Massivbau oder Fertighaus

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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Nordlys

Nordlys

Die Erfahrung in SH ist, dass das Fertighaus teurer wird als das hier übliche Porenbeton Massivhaus, meist verklinkert, es sei denn, man wählt die bei uns beliebte schwedisch dänische Holzhausvariante. Der grosse Vorteil von Fertigbau ist sicher, dass das Haus vom ersten Tag an fast trocken ist.
Beim Massivhaus gefällt mir die Trägheit, im Sommer lange kühl, im Winter hält es die Wärme gut.
Dann gefällt mir, dass man planerisch sehr frei ist. Und man kann, wenn man mag, mit einer regionalen, kleineren Firma bauen, wo der Kundenservice noch zwischen Chef und Kunde stattfindet, und man hat dessen Handynummer.
Gefühlt ist für mich ein Haus aus Stein. Das ist aber nicht rational begründbar. Wäre ich Inuit, wäre mein Gefühl, ein Haus gehört aus Eis.
Nicht gefühlt war der Preisvorteil massiv. Beispiel, der ScanHaus Bungalow 105 mit grösserer Dachneigung und daher ausbaubarem OG landete Basis bei 170. Da waren noch nicht mal Fliesen dabei, und der Wandaufbau ein Sto WDVS. Jede Umplanung vom nicht ganz glücklichen Basisgrundriss kostet. Treppe nur in Kiefer, Fußbodenheizung Aufpreis usw. Das 110 er Massivhaus meines BU, individuell mit mir, mit Frau, mit gutem Freund geplant, monolithischer Wandaufbau ohne Styropor, Fußbodenheizung incl., Lüfter im Bad ebenso, grosszügig gefliest, von 110 qm sind 50 gefliest, kam nur 163. Dazu eine grosse Auswahl von Türfüllungen, bessere Heizung, Junkers statt Buderus, Hausanschlüsse, Sat Anlage, Velux oben, Buchentreppe mit im Preis. Das alles liess die Wahl nicht schwer fallen. Scanhaus war dabei beim Fertigbau noch günstig, die Süddeutschen, wie Bien Zenker sind sauteuer. Nur skandinavische Anbieter wie Fjordborg oder EBK oder Danwood konnten mithalten.Aber ich wollte kein Holzhaus, wegen Malern. Karsten
 
M4rvin

M4rvin

Nun gut, wenn man sich jetzt für ein "projektiertes" Fertighaus entscheidet und keine Änderungen vornimmt, scheint es doch recht günstig zu sein.
Dummerweise bietet keiner eine Fußbodenheizung an, ich verstehe hat nicht, wie noch jemand mit Heizkörpern wohnen will.
 
11ant

11ant

warum man jetzt zu einem Fertighausanbieter gehen sollte.... zumal der Preis offenbar ähnlich ist.
Preise sind vor allem eines, nämlich: schwer vergleichbar. Die Bauleistungsbeschreibung ist der weit größere Preishebel als die Bauweise bzw. der Wandaufbau. Top-Qualität ist auf verschiedenen Wegen erreichbar, tadelloses "Ecomomy" ebenso - aber auch Schlechtleistung bis an die Grenze zum Betrug. Früher waren Fertighäuser mal Pappschachteln / Baracken. Dann kam eine Zeit, in der die Fertigbauer gewaltig aufgeholt haben. Vor dreißig Jahren konnte man von Gleichstand sprechen, da gab es (auch architektonisch) Qualität auf gleicher Augenhöhe, mit besserem k-Wert bei halber Außenwandstärke. Dieser Vorteil ist auf dem heutigen Energieeinsparverordnung-Niveau wieder weg.

In jüngster Zeit tummeln sich einige Billigheimer am Markt, deren Konzept vereinfacht gesagt in der Kombination aus modischen Details mit wiederentdeckter Pappschachtel-Konstruktionsqualität ist. Wer Dumpingpreise schaffen will, muß bei Massivbau pfuschen und hat bei Fertigbau mehr "Spiel" auf der Ebene, wie billiges Zeug er zusammentackert. Quasi das Haus als "Billy-regal, faked in China".

Aber der größte Schummelfaktor steckt in der Leistungsbeschreibung. Gegenwert entsteht leider nicht aus Prospektbildchen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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