Grundrissdiskussion eines mittelkleinen Einfamilienhaus mit Satteldach & Doppelgarage

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Baumweg32

Baumweg32

Hallo zusammen,

wir möchten 2026/27 ein Einfamilienhaus bauen. Wir sind beide 30 Jahre alt (und wollen das auch bleiben), kinderfrei und arbeiten in Vollzeit im Büro/Homeoffice. Wir haben nachfolgend den Fragebogen ausgefüllt und freuen uns darauf, dass ihr unseren aktuellen Grundriss schonungslos roastet- Was haben wir übersehen?

Bebauungsplan/Einschränkungen
Größe des Grundstücks – knappe 400 m², Erschließung und Straße im Süden
Hang - nein
Grundflächenzahl – kein Bebauungsplan, nach §34, Nachbarn haben zwischen 0,3-0,4)
Geschossflächenzahl – kein Bebauungsplan, nach §34
Baufenster, Baulinie und -grenze – kein Bebauungsplan, nach §34
Randbebauung – nein, ringsum sind andere Doppel- und Einfamilienhäuser
Anzahl Stellplatz – Doppelgarage + Carport + zwei Stellplätze theoretisch vor der Garage im Hof
Geschossigkeit – 2 Vollgeschosse + Keller
Dachform – Satteldach
Stilrichtung – modern
Ausrichtung – Süden
Maximale Höhen/Begrenzungen
weitere Vorgaben – Bebauung nach §34

Anforderungen der Bauherren
Stilrichtung, Dachform, Gebäudetyp – Satteldach mit ausreichend Überstand, sonst sieht das Haus aus wie ein Daumen
Keller, Geschosse – Keller ja, EG, OG
Anzahl der Personen, Alter – 2, 30 Jahre
Raumbedarf im EG, OG – EG: Eingang, Dusche, WC, Küche, Essbereich, Wohnzimmer; OG: 2 Büros, Bad mit Wanne, Schlafzimmer, begehbarer Kleiderschrank
Büro: Familiennutzung oder Homeoffice? - Homeoffice
Schlafgäste pro Jahr - 1
offene oder geschlossene Architektur – gern geschlossen
konservativ oder moderne Bauweise – Massivbau, modern, keine Porotonsteine
offene Küche, Kochinsel – geschlossene Küche
Anzahl Essplätze – 4-6
Kamin – ja, irgendwann wenn es der Geldbeutel zulässt
Musik/Stereowand – ja, Wohnzimmer
Balkon, Dachterrasse - nein
Garage, Carport – Ja und ja (letzteres, wenn es der Geldbeutel zulässt )
Nutzgarten, Treibhaus - nein
weitere Wünsche/Besonderheiten/Tagesablauf, gern auch Begründungen, warum dieses oder das nicht sein soll – am besten, wenn eine/r aufsteht, verlässt er das Schlafzimmer und muss nicht mehr hinein um z.B. Klamotten zu holen. Dann kann der andere weiterschlafen. Außerdem sind wir viel im Homeoffice. Das heißt jeder braucht sein Büro um den anderen nicht zu stören während Calls etc.

Hausentwurf
Von wem stammt die Planung: Architekt nach unseren anfänglichen PowerPoint Planungen
Was gefällt besonders? Warum? – Uns gefallen die Sichtachsen, also von Treppe durch Küche in den Garten und durch den Flur am Kamin vorbei in den Garten. Uns ist ein großzügiger Eingangsbereich wichtig um zukünftig Wutanfälle zu vermeiden, wenn man das Haus betritt und nicht weiß wohin mit den Einkäufen
Was gefällt nicht? Warum? – Die Schlafzimmer-begehbarer-Kleiderschrank-Situation ist knapp bemessen. Hier haben wir lange getüftelt und gebrütet. Evtl. können wir das Haus um 50 cm nach Süden vergrößern. Dann wäre ein 1,5m breiter begehbarer Kleiderschrank drin
Preisschätzung laut Architekt/Planer: 600.000€
Persönliches Preislimit fürs Haus, inkl. Ausstattung: 650.000€ (Ausstattung? Küche on top, Möbel auch)
favorisierte Heiztechnik: Wärmepumpe

Wenn Ihr verzichten müsst, auf welche Details/Ausbauten
-könnt Ihr verzichten: Wäscheabwurfschacht,
-könnt Ihr nicht verzichten: getrennte Büroräume, begehbarer Kleiderschrank, abgetrennte Küche, möglichst gerade Treppe (in unserem Fall maximal eine Podesttreppe möglich?)

