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sysrun80:
Dass der Estrich bei dem Längen-/Breitenverhältnis reißt, ist ungewöhnlich, nur soviel dazu!
Dass es sich hier um einen Heizestrich handeln soll, erscheint mir unwahrscheinlich, da zwar eine Art der System-Unterlage als Abdeckung (der Dämmung) erkennbar ist, aber die bei Heizestrichen freiliegenden Heizelemente nicht zu erkennen sind.
Die Heizelemente müssen freiliegen, damit sie der Estrichmörtel beim Einbau in der unteren Randzone einbinden, umschließen kann.
Außerdem ist eine der mit Klebeband umwickelten einbauten so dicht an der Wand verlegt, dass ein ordnungsgemäßer Heizestrich hier sicherlich nicht vorliegen kann.
Ich denke eher, dass es sich bei den umwickelten Installationen, um solche elektrischer oder anderer Art handelt; welche (unfachmännisch auf jeden Fall) mit einem roten Klebeband vor dem alkalischen Estrichmörtel geschützt werden sollten. Oder, dass man sie während des Estricheinbaus liegend auf der Systemfolie halten wollte (damit sie sich durch Biegemomente nicht noch weiter in das Estrichgefüge aufbäumen).
Wenn der Estrich in der normalen Dicke für Wohnräume eingebracht wurde, dann liegt er bei ca. 45mm Dicke, die Installationen allerdings bilden dann eine unzulässige Querschnittsverjüngung im Estrichgefüge, welche bei entsprechender mechanischer Beanspruchung durch die Einkerbung als unbeabsichtigte "Sollbruchstelle" wirken werden.
Schaut man sich das Ende des bogenförmig verlaufenden Risses an, erkennt man im Wandanschluss einen Gegenstand, ein Merkmal, welches durchaus auf den Endpunkt einer elektrischen oder anderweitigen Installation hindeuten könnte.
In diesem Fall kommt mein vorstehender Hinweis voll zur Geltung, dass der Estrich durch mechanische Überbeanspruchung an der Stelle (über dem Installationsverlauf) gerissen ist.
Die Frage nach der weiteren Vorgehensweise kann nur dadurch risikofrei für Dich beantwortet werden, indem der Estrich an einer Stelle des Rissverlaufes geöffnet wird. Dadurch hat man die Möglichkeit, die Dicke des Estrichs nachzumessen.
Liegt die Dicke unter 45mm bei einem Zementestrich, dann muss der bisherige Fußbodenaufbau unbedingt nachgebessert werden.
Im "Normalfall" wäre dies, den Estrich zurückzubauen und die Installationsleitungen in die Dämmschichtebene zu verlagern.
Einfach nur den Riss mit einem dünnflüssigen Reaktionsharz zu verschließen wäre vergleichbar, die Augen vor dem eigentlichen Problem zu verschließen, die Ursache nur zu kaschieren. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass zu einem späteren Zeitpunkt, wenn alles eingerichtet und der Wohnraum seiner Nutzung übergeben wurde, neue Risse auch an anderer Stelle, dieses Mal aber auch im Oberbelag, entstehen, ist relativ groß.
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Eine gute Entscheidung wünscht: KlaRa