Rechnet sich KfW 70 in 50 Jahren?

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Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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f-pNo

f-pNo

Hallo zusammen,

danke für die Infos.
Zum Anfang muss ich noch mal auf meinen Laienstatus hinweisen. Daher bin ich mir nicht sicher, ob ich die verwendeten Abkürzungen richtig zugeordnet habe.
Ht = Heiztechnik
qp = könnte laut Google Qualitätsprüfung sein

Mir ist natürlich bewusst, dass sich die KfW-Vorgaben aus der Kombination von Heiztechnik und Dämmung, Fenstern, Türen, etc. zusammensetzen. Allerdings weiß ich nicht, wie sich die einzelnen Faktoren jeweils auswirken (außer, dass man wenn man eines kürzt, eine andere Komponente verstärken muss, um einen ähnlichen Standard zu erhalten - vereinfacht ausgedrückt).

@Jaydee
Wir hatten uns im Vorfeld viel mit dem Thema beschäftigt und oft gelesen, dass Luft-Wasser-Wärmepumpen zwar offiziell bis -15 Grad ausgelegt sind, oft aber schon bei unter -10 Grad schlapp machen. Daher hatten wir uns, obwohl sie günstiger sind, gegen diese Anlagen entschieden.


Der Typ ist echt witzig

Gehe ich Recht in der Annahme, daß keine Berechnung des Wärmebedarfs erstellt wurde? Oder anders ausgedrückt, auch keine TGA-Planung vorliegt noch geplant oder eine Heizlastberechnung in Auftrag gegeben ist oder wird? Du kannst erst nach Vorlage einer genauen Berechnung entscheiden, welcher Wärmeerzeuger (WE) schlussendlich zum Einsatz kommen soll. Mit dieser Berechnung bestimmt sich auch der Anteil Dämmung wie viel und wo. Erst damit läßt sich überhaupt entscheiden, ob und wenn ja, auf wie viel Dämmung wo zu Lasten welchen Nachteiles oder auch nicht verzichtet werden kann.

Solche Aussagen á la "hier lassen wir etwas weg, dann passt das schon" sind wenig zielführend und erinnern mich immer an die Gas/Wasser/Scheixxe-Hansels von ganz früher, welche über den Daumen gepeilt die Größe des Heizkessels festgelegt haben.
Es gibt bisher tatsächlich keine Berechnung des Heizbedarfs. Wobei uns sein Vorschlag der Erdwärmeheizung (er baut fast ausschließlich mit Erdwärme) auch sehr entgegen kam, da wir in die selbe Richtung dachten. Eine Aussage hierzu gab er uns noch (ich habe die Unterlagen aktuell nicht bei der Hand, deshalb kann ich es nur aus dem Kopf schreiben) - pro qm setzt er einen Energiebedarf von 50 Watt an. Somit benötigen wir eine Pumpe mit 8,5 kW Leistung (wenn ich es richtig zusammenbekommen habe).
Unabhängig davon ist seine Anmerkung mit der "Aufgabe des KfW70-Standards" erst mal nur ein Vorschlag/ein Gedankenspiel. Das Problem ist, dass ich es leider nicht nachvollziehen kann, wie sich die Beibehaltung der Dämmung für KfW70 oder eben das Fallenlassen des Standards auf den Verbrauch auswirken. dem zufolge kann ich auch Sinn oder Unsinn dieser Maßnahme nicht richtig nachvollziehen. Ich habe jetzt für die nächste Woche einen Termin mit einen Energieberater gemacht, wobei ich auch hier nicht weiß, inwiefern dieser Termin tatsächlich was bringt, da es unter Erstberatung läuft.


Was meinst Du eigentlich hiermit: "die Verkleidung von Stahlbetonteilen wird mit ca. 2 cm weniger Styropor ausgeführt" ? Wird das UG aus Stahlbeton erstellt?
Zumindest die hintere Wand (im Hang) wir aus Stahlbeton bestehen. Zudem wird hier noch mittig eine Stützwand eingezogen, welche m.M.n. ebenfalls aus Stahlbeton besteht.


Und aus rein beruflicher Neugierde: baust Du mit einem Franchisenehmer? Das würde Deine Aussage im anderen Thread bzgl. der lückenhaft benannten Baunebenkosten erklären.
Wir haben sieben Firmen eine Roadshow machen lassen. Dieser Anbieter, der die Aussage mit den deutlich zu niedrig angesetzten Abtransport/Deponiegebühren getätigt hatte, war tatsächlich ein Franchisenehmer. Ich denke, wir sprechen vom selben.
Allerdings sind uns ähnliche Aussagen bei fast allen Anbietern aufgefallen. Wir waren schon langsam am verzweifeln. Unsere Vorstellung war eine Stadtvilla mit Keller. Ich befürchtete allerdings damals schon, dass wir Probleme mit Schichtwasser bekommen könnten, wodurch der Bau eines Kellers schwierig (weisse Wanne) werden könnte.
Wir bekamen per Empfehlung den Kontakt zu unseren Bauunternehmen. Hier kam im Gegensatz zu den anderen Firmen kein Verkäufer, sondern ein Bauingenieur. Er hatte sich (im Gegensatz zu den anderen) vor unseren Gespräch das Grundstück angeschaut (GS ist anfangs flach, dann kommt eine 3 m Böschung und danach wieder flach). Zudem hat er (da er auch den Verdacht mit Schichtwasser hatte - Bestätigung kam dann mit dem Baugrundgutachten) uns einen alternativen Vorschlag gemacht. Dieser hatte uns dann auch direkt gefallen. Ich hatte bei unseren ersten Vorstellungen zwar latent auch das Problem gesehen, dass die Terrasse direkt in den Hang reingebaut werden müsste (= Super Aussicht). Habe es aber nie wirklich weiter verfolgt. Er erkannte direkt diesen Punkt und löste ihn mit dem Bau in den Hang (Terrasse jetzt im Erdgeschoss).
Die Verkäufer hatten sich dieser Probleme und Befürchtungen nie angenommen (obwohl wir teilweise Bilder vom Grundstück gemacht hatten), sondern nur ihren Verkaufsstiefel verfolgt. Erst beim Lesen der Baubeschreibung kamen wir dahinter was alles fehlt. Unser Bauunternehmen hat tatsächlich den Großteil der Zusatzkosten mit drin, bzw. weißt uns explizit darauf hin.