Warum ist der Entwurf so geworden, wie er jetzt ist?
Standardentwurf vom Planer? – Nein, wir kamen mit einem groben in PowerPoint gezeichneten Plan zum Architekten
Entsprechende/Welche Wünsche wurden vom Architekten umgesetzt? – Alle unsere Wünsche wurden vom Architekten umgesetzt
Was macht ihn in Euren Augen besonders gut oder schlecht? – Wir mögen den Grundriss eigentlich sehr. Wie gesagt ist es knapp mit dem begehbaren Kleiderschrank. Hier ist uns aber noch keine Alternative eingefallen, das besser zu lösen, sodass man immer noch gut ums Bett herumgehen kann. Wir hätten außerdem gerne eine T-Lösung im Bad um vor allem das WC zu verstecken. Hier haben wir aber wohl auch keinen Platz, oder ihr habt noch einen Geistesblitz?

Grundrissplan eines Hauses Erdgeschoss mit Garten Terrasse und Doppelgarage

Kellergeschoss-Grundriss mit Flur, Hobbyraum, Waschkeller und Technik/Werkstatt

Obergeschoss Grundriss mit Schlafzimmer, Büro, Flur, Treppe und Bad

Schnitt durch ein mehrstöckiges Haus mit Dach, Ebenen KG EG OG, Treppen und Maßen.
 
G

GeraldG

Ich hätte Mal eine kätzerische Frage. Wenn ich mir euren Keller anschaue, so hat er nahezu keine Daseinsberechnung.
Könnte es nicht sinnvoller sein die Bedingung "Keller" zu streichen, und lieber etwas größer im EG (und eventuell auch DG) zu planen? Die Quadratmeter im Keller kosten in Summe ähnlich wie Wohnfläche im EG. Auch wenn ihr ein kleineres Grundstück habt, Platz für "mehr Haus" wäre ja noch. Könnte dann sogar wohnlicher und trotzdem günstiger werden.
 
kbt09

kbt09

Also, ich denke, von vorne los.

Das Schrankzimmer im OG ist eine Krankheit, was soll man da mit der Nische planoberhalb vom Kaminschacht?

Die Büro mit dem Kniestock von 200 cm ... das werden schlechte Fenster. Man kommt in die Büroräume rein und kann nicht aus dem Fenster gucken, weil die Oberkante Glas bei ca. 150 cm liegen wird.

Der Esstisch und der potentielle Kamin sind zu nah beieinander. Wenn man da am Esstisch sitzt und der Kamin ist an, dann wird das einfach zu warm.

Wir sind beide 30 Jahre alt (und wollen das auch bleiben),
.. und der war zum Schmunzeln :):)
 
11ant

11ant

Wir, Hubert und Gisela (Namen von der Redaktion geändert), möchten 2026/27 ein Einfamilienhaus bauen. Wir sind beide 30 Jahre alt,
Hat die "Redaktion" das Alter gleich mitgeändert ? (diese Vornamen wären vier Jahrzehnte älter authentisch).
Von wem stammt die Planung: Architekt nach unseren anfänglichen PowerPoint Planungen
Danke für die Erinnerung, daß wir davon immer noch zu selten (oder zu leise ?) abraten, den Architekten zu "impfen".
Wenn ich mir euren Keller anschaue, so hat er nahezu keine Daseinsberechnung. Könnte es nicht sinnvoller sein die Bedingung "Keller" zu streichen, und lieber etwas größer im EG (und eventuell auch DG) zu planen?
Ja, auch die 11ant Kellerregel wird immer wieder gerne überlesen.
Massivbau, modern, keine Porotonsteine
Das sind gleich zwei Festlegungen, die ich für unklug halte: Bauweise und konkreter Wandbildner. Trefft die Bauweisenentscheidung erst nach der >Weichenstellung in der >Teigruhe, und folgt danach dem >Steinemantra.
Ab in der Regel 50 cm beziehen viele Landesbauordnung´en den Dachüberstand in den Grenzabstand mit ein.
 
