Die laufenden Kosten für ein Haus ermitteln

4,80 Stern(e) 4 Votes
W

Weird_Wookie

Ich stecke gerade in der ganz frühen Planungsphase für den Bau unseres Eigenheims und bräuchte mal Hilfe dabei, die laufenden Kosten, die ein solches Haus nach dem Bau mit sich bringt, zusammenzutragen und abzuschätzen. Im Prinzip geht es mir darum, herauszufinden, wie viel von unserem Nettoeinkommen schlussendlich nach Abzug aller laufenden Kosten übrig bleibt, um davon z.B. die Kreditraten zu bezahlen.

Ein paar Eckdaten zu dem geplanten Bauvorhaben:
- Passivhaus (Doppelhaushälfte)
- ca. 150m² Wohnfläche, verteilt auf 2 Vollgeschosse
- ca. 430m² Grundstücksfläche
- Garage
- Zunächst zwei Erwachsene und ein Neugeborenes, ein zweites Kind ist aber geplant
- Hebesatz (für die Grundsteuer B) hier im Ort liegt bei aktuell 471.

Durch eigene Recherche bin ich auf folgende Posten gekommen (Angaben immer auf einen Monat umgerechnet):
- Grundsteuer: max. 37,50€ (habe beim Finanzamt angerufen und die Aussage erhalten, dass die Grundsteuer in einem so frühen Stadium der Planung noch nicht verlässlich beziffert werden könnte, ich aber mit nicht mehr als 450€/Jahr rechnen müsse)
- Stromkosten: ca. 150€ (es ist nicht so einfach, aussagekräftige Zahlen zum Stromverbrauch von Passivhäusern zu bekommen, im Internet findet man alle Angaben zwischen 4000 und 7000 kWh/Jahr. Ich habe mich dafür entschieden, mit recht hohen 6400 kWh zu kalkulieren)
- Wasser: etwa 15€ (bei einem angenommenen Verbrauch von 120m³/Jahr)
- Heizung: 0€ (klassische Heizungsanlage entfällt ja in einem Passivhaus und die Warmwassererzeugung und Zuheizung wird wohl in der Regel elektrisch bewerkstelligt. Diese Mehrkosten sind beim Strom schon eingerechnet)
- Müllabfuhr: 26€
- Abwasser: 32€
- Hausratversicherung: 15€ (hier habe ich einfach mal eine Vergleichsseite im Internet benutzt und dann den durchschnittlichen Preis bei einer Deckungssumme von 100000€ genommen)
- Wohngebäudeversicherung: 25€ (ähnlich wie bei der Hausratversicherung)
- Rücklagen für Reparaturen etc.: 150€ (einfach der viel zitierte eine Euro pro Quadratmeter)

Die folgenden zwei Punkte haben nicht direkt etwas mit dem Haus an sich zu tun, sie gehören meinem Empfinden nach aber trotzdem irgendwie zu den laufenden Kosten hinzu:
- Internet + Telefon + TV: 55€
- GEZ: 17,50

(Ich habe die Werte, sofern ich sie nicht exakt ermitteln konnte, lieber etwas großzügiger nach oben geschätzt bzw. aufgerundet)

Macht unterm Strich laufende Kosten in Höhe von 523€ pro Monat. Nun meine Fragen an Euch Experten hier:
- welche laufenden Kosten habe ich noch nicht erfasst?
- wo habe ich bei meiner Kalkulation danebengegriffen und völlig unplausible Werte eingesetzt?

Vielen Dank schonmal!
 
B

Bieber0815

Solchen Listen finde ich toll! Ich wüsste nicht, was Du vergessen hast.

Zu der Instandhaltungsrücklage würde ich noch die klassischen Wartungskosten rechnen (zusätzlich). Wartung der Haustechnik, aber auch so profane Sache, wie Laub aus der Regenrinne sammeln. Das variiert natürlich im Einzelfall und sicher machen das viele Leute einfach selbst.

Je nach Grundstücksgröße und eigenen Ansprüchen sollte man auch dem Garten ein Budget zuordnen, dauerhaft auch nach der Erstanlage.
 
C

Caspar2020

Wohngebäudeversicherung: 25€ (ähnlich wie bei der Hausratversicherung)
Inklusive oder exklusive Elementarschadenversicherung?

Was ist mit Haftpflichtversicherung? Sprich ist schon grundbesitz in deiner jetzigen inkludiert?

Heizung: 0€ (klassische Heizungsanlage entfällt ja in einem Passivhaus und die Warmwassererzeugung und Zuheizung wird wohl in der Regel elektrisch bewerkstelligt. Diese Mehrkosten sind beim Strom schon eingerechnet)
keine Technik die gewartet werden muss? Keine Kontrollierte-Wohnraumlüftung? Keine Filter(matten)?
 
W

Weird_Wookie

Erst einmal Danke für die schnellen Antworten!

Bezüglich der Haftpflicht muss ich dann mal meine Frau dazu überreden, die Unterlagen der bestehenden Versicherung herauszurücken. Aber Danke für den Hinweis, dass ich das nachschauen sollte.

Bei den Elementarschäden bin ich mir noch nicht so ganz schlüssig, ob die bei dem Grundstück, was wir ins Auge gefasst haben, etwas bringt. Aber da wollte ich mich auf jeden Fall noch von einem Fachmann zu beraten lassen.

Sollte ich dann Deiner Meinung nach besser 1,50€ pro m² bei den Wartungs- und Instandhaltungskosten einkalkulieren?
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
Im Forum Bauplanung gibt es 4841 Themen mit insgesamt 97149 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben