Aus Sicht der Physik ist Kernkraft ein zweischneidiges Schwert. Sie liefert zuverlässig Grundlast und in der modernsten Ausführung ist der GAU nicht nur weniger wahrscheinlich, sondern auch kleiner als früher. Sie ist bei der Energiegewinnung praktisch CO2-frei. Beim Investment und der Entsorgung natürlich nicht. Das sind Windräder aber dort auch nicht.
Sie hat eine sehr hohe Energiedichte, das macht sie effizient.
Trotzdem gibt es die Entsorgungsproblematik und nein, die ist auch mit neuester Technologie nicht gelöst.
Reaktoren, die ehemaligen Atommüll als Grundstoff in Schmelzsalzreaktoren zu nichtstrahlenden Resten verwerten, sind nämlich nur auf dem Papier zu haben. Eine serienfreife Technologie nach unseren Sicherheitsstandards existiert noch nicht. Zeithorizont: 30y+
KernFUSION ist sogar völlig ausgeschlossen in den nächsten zwei Generationen.
Kernenergie hat versteckte Kosten, denn für die Lager, für die Bewältigung evtl. GAUs, etc. zahlt man nicht im Strompreis. Sie ist somit scheinbillig. Das darf man nicht vergessen.
Es gibt hier einen trade-off: Erderwärmung auf Kosten der Endlagerproblematik und der GAU-Gefahr ungleich Null vermindern?
Finde ich schwierig zu entscheiden, jedoch nur im Prinzip. Für o. g. Frage und auch für die Versorgungssicherheit im kommenden Winter ist es nämlich eine Nebelkerze, da eh nicht kurz- oder mittelfristig zu haben. Wer hat, der hat und wer nicht hat, braucht jetzt nicht „noch schnell“ bauen.