Fußbodenheizung Heizwärmebedarf mit mindestens 60 mm Estrich

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C

chand1986

Weniger dicker Estrich bedeutet aber auch gleichzeitig weniger Speicherfläche...ergo auch hier höhere Aufheizzeiten und höherer Energiebedarf um Temperaturen zu halten.
Nein. Das Gegenteil ist richtig. Die Aufheizzeiten sind kürzer, je weniger Masse Wärme von den Heizschlangen speichert. Es kühlt natürlich auch schneller ab, wenn die Heizung abgestellt wird.
Der Energiebedarf zum Temperaturerhalt der Oberfläche ist definitiv nicht höher. Man könnte theoretisch früher das Heizen einstellen, da der Estrich bei entsprechender Dicke entsprechend lange nachliefert. Mindestens die selbe Zeit muss man für identische Bedingungen aber auch früher anfangen. Netto nichts gewonnen also.

Mindestens deshalb, weil die Isolation Richtung unten zwar gut, aber nicht perfekt ist.

Da ich die Werte in °C nicht kenne, kann es natürlich sein, dass wir um die goldene Ananas diskutieren, weil es am Ende um Zehntelgrad geht. Das physikalische Prinzip steht aber.

Die effizienteste Fußbodenheizung hat nach unten möglichst gut Isolation und nach oben möglichst schnelle Wärmedurchleitung ( nicht zu verwechseln mit Wärmeleitfähigkeit ). Und die ist bei dünnem Material, dass zudem ein guter Wärmeleiter ist, noch besser, als bei dickerem identischen Material. Je mehr man in diese Richtung geht, desto niedrigere Vorlauftemperaturen reichen aus.
 
S

Saruss

Nein. Das Gegenteil ist richtig. Die Aufheizzeiten sind kürzer, je weniger Masse Wärme von den Heizschlangen speichert. Es kühlt natürlich auch schneller ab, wenn die Heizung abgestellt wird.
Der Energiebedarf zum Temperaturerhalt der Oberfläche ist definitiv nicht höher. Man könnte theoretisch früher das Heizen einstellen, da der Estrich bei entsprechender Dicke entsprechend lange nachliefert. Mindestens die selbe Zeit muss man für identische Bedingungen aber auch früher anfangen. Netto nichts gewonnen also.

Mindestens deshalb, weil die Isolation Richtung unten zwar gut, aber nicht perfekt ist.

Da ich die Werte in °C nicht kenne, kann es natürlich sein, dass wir um die goldene Ananas diskutieren, weil es am Ende um Zehntelgrad geht. Das physikalische Prinzip steht aber.

Die effizienteste Fußbodenheizung hat nach unten möglichst gut Isolation und nach oben möglichst schnelle Wärmedurchleitung ( nicht zu verwechseln mit Wärmeleitfähigkeit ). Und die ist bei dünnem Material, dass zudem ein guter Wärmeleiter ist, noch besser, als bei dickerem identischen Material. Je mehr man in diese Richtung geht, desto niedrigere Vorlauftemperaturen reichen aus.
Ich behaupte mal ihr denkt zu viel an Temperatur, und zuwenig an Energie. Für die dem Haus zugeführte Energie ist die Dicke des Estrichs nämlich egal, nur ist ein dicker Estrich träger. Die Vorlauftemperatur und die Effizienz hängt nicht von der Dicke ab. KFW 55 ist so stark gedämmt, dass das Heizsystem ruhig träge sein darf. Der einzige Unterschied dürfte sein, wie viel der Wärmeerzeuger taktet. Bei dünnem Estrich mehr, bei dickem weniger. Was da jetzt besser ist, hängt vom Gerät ab. Der Unterschied zwischen 1-2 cm mehr oder weniger dürfte aber denke ich für Wärmepumpen relativ egal sein.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Man könnte theoretisch früher das Heizen einstellen, da der Estrich bei entsprechender Dicke entsprechend lange nachliefert.
Ja davon rede ich nicht nur theoretisch sondern praktisch...sobald das System ein Gleichgewicht erreicht hat, geht die Heizung aus und bei dickerem Estrich bleibt diese auch länger aus. Als beim dünnerem, da ja 5t Beton mehr Wärme speichern und auch länger diese abgeben können als nur 3t.

Da ich die Werte in °C nicht kenne, kann es natürlich sein, dass wir um die goldene Ananas diskutieren, weil es am Ende um Zehntelgrad geht.
Das wird wahrscheinlich der Fall sein.
 
A

Alex85

Gibts da nicht irgend eine Norm, die die Mindestüberdeckung der Fußbodenheizung um 40mm fordert? Addiert mit 20mm Fußbodenheizung ergeben sich so übliche 60mm Estrichdicke.
 
C

chand1986

Die Vorlauftemperatur und die Effizienz hängt nicht von der Dicke ab.
Und das ist - rein prinzipiell - nicht richtig. Dass es praktisch bei den hier diskutierten Dickeunterschieden wahrscheinlich nicht signifikant ist, stimmt wahrscheinlich.

Sehen kann man das besser, wenn man mal nicht zwischen ein paar mm unterscheidet, sondern einfach mal 1m statt 60mm Estrich als Gedankenexperiment ansetzt.
Solange die Wärmeleitung Richtung Erdreich nicht gleich Null ist, wird die zusätzliche Dicke Speicherfähigkeit bringen und gleichzeitig Effizienz kosten.

Ich behaupte mal ihr denkt zu viel an Temperatur, und zuwenig an Energie. Für die dem Haus zugeführte Energie ist die Dicke des Estrichs nämlich egal,
Du brauchst mehr Energie, um mehr Estrich auf die selbe Temperatur zu bringen als weniger Estrich. Bei identischem Material, wohlgemerkt. Aber das meintest du glaube ich irgendwie anders?

Der Unterschied zwischen 1-2 cm mehr oder weniger dürfte aber denke ich für Wärmepumpen relativ egal sein.
Das wird wohl so sein.

sobald das System ein Gleichgewicht erreicht hat, geht die Heizung aus und bei dickerem Estrich bleibt diese auch länger aus.
Das System erreicht aber nie ein thermodynamisches Gleichgewicht, sondern einen stationären Zustand. Ein klein wenig der gespeicherten Wärme geht auch nach unten weg. Es gilt IN = OUT für das ganze System bei konstanter Temperatur.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Das System erreicht aber nie ein thermodynamisches Gleichgewicht
Rein physikalisch und auch rechnerisch nein, aber anlagentechnisch schon. Somit sind die Laufzeiten des Wärmeerzeugers bei einem dickeren Estrich nur in der ersten Aufheizphase im Herbst höher. Im darauffolgenden Winter muss die Anlage dann nur noch immer wieder mal gering nachheizen da ja die Speichermasse höher ist.

Bei einem dünneren Estrich ist zwar die Wärmeabgabe direkter und schneller, der Wärmeerzeuger muss dann aber auch öfter laufen, was wiederum höhere Eigenverluste mit sich bringt und entsprechend steigt auch der Wartungsaufwand.

Ergo ich bleibe bei der Meinung ein dickerer Estrich ist in einem modernen energieeffizientem Gebäude die bessere Wahl.

Aber natürlich haben wir hier alle Recht es kommt nur auf die Betrachtungsweise an.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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