Fertighaus oder Massivhaus?

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Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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Olli-Ka

Moin,
wie immer werden sich hier mindestens zwei Meinungen bilden.
Die einen schwören auf massiv gebaute Häuser, die anderen auf Fertighäuser. . .

Okay, ich gehöre zur ersten Gruppe. :cool:
Meiner Meinung nach sind Massivhäuser unterm Strich nicht teurer als Fertighäuser.
Diese lassen sich einfacher individuell herstellen, beim Fertighaus entstehen hingegen oft Zusatzkosten.
Brandschutz wurde schon angesprochen, wird wahrscheinlich überbewertet, ich persönlich fühle mich in einem Steinhaus wohler.
KFW Standards lassen sich sicherlich bei beiden Varianten erzielen, ob´s jedoch unbedingt sein muss wage ich mal zu bezweifeln, sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Wahrscheinlich ist der Werterhalt / Wiederverkaufswert beim Massivhaus auch besser.
Und was passiert bei eventuell später notwendigen Änderungen bzw, Reparaturen?
Ich glaube auch nicht, dass Fertighäuser so viel schneller gebaut werden.
Die Vorbereitungen (Erdarbeiten, Bodenplatte/Keller, Bauantrag usw.) sind bei beiden gleich.
Das reine Haus ist dann sicherlich schneller aufgestellt, die finalen Restarbeiten benötigen auch hier viel Zeit.
Es fallen auch zusätzliche Kosten für Kran und Anlieferung an.
Ob die Zeitersparnis in der Praxis dann wirklich relevant ist sollte auch nicht überbewertet werden.

Wie gesagt, alles meine persönliche Meinung.
Ich habe vor ca. 20 Jahren ein Massiv Reihenhaus gebaut und keine Probleme.
Jetzt werde ich auch wieder mit einem lokalen GU massiv bauen.

Sammelt die Tipps und Erfahrungen der anderen Teilnehmer und macht Euch dann eine Übersicht mit Vor- und Nachteilen, was für Euch persönlich wichtig ist.
Gruß Olli
 
WilderSueden

WilderSueden

Vergiss das Thema Zeitersparnis. Bei den größeren Herstellern hast du mal locker ein halbes Jahr bis das Haus gestellt wird, teilweise deutlich mehr. Dass die Produktion für dein Haus erst eine Woche vorher gestartet ist, hilft dir leider nicht ;)
Innenausbau ist relativ ähnlich. Klar kann man im Fertighaus schon einige Leitungen vorverlegen aber das macht insgesamt nicht so viel aus. Dagegen sind solche langen Punkte wie Estrichtrocknung haben halt bei beiden ihre Wartezeit. Kurz gesagt: der Massivbauer braucht etwas länger und fängt dafür meist früher an, der Fertigbauer wartet erstmal lange und stellt dann in 3 Tagen das Haus.

Wir waren anfangs auch recht auf Fertighäuser fixiert, das suggeriert ein bisschen schnell, günstig, Kostensicherheit und wenig Eigenarbeit. In Wahrheit kostet Qualität und Ausstattung eben immer was, günstig sind nur die Aktionshäuser mit Luftheizung. Will man das nicht, geht der Preis schnell nach oben. Änderungen am Grundriss -> teuer. Und das suggerierte "rundum-sorglos" vom "Fertig"haus löst sich in Luft auf wenn man sieht dass der Hersteller nichts mit dem konkreten Grundstück zu tun haben will: keine Erdarbeiten, kein Bauantrag, Baustrom auf Kosten des Bauherrn, usw. Als erstes darf man dann nach Vertragsabschluss zum Architekten und da nochmal ordentlich Geld lassen.
Wir tendieren jetzt zu einem lokalen Massivbauer der tatsächlich das Paket anbietet wie wir es ursprünglich vom Fertighaus erhofft haben. Der übernimmt Erdarbeiten, Baustrom, Bauantrag, usw sodass wir da eine deutlich höhere Kostensicherheit haben dürften als bei den großen Fertigbauern.
 
H

Hausbautraum20

Ich kenn die Hoffmann wie Allkauf Haus und Massa Haus nur von irgendwelchen niedrigen Angebotspreisen auf Immoscout. Bei Hoffmann weiß ich es nicht, aber bei Allkauf Haus gab es das entsprechende Grundstück dann immer noch gar nicht. Aktuell hat Hoffmann ja auch mehrere Angebote auf Immoscout, meinst du eins von denen?

Wir hatten Angebote von "guten" Fertighausfirmen und wären preislich da fast gleich gelandet. Nur die Kfw Förderung hätte mehr gebracht, weil die Massivbauer kfw40 auch alle eher ausgeschlossen haben.

