Neubau 2025/26 in BW - machbar mit 950 k all-in?

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P

Prager91

Dagegen sprechen aber irgendwie die Zahlen. 2023 wurden in Deutschland 2,3 Mio m² Parkett produziert, aber 119,8 Mio m² Laminat. Bei diesem Verhältnis ist es vollkommen unmöglich, dass die Mehrheit der Neubauten weitgehend mit Parkett ausgelegt wird.

Im Wohnzimmer mag das noch aus Prestigegründen so sein und man futtert lieber jahrelang Dosenraviolo, um den Parkettlegen kommen zu lassen... aber in den Schlafräumen, Kinderzimmer, Arbeitszimmer... da legt kaum jemand Parkett.

Im Wohnzimmer hab ich auch Fertig-Parkett übrigens. Schwimmend verlegt, was haben alle geschrien das würde niemals funktionieren...
Du kannst diese Zahlen nicht für einen Neubau - fürs Eigenheim zugrunde legen. In Mietshäuser befinden sich logischerweise ausschließlich Laminatböden. Da es logischerweise deutlich mehr Mietwohnungen gibt stimmt das Verhältnis überhaupt nicht mehr.

Kinderzimmer und Schlafräume werden gerade aus diesem Grund oft mit sehr hochwertigen Korkböden bzw. Holzböden à la Parkett ausgerüstet, um natürlich bem Kinderwohl und Schlafwohl gerecht zu werden (ich kann nur drüber lachen - ist aber tatsächlich für ganz viele in meiner Umgebung entscheidend).

Meine Rede war aber: in Wohnräumen etc. liegt höchstwahrscheinlich eine Fliese oder ein Parkett.
Ich gebe dir recht, dass in dem ein oder anderen Büroraum oder auch von mir aus Schlafraum mal ein Laminat liegt. Die Mehrheit der Einfamilienhäuser ist aber vor allem in den Wohnräumen und Essbereichen komplett anders ausgerüstet.

Bei einem Gäste-WC, Bad, Wohnraum, Küche, Esszimmer mit Parkett/Fliesen (so wie du es auch sagst) bleibt aber auch dann nicht mehr viel an Quadratmeter übrig? Somit sage ich ja: Den Bock fett macht der Boden finanziell definitiv nicht.
 
B

Bertram100

Hier, ich habe ausser den Flur, Technikraum und Gäste-WC mein ganzes Haus mit Eichenparkett auslegen lassen. Das hat ungefähr r70 euro/qm gekostet. War es mir wert weil der Boden lange drin bleibt und den Character vom Raum und Haus mitbestimmt.
 
Papierturm

Papierturm

Da ja die eigentliche Frage war/ist, "passt das finanziell?", drei Tipps meinerseits.

1. Sofern irgendwie möglich macht ein Bodengutachten. Wenn es ein schon länger erschlossenes Grundstück ist, besorgt euch die Entwässerungspläne.
Hierdurch lassen sich ein ziemlich großer Teil der möglichen Mehrkosten bereits vorab erkennen.
Da die Kalkulation durchaus knapp ist, kann das für zusätzliche Sicherheit sorgen.

2. Macht euch eine eigene Prioritätenliste, was im Zweifelsfall aufgeschoben oder sogar worauf verzichtet wird. Ich würde hier persönlich empfehlen Bausubstanz vor später noch veränderbaren Aspekten zu stellen. (Beispiel hier im Thread ja auch diskutiert: Kontrollierte-Wohnraumlüftung nicht von Anfang an eingeplant -> nur unter großem Aufwand nachrüstbar. Carport kann auch später noch gebaut werden. Laminat kann man auch nach ein paar Jahren noch gegen einen anderen Bodenbelag austauschen.)

3. Rechnet euch Puffer ein. Auch wenn es weh tut. Was ich selbst erlebt habe und im Umfeld erlebt habe, unter 5% (besser 10%) der Bausumme als Puffer würde ich nicht gehen. (Alle in meinem Umfeld, die ohne Puffer gebaut haben, mussten nicht nur nachfinanzieren, sondern leben quasi noch auf einer Baustelle - zum Beispiel umgeben von Erdhügeln, Paletten als Treppen. Irgendwas war immer.)
 
M

MaGebiii

Tolle Tipps danke! Es ist ein Neubaugebiet. Ich habe bisher nur das Bodengutachten aus dem Straßenbau im Gebiet angefragt als erste Referenz. Die an das Grundstück angrenzenden Bohrungen geben ggf schon etwas Aufschluss.

Hier die wichtigsten Punkte zur Bohrung RKS 6 aus dem Bodengutachten:

Bohrtiefe: bis 6,0 m.

Schichtenfolge:

0,0 – 0,3 m: Oberboden (brauner, schluffiger Sand, humos).

0,3 – 1,5 m: Auffüllung/Lockermaterial (sandig, schluffig, teils kiesig).

1,5 – 3,2 m: tonig-schluffiger Sandstein (leicht verwittert, Festigkeit zunehmend).

3,2 – 6,0 m: dichter Sandstein, nur schwach verwittert (tragfähig, Festgestein).


Grundwasser: Bei RKS 6 wurde kein ständiges Grundwasser angetroffen.


Viele Grüße
 
Papierturm

Papierturm

Tolle Tipps danke!
Gern!


Schichtenfolge:

0,0 – 0,3 m: Oberboden (brauner, schluffiger Sand, humos).

0,3 – 1,5 m: Auffüllung/Lockermaterial (sandig, schluffig, teils kiesig).