Wie Du merkst, bin ich schon der Meinung, dass wir nach langem Suchen einen vernünftigen Baupartner gefunden haben. Aber lieber mal etwas mehr fragen als zu wenig.


Im Übrigen - Grüße aus der Mosel-Saar-Region.
f-pNo
 
B

Bauqualle

Das sehe ich als das größte Hemmnis an, denn der Dämmwahn wird die kommenden Jahre nicht abnehmen; die Ausschau auf die Energieeinsparverordnung 2014 bestätigt dies bereits.
... da hast du absolut Recht .. dieses Gesetz ist ja auch schon als "Lobbyistengesetz" verschrien , Artikel darüber gibt es ja schon genügend im Internet und kaum einer berücksichtigt die gesamten Finanzierungskosten und die Betriebs- , Wartungs- und Instandhaltungskosten und außerdem wird durch die volle "Wärmeverpackung" die passive Energie in der sogenannten Übergangsphase vollkommen draußen gelassen und kaum genutzt, des weiteren ist von Schimmelbefall und Fäulnis in den Wohnräumen und damit Gesundheitsprobleme immer öfter zu lesen .. aber ich will es nun nicht übertreiben
 
f-pNo

f-pNo

kurzes Update: Ich habe unseren Bauunternehmer angemailt und um eine Berechnung des Heizbedarfes gebeten. Einmal mit allen "Komponenten" für Kfw 70 und zum anderen unter Berücksichtigung der von ihm zur Disposition gestellten Veränderungen. Ich hoffe, aufgrund dieser Berechnung kann ich dann mit Hilfe des kleinen 1 x 1 herausfinden und hochrechnen, ab welchem Zeitpunkt sich eine solche Maßnahme lohnt. - Bin trotzdem für weitere Tipps dankbar (Was ist denn nur heute hier mit der Antwortfunktion los? Ich kann keine Absätze mit Enter setzen und ständig fehlen getippte Zeichen im Text :mad
 

€uro

Ht = Heiztechnik
qp = könnte laut Google Qualitätsprüfung sein
Solewärmepumpe => ja
Ht`(W/m²K) => spezifischer Transmissionswärmeverlust, jeweils: Energieeinsparverordnung, KfW Anforderungswert, berechneter Ist-Wert
qp´´ (kWh/m²) spezifischer Jahresprimärenergiebedarf, jeweils: Energieeinsparverordnung, KfW Anforderungswert, berechneter Ist-Wert

Beide bezogen auf AN (fiktive Rechengröße)

..., dass Luft-Wasser-Wärmepumpen zwar offiziell bis -15 Grad ausgelegt sind, oft aber schon bei unter -10 Grad schlapp machen.
Pauschaler Unsinn!
..hierzu gab er uns noch (ich habe die Unterlagen aktuell nicht bei der Hand, deshalb kann ich es nur aus dem Kopf schreiben) - pro qm setzt er einen Energiebedarf von 50 Watt an.
Wie kommt der darauf? Vermutlich ein Hellseher Da kann man ja die DIN 12831 gleich abschaffen.
..Unabhängig davon ist seine Anmerkung mit der "Aufgabe des KfW70-Standards" erst mal nur ein Vorschlag/ein Gedankenspiel.
U.U. braucht man das nicht.
..Das Problem ist, dass ich es leider nicht nachvollziehen kann, wie sich die Beibehaltung der Dämmung für KfW70 oder eben das Fallenlassen des Standards auf den Verbrauch auswirken.
Damit haben auch angebliche Fachleute Probleme.
.. bin ich schon der Meinung, dass wir nach langem Suchen einen vernünftigen Baupartner gefunden haben.
Bauseitig mag das stimmen, ein KfW Optimierer oder TGA Planer ist er deshalb jedoch nicht!

v.g.
 
S

Shism

OG heißt es nur, wenn es ein Vollgeschoss ist, also keine Schrägen
So weit mir bekannt hängt die Vollgeschossdefinition nicht davon ab ob man Schrägen hat, sondern von der Wohnfläche im Vergleich zum Stockwerk darunter.


Ich bezweifel jetzt einfach mal, dass allein durch das "dünner machen" der Dachdämmung und der Styrodurdämmung sich ein Einsparpotenzial von 8000€ ergibt... Wird da evtl noch an Fenstern, Türen etc gespart?
 
B

Bauexperte

Hallo,

So weit mir bekannt hängt die Vollgeschossdefinition nicht davon ab ob man Schrägen hat, sondern von der Wohnfläche im Vergleich zum Stockwerk darunter.
Ein Geschoss mit geneigten Dachflächen ist ein Vollgeschoss, wenn es über mehr als 3/4 seiner Grundfläche eine Höhe von 2,30 m hat. Das ist regelmäßig der Fall, wenn hohe Drempel verbaut werden. Die äußere Optik entspricht dann häufig immer noch für den Laien einem I-Geschosser, rechnerisch handelt es sich aber um einen II-Geschosser. Häufig ärgerliches Thema zwischen Vertrieb und Bauamt, wenn zwingend I-Geschossigkeit vorgeschrieben ist.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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