Für den Preisunterschied bei euch hätten wir wohl ein Fertighaus gebaut, aber für einen ur vierstelligen Betrag Unterschied wurde es das Massivhaus.
Aber letztlich ist das eigentlich nur ein Bauchgefühl und die Angst vor Neuem.
Wir hatten insbesondere bezüglich Schallschutz Angst.

Ich kenne mittlerweile aber viele, die unbedingt ein Holzhaus woll(t)en, also wer weiß, wie es mit dem Wiederverkaufswert in 30 Jahren aussieht.
 
D

Daniel-Sp

Also das individuelle Planung eines Hauses in Holzrahmenbauweise (Fertighaus) teurer ist als im Massivbau, ist so pauschal nicht richtig. Das hängt alles sehr vom Anbieter ab. Manche bauen nur ihre Typenhäuser und man kann maximal Innenwände verschieben, manchmal kostenneutral, manchmal mit kräftigen Aufpreis. Das sowohl beim Massivhaus als auch beim Holzrahmenbau. Es gibt Anbieter die auch komplett individuelle Planung ermöglichen, auch hier sowohl Massivbauweise wie auch Holzrahmenbauweise. Die Typenhäuser/Kataloghäuser sind günstiger, da zum Beispiel die Statik einmal berechnet wird und nicht für jedes erstellte Haus neu. Bei individueller Planung muß sie jedesmal neu erstellt werden und das kostet natürlich. Auch hier sowohl bei Massivbauweise als auch bei Holzrahmenbauweise.
Das entscheidende ist in der Tat die Wahl des GU, wenn der nur Kataloghäuser baut, ist das so. Als wir bei Viebrockhaus waren hat man uns gesagt, soviel Veränderungen sollte wir nicht fordern, es soll ja jeder erkennen, das es ein Viebrookhaus ist...
Wir haben letzlich einen Architekten genommen und in Holzrahmebauweise von einem GÜ bauen lassen, der kein Kataloghaus im Angebot hat, sowas gibt es auch.
Preistreiber sind Individualität und Qualität, sowohl im Massivbausektor als auch im Holzrahmenbau. In beiden Bauweisen kann man in beiden Punkten Abstriche machen, um Geld zu sparen. Große Unterschiede zwischen Holzrahmenbau und Massivbau gibt es da glaube ich nicht. Aber hier kann @11ant sicher mehr sagen.
Mal davon ab. Du schreibst die Planung für das Haus steht. Gibt es eine Baubindung?
Wir haben damals ein Makler gehabt, der hat uns immer wieder Grundstücke angeboten. Jeweils mit schon fertiger Planung einer Stadtvilla, "individuell und speziell für uns an das Grundstück angepaßt" geplant mit immer den selben GU. Merkwürdigerwiese immer genau die gleiche Stadtvilla auf unterschiedlich ausgerichteten Grundstücken. Die Maklergebühr war dann zwar etwas unterdurchschnittlich, aber es wäre eine nicht unerhebliche Provision für die "individuelle" Planungsleistung des Maklers fällig gewesen. In verrückten Zeiten leben wir...
 
D

Daniel-Sp

Ich kenne mittlerweile aber viele, die unbedingt ein Holzhaus woll(t)en, also wer weiß, wie es mit dem Wiederverkaufswert in 30 Jahren aussieht.
Das hängt sicher auch sehr von der Region und der Entwicklung der Bodenpreise ab. Bei uns bestimmt ein 30 Jahre altes Haus nur noch zu einem geringen Teil den Kaufpreis. Grund ist so teuer und rar, daß das bestehende Haus ab einem gewissen Alter kaum noch wertbestimmend ist. Wie das in 30 Jahren sein wird ? Keine Ahnung! Wir hatten aber auch jetzt für unsere Familie gebaut und nicht für einen Wiederverkauf in 30 Jahren...
 
A

allstar83

Also das individuelle Planung eines Hauses in Holzrahmenbauweise (Fertighaus) teurer ist als im Massivbau, ist so pauschal nicht richtig. Das hängt alles sehr vom Anbieter ab.
Soviel Holz ist das aber nicht ... Mehr Gipskarton und Dämmung.
Wobei bei Massiv es ja auch die Frage ist was Massiv ist. Porenbeton ist halt sogesehen kein Stein sondern Baustoff.

Denke stressfreier ist Fertighaus da hier viel am Anfang fix definiert wird. Ich darf gerade jeden Tag aus dem Rohbau Schnee und Wasser schippen... Da schaut man dann schon etwas neidisch auf die Fertighäuser. Jedoch wollten wir das (auch jetzt) nicht.
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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