Grundrissdiskussion eines mittelkleinen Einfamilienhaus mit Satteldach & Doppelgarage

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Zuletzt aktualisiert 10.11.2025
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Y

ypg

Wir sind beide 30 Jahre alt (und wollen das auch bleiben)
witzig :) leider kann ich Dir da keine großen Hoffnungen machen.
sonst sieht das Haus aus wie ein Daumen
Auch nicht schlecht. Hehe, guter Humor.
Wir mögen den Grundriss eigentlich sehr.
Das ist gut möglich und liegt daran, dass Ihr Euch mit Eurem Entwurf (lange) intensiv beschäftigt habt.

Es gibt allerdings viele Planungsfehler. Kerstin @kbt09 hat schon auf die Fensterhöhen im OG angesprochen.
Uns gefallen die Sichtachsen, also von Treppe durch Küche in den Garten und durch den Flur am Kamin vorbei in den Garten. Uns ist ein großzügiger Eingangsbereich wichtig um zukünftig Wutanfälle zu vermeiden, wenn man das Haus betritt und nicht weiß wohin mit den Einkäufen
Als ich lesen habe, war ich gespannt, was ich zu sehen bekomme. Viele verzichten auf Sichtachsen bzw. müssen darauf verzichten, weil sie mit Kindern viel Raum auf wenig Qm herausholen müssen, sodass solche Details dann oft auf der Strecke bleiben. Allerdings sind dort keine Sichtachsen Richtung Garten. Treppe mit Blick Richtung Küchentür schaut ihr in die (planrechte) Küchenecke, vom Flur Richtung Kamin seht ihr den Kamin, aber nicht das Fenster. Dafür müsste man sich schon in Höhe Treppenantritt bewegen. Auch der Eingangsbereich mit 150cm ist nicht großzügig. Allerdings habt ihr einen schönen Platz für einen Garderobenschrank, das gefällt mir.
Preisschätzung laut Architekt/Planer: 600.000€
Das hat natürlich auch versprochen, und ich frage mich, wo die Kosten stecken (außer dem Keller). Das Haus ist sehr kompakt, nach meinem Geschmack zu kompakt.
Viele Räume sind sehr schmal, also fast zu schmal für ihren Nutzen. Die Ankleide ist eine Kammer, wo man sich kaum drehen kann. Der Viertel Schrank ist nicht bedienbar. Mindestens 90cm sollten vor einem Schrank sein, dass man auch im Blickradius etwas Übersicht über den Schrankinhalt bekommt. Optimum fängt bei ca. 120cm an. Das Schlafzimmer hat mit Bettmöblierung (ca. 210cm) kaum Gehbreite. Man muss hier erwähnen, dass es sich bei Plänen um Rohbau-Maße handelt, da gehen noch einige Cm ab wegen des Putzes.
Noch schlimmer wird es im Bad. Die 210 reichen nicht, wenn man die Vorwände noch mit einzeichnet und die Fliesen mit berechnet. Dann bewegen wir uns bei etwa 2 Meter. Ich selbst hatte mal im Reihenhaus inklusive Fliesen 230cm Breite und es war schon sehr schmal zu zweit im Bad. Man konnte an dem anderen nur mit Tuchfühlung vorbei. Ist ja nicht schlimm, aber ehrlich? Dafür baut man ja nicht, dass es alles zu eng zugeht. Derzeit liegen übrigens die Waschtisch-Wasserleitungen in der tragenden Treppenwand.
270 Breite sind im Arbeitszimmer eigentlich ok, aber mit den 455 Länge dann auch eher wieder Schlauchräume.
Man könnte darüber hinwegsehen, wenn sonst alles passt, aber auch unten sind die Bereiche durch den Kamin zu schmal: Kerstin hat es auch schon erwähnt, und auch ich habe einen Kamin: da sitzt man besser mit Abstand. Und wenn nicht, dann schmort man tatsächlich an. Ein Meter sollte zwischen Flamme und Stoffe/Möbel/Polsterung sein, damit nichts durch die Hitze anschmort. Somit ist der Essbereich sehr unglücklich zu nutzen. Das WZ hat mehr Länge als Breite. Kann man machen, aber es hat dann eine ungemütliche Wirkung. Der Kamin selbst trennt hier, wo eh nicht viel Platz ist. Küche ist jetzt auch nicht üppig: noch zwei Hochschränke für Ofen und Lebensmittel, und es bleiben 2,40 plus Abstellecke, abgezogen sind schon 60er Spüle und 60er Herd. Das liest sich viel, ist es aber nicht. Es sind auch derzeit keine nötigen 65cm Tiefe für die Arbeitszeile unterm Fenster vorhanden, da die Tür zum Essbereich den nötigen Platz nimmt.
Podest vorm Eingang ist auch zu schmal. Dafür habt ihr eine Dusche im EG, die so erstmal keinen Nutzen hat.
Im Keller gibt es Leer-Räume. Davon hat ein Raum sein Fenster in der Terrasse.
Gestalterisch würde ich schon den Knick im Flur vermeiden, der macht ihn unnötig lang.

