Neubau finanzieren ja oder nein?

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M

Milka

Hallo Leute,

bevor ich anfange stelle ich mich erstmal vor:

Ich bin Meike 24 Jahre alt (keine Kinder), arbeite im Verkauf einer Bäckerei mit unbefristeten Arbeitsvertrag - Nettoeinkommen liegt bei 1750€. Lebe noch bei meinen Eltern (Miete entfällt)

Mein Partner 26 Jahre alt (keine Kinder), arbeitet als Lkw Fahrer mit unbefristeten Arbeitsvertrag - Nettoeinkommen liegt bei 2200€. Lebt auch noch bei seinen Eltern, im Keller eigene Wohnung zahlt monatlich 250 Miete.

Ausgaben zusammen momentan monatlich 1600€.

Meine Eltern haben 2 Häuser, eines davon habe ich überschrieben bekommen in den Haus wohnen zurzeit meine Oma und meine Patin mit Mann und 2 Kindern. Haben uns 2 möglichkeiten überlegt bzw schon mal mit meiner Verwandtschaft besprochen, weil ich lieber neu bauen möchte als das "alte Haus" zu übernehmen, da ich dann unter anderem ja auch dann meine Oma und den Rest im Haus raus schmeißen müsste (was ich etwas blöd finde)

So dann erstmal zu meinen 2 Optionen:

Option 1:
Meine Patin mit ihren Mann kauft mir das Haus ab, wurde auch schon besprochen und eigentlich zugestimmt, preislich wurde ausgemacht 110.000€ , allerdings wäre dies ein Mietkauf über 5 Jahre mit anschließender Restzahlung. Sind uns momentan nur nicht ganz sicher ob bei denen des noch so aktuell ist, werden dies aber in den nächsten Tagen nochmal mit Ihnen besprechen.

Option 2:
Falls jetzt Option 1 hinfällig wäre, dass wir die Miete etwas erhöhen würden ( da sie meine Patin ist zahlt sie nicht ganz soviel wie normal) d.h. wir würden 650€ Miete machen, wo wir dann zusätzlich als einkommen dazu hätten.


Jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage :
Eigentlich wollten wir die 5 Jahre noch warten bis wir dann die kompletten 110.000€ haben, falls es dabei bleibt dass sie das Haus kaufen wollen.
Aber: Jetzt kommen bei uns im Ort demnächst ziemlich viele neue Grundstücke und wenn was passendes dabei wäre würden wir gleich zu schlagen wollen. Was die Grundstücke kosten kann ich im moment nur schätzen 100.000-150.000€.

Meine Idee egal wie es kommt mit meiner Patin hätte ich ja so oder so einen monatlichen Zuschuss. Wir legen beide noch paar hundert € oben drauf.
Natürlich müsste noch das Haus dann dazu kommen, nicht nur das Grundstück.

Was denkt ihr, wäre es machbar oder eher nicht ?

Danke für alle Antworten
 
D

DG

Hallo Milka,

abgesehen von Schemelinos Einwand hätte ich da noch ein paar andere Fragen/Anregungen:

Da Du nichts von weiterem Eigenkapital (Eigenkapital) geschrieben hast, gehe ich davon aus, dass Ihr bisher nichts angespart habt - allerdings steht das ein wenig im Widerspruch zu Euren Ausgaben, denn das Netto gesamt soll ja 3.950€ betragen, die Ausgaben gesamt 1600€ ... müssten mtl. ~2300€ übrig bleiben. Ist das so und wenn ja, was macht Ihr damit aktuell?

Weiterer Punkt und das bitte nicht falsch verstehen oder persönlich nehmen ... aber Deine Bestandsimmobilie mit Oma und Patin drin, sieht betriebswirtschaftlich wie folgt aus:

1. Ich gehe davon aus, dass Deine Oma ein lebenslanges Wohnrecht hat oder ein solches bei freiem Verkauf erhalten würde. Das bedeutet, dass der Wert der Immobilie um den Wohnwert Deiner Oma reduziert wird bzw. ist, da Deine Oma keine Miete zahlt. Das bedeutet ...

2. ... dass die Miete, die von Deiner Patin reinkommt für die Instandhaltung von 2 Wohnungen - statt einer - herhalten muss. Zudem ...

3. ... kann die Mieteinnahme von 650€ nicht als Nettoeinkommen gerechnet werden, sondern davon müssen eben Instandhaltung, Grundsteuer und auch Einkommensteuer geleistet werden.

Für mich stellt sich daher die Frage, wie Ihr auf den Kaufpreis von 110T€ gekommen seid? Das kann für Euch ein sehr guter Wert sein, muss aber nicht. Genausogut kann das ein Kaufpreis sein, der für Deine Patin unfair ist, weil bestimmte Dinge nicht berücksichtigt sind ... zum Beispiel der Wert des Wohnrechts Deiner Oma.

Ich selbst bin ein Freund von klarer Kante - ich würde eine solche Immobilie auch innerhalb der Familie immer zu einem fairen Preis an die Patin übergeben, die wohnt schließlich in der Immobilie, und das freie Kapital in einen Grundstückskauf meiner Wahl investieren. Ihr habt freies Kapital und Deine Patin bekommt Planungssicherheit.

Wenn Du die Immobilie behältst, kann Dir das bei einer Finanzierung nützen, allerdings werden nicht die vollen 650€ als zus. Einkommen angesetzt. Zudem kann die Miete in Bezug auf das gebundene Kapital (i.e. Wert der Immobilie abzgl. des Wohnrechtwertes der Oma) zu niedrig sein, d.h., Du würdest - ohne es zu merken - jeden Monat draufzahlen bzw. bei einem Verkauf der Immobilie besser dastehen, weil Du zB die Instandhaltung der Wohnung der Oma nicht mehr leisten musst.

Das nur mal so als erste Anregung, was für Euch optimal ist, kann man anhand Deiner gelieferten Zahlen noch gar nicht sagen.

MfG
Dirk Grafe
 
WilhelmRo

WilhelmRo

denn das Netto gesamt soll ja 3.950€ betragen, die Ausgaben gesamt 1600€ ... müssten mtl. ~2300€ übrig bleiben.
Genau das wundert mich auch, hab jetzt mal kurz und knackig gegoogelt. Da steht auch 1800€ für eine Bäckereifachverkäuferin und 2200€ für einen LKW Fahrer ... aber BRUTTO. Haben wir hier jetzt einen Denkfehler? Ansonsten Gratulation zu diesen guten Gehältern und trotzdem die Frage: was passiert mit den 2300€ Überschuss?
mfg
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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