Verhalten bei drohendem Verzug durch Bauträger

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Zuletzt aktualisiert 29.05.2024
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S

Sunshine387

Genau. Jetzt wird nur noch das fertig gebaut, was schon angefangen wurde. Ich würde behaupten, dass fast alle Bauträger jetzt garnichts mehr bauen, weil sich kaum einer mehr einen Neubau preislich leisten kann. Ich fürchte auch, dass euer Haus leider da nie stehen wird.
 
Y

ypg

Ich hatte das Projekt vor einigen Tagen gegoogelt, als @Sunshine387 damit um die Ecke kam. Mir war so, als hätte dort Ende 24 gestanden zur Fertigstellung des Projektes. Was mich allerdings wundert: ich habe es in den gängigen zwei großen Portalen nicht gefunden. Kein Wunder, wenn es keine Interessenten gibt :oops:
 
11ant

11ant

Die Konjunktur für Bauträger ist mitnichten so, daß die sich eine neue Branche suchen müßten. Aber die Abverkaufsgeschwindigkeit ist erstens schleppender und zweitens werden die Abverkaufsquoten vor dem Auslösen des nächsten Investitionsschrittes härter eingehalten. Wenn zwischendrin noch Abschreibungen und Rückstellungen mitgenommen werden können, weil eine Grundstücksentwicklung eine Performance unter Prospekt zeigt, dann wird das gerne wahrgenommen. Die Hauskäufer sind in diesem Spiel nicht die Kunden, für die sie selbst sich halten, und schon garnicht der Motor bzw. die Zielgruppe des Ganzen, sondern lediglich Symbiosegewinner. An dieser Erkenntnis sollten der TE (und Mitleser in vergleichbarer Situation) ihre Perspektive justieren. Für den Bauträger ist das Eigenheim nur ein Abfallprodukt seines Wirtschaftsprozesses. Seine Aktionäre wollen Rendite, nicht Wohnraum schaffen oder Träume erfüllen.
 
mayglow

mayglow

Mir wäre die Frage auch wichtiger, ob der BT denn überhaupt noch bauen will, als ob es denn nen Monat früher oder später losgeht.

Wir waren anfangs auch etwas auf heißen Kohlen. Wie gesagt, Baugenehmigung war noch nicht da und hat sich dann verzögert und verzögert und nebenbei hört man auch davon, dass der Bau überall einbricht und andere ihre Projekte abbrechen. Wir haben da auch mehrfach nachgefragt, ob sie denn das Projekt wirklich noch machen wollen, was sie aber immer beteuert haben. Aber ja, man beschäftigt sich dann schon gedanklich mit "was ist, wenn nicht". Bei uns gabs da aber auch einiges an Klauseln im Vertrag, wer wann wen entschädigt und so. Letztlich war's dann aber bei uns wirklich so, dass als die Baugenehmigung endlich kam, es auch direkt losging.

Von den Gesamten aktuell im Verkauf befindlichen Häusern im Projekt (RH und Doppelhaushälfte) ist übrigens auch noch unter die Hälfte verkauft und es tut sich so gut wie nichts an der Front aktuell. In unserem Reihenhausblock waren aber tatsächlich schon 3 von 4 der Häuser verkauft als es jetzt losging. Ich bin auch gespannt, wie das bei uns dann weiterläuft mit den Blöcken, wo aktuell gar nichts verkauft ist. Letztlich hieße das für uns dann nur länger Dreck vor der Tür aber naja :)
 
11ant

11ant

Mir wäre die Frage auch wichtiger, ob der BT denn überhaupt noch bauen will, als ob es denn nen Monat früher oder später losgeht.
Das war aus meinem vorangegangenen Beitrag wohl mal wieder nicht für Jede(n) herauszulesen ;-)

Dazu muß man auch wissen, daß Reihenhäuser auch bei Vermietern gefragt sind, die Reihenhauseinheiten konkurrieren also mit den Wohnungen im Mehrfamilienhaus, und ein Bauträger schießt sich da kein Eigentor. Falls und so lange es also so bleibt, daß von den vier Reihenhauseinheiten nur eine einzige verkauft ist, wird der Bauträger eher dem TE eine Rückabwicklung anbieten, als den Riegel anzufangen, bevor nicht die zehnte der zwölf Wohnungen verkauft ist. Im Endeffekt gehe ich davon aus, daß sich der Bau der Reihenhäuser vielleicht auch noch um zwei Jahre verzögern kann. Der Bauträger wird das Gesamtprojekt nicht nur teilweise entwickeln und diese vier Bauplätze ungenutzt lassen, aber eben auch nicht seine Liquidität damit schädigen, die Wünsche der Käufer höher zu priorisieren als seine eigenen (und die heißen "Geschäft", und nicht "Wohneigentum").

Falls das jetzt schon wieder nicht für Alle klar herauslesbar war: bei einem solchen Projekt mit 16 Wohneinheiten in Form von 12 ETW, 2 REH und 2 RMH gibt es immer auch Interessenten, die ihre Option noch nicht fixiert haben (und sich das auch noch eine Weile offen halten wollen). Sobald die 13. Wohneinheit fixiert ist, gehen die letzten drei innerhalb von 48 Stunden weg. Nur mal so, damit Klein-Erna bzw. -Fritzchen einen ungefähren Begriff von den Dimensionen bekommen. Für den TE geht es hier wohl emotional um "sein Haus", aber für andere Teilnehmer im gleichen Spiel sind es nur Betongold-Wertpapiere.

Von den Gesamten aktuell im Verkauf befindlichen Häusern im Projekt (RH und Doppelhaushälfte) ist übrigens auch noch unter die Hälfte verkauft und es tut sich so gut wie nichts an der Front aktuell. In unserem Reihenhausblock waren aber tatsächlich schon 3 von 4 der Häuser verkauft als es jetzt losging.
Dein Bauträger ist zudem mit demjenigen des TE nicht zu vergleichen, der würde ein solches Peanuts Projekt garnicht anfassen, da geht es erst in der Größenordnung rund um Sechzig, nicht Sechzehn Einheiten los.
 
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xMisterDx

Welche Motivation sollte der Bauträger haben, demjenigen, den er bereits unter Vertrag hat, mitzuteilen, dass er erstmal nicht bauen wird? Vielleicht verkauft er bis November ja noch 1, 2 Einheiten.

Ich ruf doch meinen Kunden nicht 9 Monate vor Deadline an und sage "Du ich kann das eigentlich gar nicht schaffen, es wird definitiv nix mit der Übergabe am 23. Mai 2024."

Das mache ich, wenn überhaupt, im April 2024...

Das ist weltfremd, so arbeitet man nicht. Auch wenns wünschenswert wäre manchmal. Wer zuerst die Hand hebt, wird verdroschen. Eine Grundregel im Projektgeschäft.
 
Zuletzt aktualisiert 29.05.2024
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