1,5 – 3,2 m: tonig-schluffiger Sandstein (leicht verwittert, Festigkeit zunehmend).
Okay. Halbwegs gut ist, hier ist nicht der Boden aufgeführt, der bei uns ist (unser Bodengutachten lässt sich zusammenfassen mit: "Keller? Ha ha ha! Nein.")
Aber: Hier würde ich ein eigenes Bodengutachten in Auftrag geben, einschl. Gründungsempfehlung sowie chemische Analyse zur Entsorgungsklasse.

Hier ist die Frage, wie tragfähig diese Schichten sind. Wo hier verdichtet werden kann, wo Material ausgetauscht werden kann - oder wo schlechtestensfalls bis auf die Schicht darunter mit der Gründung gegangen werden muss (Pfahlgründung, wie auch immer).
 
A

Arauki11

Rein finanziell hat es keinen Sinn gemacht - gebe ich ganz klar zu! Mir war es aber einfach wert gewisse Dinge "ausgelagert" zu haben. Wäschezeugs im Keller, Werkbank/Heizungszeugs im Keller, Hobbyraum und Vorratsraum im Keller.
....für mich aber ein absoluter Luxus und war mir tatsächlich beim Hausbau mit das Wichtigste.
Exakt so ist es. Für meine Person völlig unverstsändlich dieses Empfinden aber das sind Deine Prioritäten und woanders sind sie eben völlig anders. Ich würde das nie so entscheiden kann aber verstehen, dass "man" das auch anders macht.
Wir sind tatsächlich bei uns so herangegangen, dass wir festgelegt haben, was wir unbedingt wollen und das sollte es auch in guter Qualität sein (Massivholzdielen/günstige Schlossdielen, Klima, Galerie etc. Anderes haben wir komplett sein lassen oder eben so um gesetzt, wie es uns Jmd. günstig gemacht hat bzw. wir es selbst machen konnten. Nach langem Suchen haben wir einen guten Arbeiter gefunden und haben mit ihm die Dinge nur so umgesetzt, wie er sie ausführen konnte; da gab es noch genügend Platz für Phantasie.
Dazu braucht es eben auch Zeit, um solche Leute zu finden. Wenn man es aber schnell möchte, zahlt man eben
Dann bin ich wieder mal die Ausnahme hier, denn ich habe Laminat für 25 EUR/m² gelegt in den Wohnräumen im OG und kenne niemanden hier im Baugebiet (immerhin 86 Häuser), der sich das gesamte Haus mit Eichenparkett hat auslegen lassen...
Du bist ganz sicher eine Ausnahme aber in anderem Sinne. Es ist nämlichj mitnichten so, dass nur Du alleine kostenbewusst agierst um man um Dich herum nur den Goldesel spazieren führt. Ich stimme Dir tatsächlich immer wiedre mal zu,m leider argumentierst Du aber meist pauschal und damit triffst Du eben nie die Realität, denn dort sind Menschen eben verscheiden.
Wir hjaben unsere letzte Wohnung mit 150qm Eichenparkett ausgelegt, aber eben 2. Wahl für €25.-, schwimmend und selbst. Diesmal wurdejn es günstige Schloßdielen für €38.- und die ansonsten teuren Leisten haben wir uns aus Dielenresten schneiden lassen für ein paar Euro. Natürlich geht es oft günstsiger, das ist aber meist nicht so bequem oder man muss das nehmen, was eben gerade angeboten wird. Dein Laminat mit gekauften Leisten war letztlich also teurer als mein Parkett, wieso willst Du da wieder mal der Einzige sein ? Stell doch bitte das Pauschalieren ab, das hilft doch Keinem.
Im Wohnzimmer mag das noch aus Prestigegründen so sein und man futtert lieber jahrelang Dosenraviolo, um den Parkettlegen kommen zu lassen...
....ohne Worte
Es wird auch in BaWü genug Leute geben, die sich mit einfachen Häusern zufrieden geben, weil sie einfach keine 950.000 EUR haben und auch die Bank ihnen so viel nicht gibt.
Zustimmung
Ich glaube einfach, dass die Außendarstellung heute (v.a. in Neubaugebieten) viel wichtiger ist als früher. Da wird lieber am Keller gespart um sich dann die goldenen Wasserhähne zu kaufen (übertrieben gesagt). Deswegen ja - meist wird am Bodenbelag jetzt eher weniger gespart.
Das glaube ich nicht, das gabs schon immer uns ist menschlich, mehr oder weniger in Jedem von uns vorhanden; es haben sich nur die Produkte geändert.
Einen Keller "spart" man sich glaube ich eher weniger. Als junger Kerl hatte ich erstmals in Holland gesehen, dass die Leute ohne Keller und mehr mit Nebengebäuden gebaut haben, das gefielt mir. Ebenso die Tatsache, dass man durch große Fenster durchs ganze Hausschauen konnte und es keine, für mich, hässliche graue Rollladen gab. Daher baute ich 1. Haus unter diesem Eindruck; nicnt zum, Vorzeigen, sondern weil es mir so zu gefallen schien.
Leider werden ja hier kaum noch Häuser gezeigt aber da gab es so schöne Häuser, die mit viel Phantasie und dafür weniger gekauftem Baumarktgeschmack gestaltet wurden wie z.B. @Steffi33 und andere, die mir leider nicht mehr alle einfallen.
 
Zuletzt aktualisiert 23.08.2025
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