Virtus Massivhaus Erfahrungen wie Ablauf, Nachträge, Kostenrealismus etc.

4,80 Stern(e) 4 Votes
E

Erik Müller

Hallo zusammen,

ich stehe aktuell kurz vor dem Hausbau und überlege, mit Virtus Massivhaus zu bauen. Bevor ich eine finale Entscheidung treffe, würde mich sehr interessieren, ob hier jemand eigene Erfahrungen mit Virtus gemacht hat – gerne auch detailliert.

Mich interessieren vor allem folgende Punkte:
Wie war die Zusammenarbeit während der gesamten Bauphase, also vor und nach Vertragsabschluss?

War die Beratung und Betreuung durch Virtus verlässlich und transparent?

Wurden euch bei den Behördenangelegenheiten (z. B. Bauantrag, Vermessung, Bodengutachten etc.) klare Abläufe und Zuständigkeiten erklärt, oder musstet ihr euch vieles selbst erarbeiten?

Wie sah es bei euch mit Nachträgen aus – wurde hier fair kalkuliert, oder gab es häufig Mehrkosten durch Kleinigkeiten?

Sind die Baunebenkostenaufstellungen realistisch, oder habt ihr im Verlauf gemerkt, dass einige Positionen „schön gerechnet“ waren oder wichtige Punkte (z. B. Erdarbeiten, Hausanschlüsse, Außenanlagen, Versicherungen, Gutachten etc.) unzureichend dargestellt wurden?

Gab es bei euch positive oder negative Überraschungen, die man hier als Bauherr vorher wissen sollte?

Ich habe selbst bereits eine Baunebenkostenaufstellung von Virtus erhalten, die mir ehrlich gesagt etwas lückenhaft erscheint. Einige Punkte wirken zu günstig angesetzt, andere potenzielle Kosten, die laut Baubeschreibung theoretisch entstehen können, sind gar nicht aufgeführt. Daher würde ich mich sehr über ehrliche Einschätzungen oder Erfahrungsberichte freuen – gerne auch, wenn ihr im Nachhinein sagen würdet, was ihr heute anders machen würdet.

Vielen Dank schon mal an alle, die etwas teilen können!

Viele Grüße
 
M

Muko.46

Hi,
Kurze Antwort. Man kann mit denen bauen, ich würde es aber nicht wieder machen.
Lange Antwort bzw. Beantwortung deiner Fragen.
Bei den Nebenkosten war unser Fall deutlich zu niedrig. Außer der Kaufnebenkosten vom Grundstück, waren die meisten Posten weit unter tatsächlichen dem Preis. Habe keine genauen Zahlen mehr im Kopf, aber hier lohnt es sich selber zu recherchieren.
Mehrkosten bei den Gewerken waren bei uns gar nicht erst aufgeführt. Hier lohnt sich ein Blick in die Baubeschreibung. Wenn die Fliesenformate oder auch die Anzahl der Steckdosen nicht passt, wird es schnell teuer. Alleine Fliesenleger und Elektriker waren bei uns grob 12k€ extra. Wir mussten beispielsweise ca. 2000€ Euro Aufpreis für den Schaltschrank zahlen, da der im Standard enthaltene keinen Platz für den Anschluss einer Wärmepumpe bot. Da wir diese aber im Haus konfigurieren konnten, hätte ich erwartet, dass alle benötigten Komponenten, wie Schaltschrank auch passend sind. Fehlanzeige.
Der Ablauf vor dem Bau war sehr nervenaufreibend. Du bekommst eine Liste mit Bearbeitungszeiten von Virtus. Von dem Tag deiner Unterschrift bis Baubeginn ( bei Virtus bedeutet das Fertigstellung der Bodenplatte) darf maximal ein Jahr vergehen. Ansonsten etwa 10% Aufpreis. Trotz, dass wir alles immer sofort gemacht haben, den Bauantrag persönlich zum Amt gebracht haben und teilweise auch Unterlagen direkt bei Virtus abgegeben haben, waren wir genau 2 Wochen vor Ende der Frist soweit. Bei Virtus hat alles immer ein paar Tage länger, als auf dem Zeitplan gedauert, weswegen ich viele schlaflose Nächte hatte. Auch hier spielt timing eine Rolle. Ich würde zu dieser Jahreazeit nichts unterschreiben. Wer sagt, ob heute in einem Jahr noch Bodenplatten gegossen werden. Dann lieber Mai Juni…
Die Bauphase war durchwachsen. Der Bauleiter hat mir mal gesagt, er betreue über 20 Bauvorhaben. Gutachter ist Pflicht, sofern du nicht selber genug Sachverstand hast. Mein Bauleiter hat im Rahmen seiner verfügbaren Zeit einen super Job gemacht. Aber 20 Bauvorhaben mit Fahrzeiten und Büroarbeit zwischendurch. Rechne selber wie viel Zeit er hat sich alles genau anzugucken.
Alles in allem war die Bauzeit aber ok. Nach 8 Monaten sind wir eingezogen.
Wir hatten und haben im Nachhinein noch kleinere Mängel. Deren Beseitigung bzw. die Abwicklung ist ein Graus und wird von mir als sehr widerwillig empfunden.
Wir sind am Ende übrigens deutlich über dem gelandet, was in der ersten Kostenaufstellung stand. So sind wir auf ähnlichen Niveaus gelandet, was die Konkurrenz veranschlagt hat.
 
Zuletzt aktualisiert 13.12.2025
Im Forum Erfahrungen mit Hausbau-Firmen gibt es 889 Themen mit insgesamt 8616 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Virtus Massivhaus Erfahrungen wie Ablauf, Nachträge, Kostenrealismus etc.
Nr.ErgebnisBeiträge
1Bauantrag - Verzögerung durch Klage des Nachbarn - Erfahrungen? 21
2Eine evtl. Klage gegen mein Bauvorhaben droht! Was nun? 85
3Baubeschreibung von Architekten: Wer hat Erfahrung? 13
4OKAL Hausbau - Erreichbarkeit der Baustelle 31
5Nur Finanzierung während der Bauphase 21
6Bauphase - was sollte man besser in Bauphase vermeiden - Seite 429
7Sachverständiger während der Bauphase 22
8Welche Berater und Analysen währender der Bauphase sind angebracht? 15
9Doppelhaushälfte - wer stellt zuerst Bauantrag, der gewinnt? 29
10Grundstück reserviert, Baufinanzierung Plan, Architekt/Bauantrag 21
11Bauantrag "zurückgestellt". Was heisst das? 19
12Garage - Bauantrag - Verwirrung 36
13Bauantrag dieses Jahr noch stellen? 14
14Bauantrag wird immer komplizierter! 20
15Carport Abweichung vom Bauantrag 21
16Versickerungsfähige Verkehrsflächen im Bauantrag 17
17Bauantrag oder Bauanzeige 15
18Ständig gleiche Fehler beim Bauantrag - Blödheit oder Absicht? 43
19Mit Bauantrag wegen Baukindergeld zuwarten 1354
20Kosten für Bauantrag nur 40 Euro wegen Freistellungs-Antrag? 27

Oben