Aufheizen Estrich mit Gerät vs. mit Wärmepumpe Kosten?

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KlaRa

KlaRa

Moderator
Hier darf ich mich einmal in die Diskussion einschalten?
Viele Dinge wurden bisher korrekt angemerkt, andere Hinweise jedoch waren eher bedenklich und/oder unzutreffend.
Richtig ist, dass das Funktionsheizen der Überprüfung aller Bauteile dient, welche für den Einbau einer Warmwasser-Fußbodenheizung verwendet wurden.
Da der Estrich zu diesem Zweitpunkt noch "jungfräulich" ist, damit aufgrund der beinhalteten Wassermenge beim Trocknen/Aufheizen noch erhebliche Spannungen aufbauen kann, diese bisher nicht abbauen konnte, muss diese Phase stufenweise, somit in mehreren abgestuften Temperaturschritten, erfolgen.
Soweit - so gut.
Beim Belegreifheizen ist es allerdings nicht so, wie "SaniererNRW123" anmerkte, dass die Maximaltemperatur über 21 Tage gehalten werden muss!
Der Begriff "21 Tage" bezieht sich in DIN En 1264-4 unter Punkt 4.2.4 ausschließlich auf die Wartezeit eines Zementestrichs nach dessen EInbau, bevor dieser aufgeheizt werden sollte.
Die vorgenannte Norm gibt überhaupt keinen Hinweis auf die Zeitphase der maximlen Aufeizung beim Belegreifheizen.
Das kann auch keine Norm bzw. kein Regelwerk, weil die objektbezogenen Trocknungsbedingungen, die Estrich-Nenndicke und auch die Art des Bindemittels entscheidend sind für die Trocknungsgeschwindigkeit.
Wenn ich also beispielsweise alle Fenster dicht verschließe und einen 80mm dicken Estrich vorfinde, könnte ich bis zum "St. Nimmerleinstag" heizen, ohne dass sich die Belegreife des Estrichs einstellen würde.
Hier ist, nur um es kurz anzumerken, die CM-Restfeuchtemessung des Bodenlegers eintscheidend, ob die Heizphase (meist sind es max. 3 Tage) ausreichend war, oder weitergeheizt (und natürlich gelüftet) werden muss.
Zum Thema: muss die Vorlauftemperatur 50°C betragen, wenn ich später über eine Wärmepumpe mit 30° Vorlauftemperatur gehe?
Leider ist hier die Antwort: JAIN.
Warum?
Calciumsulfatestriche dürfen an den Heizelementen nicht über 40°C erhitzt werden. Für dieses Bindemittel gelten die 50°C also keinesfalls.
Bei Zementstrichen sollte die Maximaltemperatur nach dem Funktionsheizen und ca. 3 Tagen Wartezeit bei Raumtemperatur eingestellt werden, welche das Heizsystem zu liefern in der Lage ist!
Denn das Belegreifheizen dient ausschließlich dem Austreiben des überschüssigen Anmachwassers und hat mit der späteren Nutzung (Niedertemperaturheizung) nichts zu tun!
Damit sollten die Fragen zu diesem Thema eigentlich beantwortet sein.
Grüße und viel Erfolg: KlaRa
 
S

SaniererNRW123

Calciumsulfatestriche dürfen an den Heizelementen nicht über 40°C erhitzt werden. Für dieses Bindemittel gelten die 50°C also keinesfalls.
Frage interessehalber: Wo steht das?
Warum ich frage? In jedem Heizprotokoll (zumindest die, die ich kenne) steht die 50 Grad Grenze. Egal ob bei Estrichlegern oder Estrichproduzenten.
Bei Zementstrichen sollte die Maximaltemperatur nach dem Funktionsheizen und ca. 3 Tagen Wartezeit bei Raumtemperatur eingestellt werden, welche das Heizsystem zu liefern in der Lage ist!
Und auch diese Aussage möchte ich mit einem Fragezeichen versehen. Warum soll ich mit 65 Grad (was viele WPs schaffen) heizen, um eine Belegreife zu erlangen (Du schreibst ja, nach dem Funktionsheizen)? Meines Wissens sind 55 Grad die Maximaltemperatur, die gefahren werden soll.
Beim Belegreifheizen ist es allerdings nicht so, wie "SaniererNRW123" anmerkte, dass die Maximaltemperatur über 21 Tage gehalten werden muss!
Bitte zitiere meine Quelle korrekt. Ich sage nicht "Muss", sondern "in der Regel". Als Faustformel bzw. in den meisten Heizprotokollen der Estrichleger nimmt man +/- drei Wochen.
 
X

xMisterDx

Kennt denn jemand die Vorlauftemperatur, auf die die Heizung berechnet ist? Insofern ist die Aussage, dass nur auf 30°C hochgeheizt werden muss, ja schon Quatsch. Ne Wärmepumpe kann auch auf 35 oder 40°C Vorlauf ausgelegt sein.

Gerade um den Estrich trocken zu kriegen, würde ich lieber auf 40°C Funktionsheizen als auf 30... sonst muss man am Ende ein paar Wochen länger warten, bis die CM-Messung passt und verliert wieder Zeit.

Die 650 EUR Miete/Monat dürften nicht die einzigen laufenden Kosten sein. Denk mal an den Kredit (Zinsen auf die abgerufene Summe ohne dass getilgt wird, evtl Bereitstellungszinsen). Dazu musst du diesen Winter 2 Wohnungen/Häuser heizen, das wird sicherlich nicht in den 650 EUR drin sein?

Einheizen erfolgt bei Wärmepumpen, aufgrund der hohen nötigen Heizleistung, übrigens auch (weitgehend) mit Heizstab. Du sparst also nix gegenüber dem Hotboy. Im Gegenteil, deine Wärmepumpe wird kaum einen 19kW Heizstab haben, kriegt also die 40°C gar nicht hin bzw. wird gleich zu Beginn stark belastet... was Wärmepumpe gar nicht gerne haben...
 
N

neo-sciliar

Wow, die Iengangsfrage war ja: Aufheizen mittels externer Heizung, oder mittels Wärmepumpe. Das driftet dann ab in "Wie msus der Estrich aufgeheizt werden".

Also: Über die Aufheizung des Estrichs kann man lange diskutieren, aber: die Vorgabe kommt vom Estrichbauer, und wenn man die Garantie erhalten möchte, dann hält man sich per Protokoll an seine Vorgaben.

Ja, die externe Heizung kostet deutlich mehr Strom als die Wärmepumpe. Hier kommt es auf die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe an, die bei hohen Temperaturen tradionell eher schlecht ist. Also etwa die Hälfte an Strom, die die Wärmepumpe benötigt. Dies wird schon allein durch den Monat Miete aufgefressen.

Bedenkt bitte auch: die Menge Wärme, die benötigt wird, entspricht in etwa einem Jahreswärmedarf des Hauses. D.h. eure Wärmepumpe hat quasi 1 Jahr Volllast hinter sich, wenn sie für das Haus in Betrieb genommen wird. Das ist ein echtes Argument für die externe Heizung.

Also: Variante 1.
 
X

xMisterDx

Hab gestern mit meinem Installateur telefoniert. Er sagt mit ner Wärmepumpe braucht man diesen Winter nicht mehr zu rechnen, Gasheizungen kriegt er noch kleckerweise, aber wohl für mich auch nicht mehr in diesem Jahr.

Also definitiv Variante 1, wenn das Haus bis Frühjahr fertig sein soll.
 
Zuletzt aktualisiert 05.07.2025
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