Estrich-Wand Korrektur Entkopplung

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K

Keishadow

Wir haben den Estrich frisch rein bekommen und eine Wand war unten offen wegen der Fußbodenheizung. Jetzt war die Öffnung nun doch höher als sie sein sollte und der Estrich ist jetzt ein wenig hinter der Wand und das Loch eher noch 2-3cm Sichtbar. Der Bauunternehmer meinte ich solle das am besten mit PU Schaum ausfüllen und gerade abschneiden. Dann wäre der Boden weiterhin von der Wand entkoppelt und wenn die Bodenleiste dran kommt sieht man das Loch ohnehin nicht mehr. Den Estrich etwas weg klopfen ist keine Option da ne Fußbodenheizung drin ist.
Wäre das tatsächlich das beste/schnellste um das hier zu lösen? PU-Schaum rein, abschneiden fertig?

Vielen Dank im voraus für eure Tipps :-)
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KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Fragesteller.
Wenn ich das richtig erkennen kann auf dem Foto wurde der Estrich auf der gesamten Wandlänge mit einem Stellstreifen gegen die Wand abgestellt.
An einer Stelle bestand offenbar eine Wandöffnung. Hier "labberte" der Stellstreifen ohne rückseitigen Gegendruck in der Luft, durch den Estrichmörtel wurde der Stellstreifen durch das Glätten und Verdichten in die "Wandnische" gedrückt, sodass er dort nun nach dem Aushärten einen Bogen, in die Wandöffnung hinenragend, beschreibt.
Der Fehler lag darin, dass die Wandöffnung hätte mit einem längeren Hartfaserstreifen geschützt werden müssen, damit sich der Estrichmörtel nicht in die Nische hineindrücken kann. Dass der Wandputz an dieser Stelle nun auch noch zu hoch ausgeführt wurde, verschärft das Ganze ein wenig in der Hinsicht, dass diese Öffnung, oder nennen wir es "Fuge", durch die spätere Sockelleiste in der Höhe abgedeckt werden müsste.
Mit PU-Schaum wird da keinesfalls gearbeitet!
Der Schaum würde sich unkontrolliert in der Wandöffnung entwickeln, heißt dort irgend wo hin den Totraum ausfüllen.

Lösung:
Der Estrichleger soll den Kantenverlauf des Estrichs begradigen, heißt: an der bauchförmigen Erweiterung mit einer Schattenfugensäge kürzen.
Wenn dann der Stellstreifen wieder "ordentlich" gesetzt wird, damit bis auf die obere Dämmschichtlage geführt wird, kann die sichtbare Fuge/Wandöffnung in der Horizontalen mit einem Wandputz verschlossen werden. Vorher unbedingt darauf achten, dass sich dort in der Randfuge keine Mörtelbatzen mehr befinden. Sonst sind Schallbrücken vorprogrammiert.
Alles andere ist nicht sach- und fachgerecht.
Dein Wunsch nach regelgerechter Ausführung im Detail ist nicht "Klein-Klein", ist damit keine Erbsenzählerei, sondern er ist berechtigt!
Der Estrichleger kann sich nicht herausreden, weil er diese Stelle hätte ordnungsgemäß (verrutschsicher und druckfest) abstellen müssen bevor der Estrichmörtel eingebaut wurde.
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Gruß: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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