Tut Euch den Gefallen, streicht den Keller und baut Euch für Euer gutes Geld ein großzügiges EG und ein passendes OG. Zumindest sollten die Räume funktionsfähig werden. Dann kommt Ihr auch mit 500000€ aus, und eine Doppelgarage ist auch noch im Budget. Ob man mit Anbau plant oder als Grundfläche im Rechteck bleibt, dann aber mit niedrigerem Kniestock und dann abdrempelt, das muss man überlegen.

Ich denke, da muss man auch nicht das Rad neu erfinden. Es gibt clevere Hausentwürfe im Netz und als Typenhäuser der Häuslebauer und Generalunternehmer mit TK-Raum im EG. Man kann natürlich auch mal den Architekten planen lassen, würde dann allerdings nicht den nehmen, der Euren Plan abgenickt hat.
Fehlt Euch planobenrechts am Grundstück eine Ecke oder ist das nur blöd gezeichnet?

Wir mögen den Grundriss eigentlich sehr.
Was mögt Ihr eigentlich ? Das würde mich interessieren.
 
Baumweg32

Baumweg32

Ich hätte Mal eine kätzerische Frage. Wenn ich mir euren Keller anschaue, so hat er nahezu keine Daseinsberechnung.
Könnte es nicht sinnvoller sein die Bedingung "Keller" zu streichen, und lieber etwas größer im EG (und eventuell auch DG) zu planen? Die Quadratmeter im Keller kosten in Summe ähnlich wie Wohnfläche im EG. Auch wenn ihr ein kleineres Grundstück habt, Platz für "mehr Haus" wäre ja noch. Könnte dann sogar wohnlicher und trotzdem günstiger werden.
Wir hängen mal noch unsere Keller-Ausstattungsplanung an (im Wesentlichen: Werkstatt, Sport, Technik, Wäsche waschen/trocknen/bügeln, Gästebett für 2-5 Übernachtungen im Jahr). Vielleicht ergibt sich daraus die Daseinsberechtigung? Wir tun uns schwer, all diese Dinge im EG/OG unterzubringen ohne, dass unser Garten zu schmal werden und das Haus sich noch in die Nachbarschaftsbebauung einfügen würde (10x10 ist hier laut Abschätzung des Architekten das äußerste Limit).

Kellergeschoss Grundriss mit Hobbyraum, Technikraum, Waschbereich und Treppenaufgang.
 
Baumweg32

Baumweg32

Also, ich denke, von vorne los.

Das Schrankzimmer im OG ist eine Krankheit, was soll man da mit der Nische planoberhalb vom Kaminschacht?

Die Büro mit dem Kniestock von 200 cm ... das werden schlechte Fenster. Man kommt in die Büroräume rein und kann nicht aus dem Fenster gucken, weil die Oberkante Glas bei ca. 150 cm liegen wird.

Der Esstisch und der potentielle Kamin sind zu nah beieinander. Wenn man da am Esstisch sitzt und der Kamin ist an, dann wird das einfach zu warm.


.. und der war zum Schmunzeln :):)
Ja, Schrankzimmer ist alles andere als optimal, deswegen melden wir uns hier :). Fällt dir ein, wie man das anders/besser unterbringen könnte?
Der Punkt mit den Fenstern ist gut. Wie hoch sollte der Kniestock sein, damit ein „normales“ Fenster hineinpasst? Hier sprechen wir nochmal mit dem Architekten ob eine Erhöhung des Kniestocks im Budget liegt.
 
