,65m und zur Straßenseite -2,12.
Das liest sich "nur" problematischer, als es ist.

Grundstück liegt aus meiner Sicht besch... aber wir haben es nunmal von den Schwiegereltern bekommen und müssen eben irgendwie klar kommen.
Auch hier möchte ich widersprechen; straßenseits ist es doch nahezu eben und verläuft dann gleichmäßig in den Hang. Im Übrigen gibt es keine problematischen Grundstücke, sehr wohl aber schlechte Planungen

Das ursächlich geplante Einfamilienhaus ist sicher nice to have, aber auch ein ordentlicher Schluck aus der Pulle. Beim Entwurf wurde ja nichts ausgelassen; sämtlich mögliche Ausschmückungen fassadenseits wurden gezeichnet ... selbst die Sprossenfenster fehlen nicht (erinnert mich stark an die Planung des roten Kollegen Wettbewerber). Alleine die Doppelgarage in Form und Größe dürfte einen ordentlichen Batzen Geld erfordern. Mit Wohnkeller etc. bist Du ganz schnell bei einer fetten "3" unter dem Angebot "nur" für das Einfamilienhaus.

Die priorisierte Frage, welche Du Dir beantworten solltest: brauchst Du diesen Platz wirklich? Dann unterhalte Dich mit Deinem Architekten und erfrage die Kosten einer budgetbezogenen Planung; hier geht noch einiges, ohne, daß das Einfamilienhaus gebaut als Bunker erscheinen muß. Hierzu mußt Du Dich aber auch auf den Architekten einlassen und Dich von der Planung in Deinem Kopf befreien.

Kannst Du das nicht, mußt Du mit Deinem Banker sprechen, denn dann bleibt es incl. aller Kosten bei einer dicken "4"

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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