Fußbodenheizung Heizwärmebedarf mit mindestens 60 mm Estrich

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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C

chand1986

@Joedreck

Signifikant mehr nur bei deutlich(!) dickerem Estrich.

KlaRa hat natürlich Recht, dass die Diskussion vor dem Hintergrund verbindlicher Standards für Nüsse ist.

Das physikalische Prinzip ist das selbe wie beim Treibhauseffekt: Wenn ich bei identischem Input den Punkt, von dem Energie in ein anderes System überführt wird ( ob jetzt von der Fußbodenoberfläche in den Raum oder von der Atmosphäre ins All ist egal ), weg von der Wärmequelle verschiebe, muss diese mehr leisten, um den stationären Zustand IN = OUT herzustellen.

Grund ist, dass ein Temperaturgradient über die Estrichstärke nötig ist, um Wärme von den Heizschlangen zur Oberfläche zu transportieren. Bei 60 vs. 100 mm wahrscheinlich total egal. Deshalb für die praktische Anwendung unerheblich.
 
J

Joedreck

Ich war immer der Annahme, dass das wirklich egal ist und es lediglich eine Verschiebung gibt.
Ich dachte: gleiche Dämmung, gleicher Energieeintrag=gleich Energieabgabe in das Haus.
Dass es eine andere Oberflächentemperatur gibt kann ich nachvollziehen. Ich war dann nur der Meinung, dass die Energie länger "nachschiebt" (ein richtiges Wort dazu habe ich leider nicht im Wortschatz) und der Energieeintrag dadurch insgesamt gleich bleibt.

Ich gehe auch mal von der Richtigkeit deiner Erklärung aus, verstehe sie nur nicht [emoji23]
 
77.willo

77.willo

Du liegst schon richtig, darfst aber die Verluste der Hülle nicht ausblenden. Wenn dein „langsames nachschieben“ langsamer geht, als Energie aus dem Haus „geschoben“ wird, heizt du plötzlich gar nicht mehr. Du musst also die Vorlauftemperatur erhöhen um die Estrichdicke (Isolierung) auszugleichen. Damit steigen aber anteilig die Verluste deiner Fußbodenheizung in die Bodenplatte, etc. und du hast einen höheren „Verbrauch“.

Oder andersrum erklärt: wenn du durch Isolierung den Wärmeübergang verlangsamst, bleibt der Energieeintrag eben nicht der selbe und du verbrauchst weniger. Dadurch wird dein Haus logischerweise kühler. Da du aber die Temperatur konstant halten möchtest musst du die Vorlauftemperatur erhöhen um wieder auf die selbe Geschwindigkeit zu kommen, mit den oben beschriebenen Konsequenzen.
 
J

Joedreck

Okay jetzt verstehe ich auch warum das eher theoretischer Natur ist. Dann müsste die der Estrich so dick sein, dass es die Dämmung des Estrichs Richtung Bodenplatte übersteigt. Jedenfalls wenn ich es richtig verstanden hab.
 
77.willo

77.willo

Nein. Jeder Zentimeter zählt. Er verschiebt halt das Verhältnis und das Gefälle im Estrich. Ab wann das in der Praxis bemerkbar ist, weiß ich allerdings nicht.
 
C

chand1986

77.willos Erklärung ist korrekt.

Das, was du mit "Nachschieben" meinst, wäre ja nur dann verlustfrei, wenn nach unten ( oder zu allen anderen Seiten statt in die gewünschte Richtung ) der Verlust Null wäre. Er ist dank guter Isolation zwar klein, aber dennoch nicht Null.

Im Estrich gespeicherte Energie wird eben nicht zu 100% in den zu heizenden Raum transportiert. Sondern nur zu 100 - x %. Und das x muss immer von der Heizung nachgeliefert werden und steigt mit jedem Mehr an Estrichdicke. Je dicker der Estrich, desto länger dauert dein "Nachschieben" und desto länger fließt x Wärme in unerwünschte Richtung ab.

Soll die Fußbodenoberfläche dennoch immer gleich warm sein, muss bei verschiedenen Aufbauhöhen des selben Materials die Fußbodenheizung unterschiedlich viel leisten.

Das mit der Prinzipiengleichheit zum Treibhauseffekt stimmt nur unter einer Bedingung: Unser Planet als Ganzes ist nach unten natürlich perfekt isoliert, anders als ein Einfamilienhaus ;).
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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