Baumweg32

Baumweg32

Danke für die Erinnerung, daß wir davon immer noch zu selten (oder zu leise ?) abraten, den Architekten zu "impfen".

Ja, auch die 11ant Kellerregel wird immer wieder gerne überlesen.

Das sind gleich zwei Festlegungen, die ich für unklug halte: Bauweise und konkreter Wandbildner. Trefft die Bauweisenentscheidung erst nach der >Weichenstellung in der >Teigruhe, und folgt danach dem >Steinemantra.
Ab in der Regel 50 cm beziehen viele Landesbauordnung´en den Dachüberstand in den Grenzabstand mit ein.
Ja, den Punkt mit dem „impfen“ haben wir später auch überdacht. Wir sind dann nochmal mit leerem Blatt Papier zu einer Hausbaufirma um eine Alternative zu bekommen. Wir wissen, die sind auf leichte Baubarkeit aus. Aber trotzdem hat uns der neue Ansatz nicht gut gefallen.

Die Kellerregel haben wir uns angeschaut, bringt uns in unserer Überlegung aber keinen neuen Input.
Den Keller wegzulassen funktioniert nur unter der Annahme, dass wir nicht die gesamte Fläche brauchen. Tun wir dies doch (wie im oben angefügten Kellernutzungsplan dargestellt), müsste das Haus 8x12 oder 10x14m sein. Das ist leider zu groß für das Grundstück.

Wann würdest du entscheiden, welchen Wandaufbau du nimmst? Für uns war das eine Grundsatzentscheidung aufgrund schlechter Erfahrungen durch wohnen in Holzständerbauweise (Mietwohnung).
 
Baumweg32

Baumweg32

Unsortierte Gedanken:
Thema 1: Das Schrankzimmer
- Eine zentrale, aber nicht beantwortete, Frage ist: Wie groß sollen / müssen die Home-Office-Arbeitsplätze sein?
- Wie viel Schrankraum wird benötigt?

Die beiden Fragen spielen zusammen. Aktuell (leider) gehe ich davon aus, dass der Kleiderschrankraum oben nicht funktionieren wird und eine reine Geld- und Platzverschwendung ist. Der Raum ist einfach zu klein, um sinnvoll nutzbar zu sein. So etwas lässt sich ändern, z.B. haben wir es so geplant, dass wir keine Schränke ins Schlafzimmer stellen, und entsprechend das Schlafzimmer kleiner geplant. Dafür haben wir eine größere Ankleide. Auch von den Home-Office-Arbeitsplätzen könnten möglicherweise etwas Raum abgezwackt werden.

Thema 2: Finanzplanung
- Kamin ist teuer. Wenn man Feuer liebt, gerne, soll ja das eigene Traumhaus werden. Allerdings: Selbst KFW 55er-Häuser überhitzen durch Kamine total schnell. Leute in meinem Umfeld, die in den letzten Jahren mit Kamin gebaut haben, benutzen ihn kaum - und wenn, dann nur sehr sporadisch.
- Keller würde ich sehr prüfen, ob die Investitionen den Nutzen rechtfertigen. Das Grundstück gibt keinen Keller vor. Keller ist eine massive Investition.
- Autos überleben auch an frischer Luft und unter Carports. Doppelgaragen sind wiederum auch recht teuer.

Thema 3: Kniestock:
- wenn nicht vom Bebauungsplan vorgegeben (den es hier nicht gibt), würde ich nicht in diesen Kniestockbereich gehen. Entweder so hoch, dass man auch noch mit Verschattung gut rausschauen kann (je nach Anbieter meist ab 240cm lichten Kniestock zu realisieren, bzw. 2 Vollgeschosse), oder klassisch 1,5geschossig mit niedrigem Kniestock, steilem Dach und Dachfenstern bauen. Bei der Planung guckt man in der Sichtachse im OG, wenn man steht, immer nur vor Wand.