Papierturm

Papierturm

Unsortierte Gedanken:
Thema 1: Das Schrankzimmer
- Eine zentrale, aber nicht beantwortete, Frage ist: Wie groß sollen / müssen die Home-Office-Arbeitsplätze sein?
- Wie viel Schrankraum wird benötigt?

Die beiden Fragen spielen zusammen. Aktuell (leider) gehe ich davon aus, dass der Kleiderschrankraum oben nicht funktionieren wird und eine reine Geld- und Platzverschwendung ist. Der Raum ist einfach zu klein, um sinnvoll nutzbar zu sein. So etwas lässt sich ändern, z.B. haben wir es so geplant, dass wir keine Schränke ins Schlafzimmer stellen, und entsprechend das Schlafzimmer kleiner geplant. Dafür haben wir eine größere Ankleide. Auch von den Home-Office-Arbeitsplätzen könnten möglicherweise etwas Raum abgezwackt werden.

Thema 2: Finanzplanung
- Kamin ist teuer. Wenn man Feuer liebt, gerne, soll ja das eigene Traumhaus werden. Allerdings: Selbst KFW 55er-Häuser überhitzen durch Kamine total schnell. Leute in meinem Umfeld, die in den letzten Jahren mit Kamin gebaut haben, benutzen ihn kaum - und wenn, dann nur sehr sporadisch.
- Keller würde ich sehr prüfen, ob die Investitionen den Nutzen rechtfertigen. Das Grundstück gibt keinen Keller vor. Keller ist eine massive Investition.
- Autos überleben auch an frischer Luft und unter Carports. Doppelgaragen sind wiederum auch recht teuer.

Thema 3: Kniestock:
- wenn nicht vom Bebauungsplan vorgegeben (den es hier nicht gibt), würde ich nicht in diesen Kniestockbereich gehen. Entweder so hoch, dass man auch noch mit Verschattung gut rausschauen kann (je nach Anbieter meist ab 240cm lichten Kniestock zu realisieren, bzw. 2 Vollgeschosse), oder klassisch 1,5geschossig mit niedrigem Kniestock, steilem Dach und Dachfenstern bauen. Bei der Planung guckt man in der Sichtachse im OG, wenn man steht, immer nur vor Wand.

Thema 4: Küche:
- ganz ketzerische Idee: Tür direkt zwischen Eingangsbereich und Küche, statt im Flur. Die Tür so, wie sie aktuell geplant ist, ist ein Unfall, der nur darauf wartet zu passieren. Irgendwann wird irgendwer die Tür vors Gesicht bekommt. Und wenn das Ziel ist, ich zitiere, "Uns ist ein großzügiger Eingangsbereich wichtig um zukünftig Wutanfälle zu vermeiden, wenn man das Haus betritt und nicht weiß wohin mit den Einkäufen", dann denke ich mir... "okay, dann konsequent zu Ende gehen und Unfallgefahren vermeiden". (Und wenn man von der Treppe in den Garten sehen will, dann geht auch ein innenliegendes Fenster. Die obere Küchentür liegt direkt in der Wegachse von der Treppe und dem Wohnbereich. Der auch gegangen werden muss, um aufs WC zu kommen. Alternativ: Glas-Schiebetür mit ein paar satinierten Elementen.)
 
Zuletzt aktualisiert 10.11.2025
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