Thema 4: Küche:
- ganz ketzerische Idee: Tür direkt zwischen Eingangsbereich und Küche, statt im Flur. Die Tür so, wie sie aktuell geplant ist, ist ein Unfall, der nur darauf wartet zu passieren. Irgendwann wird irgendwer die Tür vors Gesicht bekommt. Und wenn das Ziel ist, ich zitiere, "Uns ist ein großzügiger Eingangsbereich wichtig um zukünftig Wutanfälle zu vermeiden, wenn man das Haus betritt und nicht weiß wohin mit den Einkäufen", dann denke ich mir... "okay, dann konsequent zu Ende gehen und Unfallgefahren vermeiden". (Und wenn man von der Treppe in den Garten sehen will, dann geht auch ein innenliegendes Fenster. Die obere Küchentür liegt direkt in der Wegachse von der Treppe und dem Wohnbereich. Der auch gegangen werden muss, um aufs WC zu kommen. Alternativ: Glas-Schiebetür mit ein paar satinierten Elementen.)
Vielen Dank erstmal für die ausführliche Antwort!

Die Homeoffice-Plätze sollten so groß sein, dass sie als Multifunktionsräume nutzbar sind. Das heißt, auch wenn wir das Haus mal verkaufen sollten, sollten diese auch als Kinderzimmer genutzt werden können. Ein Bett und Schrank sollten in jedem Fall gut reinpassen. Und wenn neben dem Schreibtisch im Homeoffice ein Sessel zum Lesen und ein Bücherregal reinpasst oder eine Staffelei, sind wir auch nicht böse.

Schrankraum:
Wir kommen in den letzten Jahren sehr gut mit 3*1m IKEA Pax Schränken zurecht. Dieser Bedarf wird sich auch nicht groß ändern (Annahme). Im Gegenteil – z.B. dicke Skijacken und -hosen etc. wandern in die Garderobe/Garage, so der Plan.

Finanzplanung:
Kamin ist eine emotionale Entscheidung. Den brauchen wir nicht wirklich. Das ist richtig. Da werden wir nochmal in uns gehen. Gibt es hier Anhaltspunkte/Zahlen was man sich da spart (vor allem im Einbau etc.)?
Die Doppelgarage ist im Gegensatz zum Kamin nicht verhandelbar :D Hier planen wir eine Fertig-Doppelgarage.
Den Keller wegzulassen funktioniert nur unter der Annahme, dass wir nicht die gesamte Fläche brauchen. Tun wir dies doch, müsste das Haus 8x12 oder 10x14m sein. Das ist leider zu groß für das Grundstück. Unsere Überlegungen dass wir den gesamten Kellerplatz brauchen beruhen auf dem angehängten Plan weiter oben.

Kniestock:
Das ist ein guter Hinweis, auch von @kbt09. Dazu sprechen wir mal mit dem Architekten, wie viel teurer ein höherer Kniestock werden würde.

Küche:
Wir hatten im Küchenstudio auch schonmal überlegt, eine Tür in den Eingangsbereich zu machen statt im Flur im Norden (oder auch nur als Durchreiche realisiert). Wir sind dann davon abgekommen, da wir nicht immer über den Schmutzbereich im Eingang gehen möchten, um in die Küche zu kommen. Klar könnte man für „Im-Haus-Bewegungen“ über den Essbereich reingehen. Egal wie wäre die Küche dann nur über Umwege zugänglich. Das wollten wir mit der mittigen Tür umgehen. So unser Gedanke. Mit einer Schiebetür könnte man das evtl. lösen, stimmt. Das prüfen wir. Allerdings hat der Herr des zukünftigen Hauses eine extreme Aversion gegenüber Schiebetüren (anfällige Technik, Laufrollen, …).
 
N

nordanney

Den Keller wegzulassen funktioniert nur unter der Annahme, dass wir nicht die gesamte Fläche brauchen. Tun wir dies doch (wie im oben angefügten Kellernutzungsplan dargestellt)
Ich sehe nicht im Plan, dass Du die Fläche "brauchst". Werkstatt wird ein Anhängsel zur Garage. Gästebett kommt in ein Homeoffice. Drei Wäscheständer?
Man sich das "Brauchen" auch schön reden. Ich sehe Platzbedarf, aber nicht in der Form von 75-100k als profaner Keller.
 
Zuletzt aktualisiert 10.11.2025
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