Lieferprobleme, fehlendes Rohmaterial - Stand Oktober 2022

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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Tolentino

Tolentino

Man kann aber auch schon sagen, dass Die Bauunternehmer und ja auch die meißten Handwerker die letzten 5-10 Jahre bis vor der Corona Krise sich Preise und Kunden mehr oder weniger selbst aussuchen konnten. D.h. wer sich in dieser Schlaraffenzeit keinen ordentlichen Speck angefressen hat, hat keine kaufmännische Vorsicht walten lassen. GUs wie der von Kati und auch andere (die Bsp. gibt's ja) zeigen, dass es durchaus geht, wenn man eben klug gewirtschaftet hat.
Und ja klar ist das nicht einfach und ja na klar kann man auch unverschuldet in schwierige Zeiten geraten. Aber wie man dann mit den Kunden umgeht ist eben die Frage.
Und dann gibt's eben Firmen die versuchen nach Lösungen zu suchen. Und andere, die einfach nur Termine verschieben. Ich denke, dass ist es was viele Bauherren zur Verzweiflung bringt. Dieses einfach in der Luft hängen gelassen zu werden.
Mein Sani hätte mir z.B. zur auch eine selbst beschaffte Wärmepumpe verbaut, als klar wurde das sein Großhändler nicht liefern konnte. Ich konnte die dann auch nicht besorgen, aber er hätte es getan.
 
Y

Ysop***

Das stimmt, ich wollte das so auch nicht vergleichen.
Unser lokaler GU sagte in einem Gespräch auf der Baustelle auch mal, dass er halt massiv in Vorleistung geht damit unser Bau weitestgehend reibungslos läuft, und dass das aber nicht jeder Bauunternehmer so einfach könne. Wir sind auch eher eines seiner "kleineren Projekte".
Trotzdem sagt auch unser GU am Telefon öfter, dass das Baubusiness aktuell eine Katastrophe ist, und es extrem schwer ist zu planen. Er sagt ganz oft "das macht echt keinen Spaß mehr im Moment", also so ganz stressfrei läuft das bei uns auch nicht. Aber wie du sagst - er hat vermutlich mehr Spielraum als ein Fertighausbauer.
Unsere Handwerker ächzen auch ganz schön. Der Heizi hat unsere Komponenten alle schon im Sommer bestellt (Einbautermin ist im Januar!) und die trudeln nach und nach bei uns ein, wo wir die Sachen lagern dürfen. Er bestellt nicht mehr alles auf einen Termin, weil bisher immer irgendwas gefehlt hat.
Und: wir mussten bei manchen Gewerken für die Materialbestellung in Vorleistung gehen. Fenster, Dämmung, Küchengeräte (anderes weiß ich gerade nicht). Bisher hat sich aber noch niemand mit unserer Kohle vom Acker gemacht ;-) bissl mulmig war mir aber schon, wenn ich ehrlich bin.
 
H

hauskauf1987

Also bei @Myrna_Loy und @xMisterDx fällt mir nichts mehr ein...
Der Fertighausbauer steht in der Pflicht (!!!) Wieso wird der hier so vehement verteidigt? Was interessiert das ihn als Käufer, ob er massive Probleme hat?

@TE JEDES Material bis auf Ziegel und Wärmepumpen ist grad problemlos lieferbar. Lass dir da nichts einreden... ich arbeite bei einer grossen Baufirma und bin näher dran wie wahrscheinlich 99% der Poster hier.

Zu deinem Vertrag kann ich nichts sagen.
 
F

filosof

Also wir haben unser Fertighaus im November 2020 bestellt, den (Fertig-)Keller dazu Ende Dezember `20. Es wurde von vornherein klar kommuniziert, dass der Keller im April 2023 fertig sein muss, damit das Haus im Mai, Juni oder Juli gestellt werden kann. Für diesen Zeitraum verpflichtet sich der Hersteller. Dementsprechend findet die technische Bemusterung jetzt im November statt und die gestalterische Bemusterung gleich Anfang Januar.
Auf meine Nachfrage, ob denn das aufgrund der aktuellen Liefersituation nicht vorgezogen werden könne, hat der Projektleiter recht entspannt reagiert.
Sie haben alles lieferfähig und können voraussichtlich schon im Mai stellen.
Ich gehe davon aus, dass Dinge wie Wärmpeumpe etc., die ja schon fix sind, entsprechend rechtzeitig bestellt werden/wurden.
Hoffe ich zumindest - ändern kann ich ja eh nix...
Vorab eine kleine Korrektur: Bestellung war natürlich nicht 2020, sondern 2021.

Letzte Woche kam der vorläufige Ablaufplan:

  • Gestalterische Bemusterung KW1
  • Eingang aller Unterlagen zw. KW 51(2022) und KW 2
  • Baustellengespräch KW. 3
  • Point of No Return (Keine Kostenneutrale Planänderungen mehr möglich)
  • Statische Berechnung KW. 5
  • Kellerbestellung KW.6
  • Materialbestellungen KW.7
  • Erdbau Aushub KW. 10/11
  • Vermesser und Erdbauabnahme KW. 12
  • Kellerbau KW.13/14
  • Erdbau Verfüllen KW ab KW 15
  • Hausbau KW 18
Es sieht also aktuell so aus, als ob es keine Verzögerungen geben wird. Ich drücke mir mal weiter die Daumen...
 
E

Einplan

Unseren Freunden, die auch bauen, geht es exakt genauso.

Die haben im Okt 21 ihren Vertrag unterschrieben ohne Baubeginn / Bauende.
was wie gesagt rechtlich nicht geht. Das Gesetz schreibt solche Angaben vor.

Das Ende vom Lied ist, dass nach einem Jahr Hickhack (sie wollten jetzt "bereits drin sein"- wie ihr Vertriebsheini ihnen immer gesagt hat) gerade mal beim Erdbau sind. Wann sich die Firma bequemt das Haus zu stellen, ganz zu schweigen. Er muss ja erst noch die Kellerabnahme machen und kann DANN erst produzieren...

Mein Eindruck ist, dass die Fertighaus Firmen in der Hochphase gnadenlos alles angenommen haben was geht. Jetzt wird abgearbeitet. Neue Aufträge kommen ja nicht mehr rein wegen der hohen Zinsen etc.

Wenn ich betroffe wäre, würde ich mit Anwalt auf die fehlenden Baubeginn-Angaben verweisen und mit allen mitteln zum baldigen Bau drängen.
 
Hunsrückblick

Hunsrückblick

Hab mal aus Interesse mitgelesen. Mir fallen hier zwei Personen auf, die anscheinend Lobbyarbeit für Hausbauunternehmen betreiben. Einige werden es anhand der Kommentare bereits selber festgestellt haben. Ich kann nur von uns berichten. Wir bauen kein Fertighaus, haben aber ähnliche Bauzeiterfahrungen. Unser Unternehmen hat in 2021 ca. 1000 Verträge mehr abgeschlossen, als in 2020. (Insiderinformation). Das führt unweigerlich dazu, dass der ganze Betrieb, egal wie groß das Unternehmen ist, ins Stocken gerät. Grund dafür liegt beim ausgelaufenen KfW 55 Förderprogramm. Da haben viele Menschen noch einen Hausbauvertrag unterzeichnet, um die Förderungen mitzunehmen. Aufgrund mangelnder Kapazitäten im Bereich der Planung (Es wurden nicht mehr Architekten etc. eingestellt.) führt das Spiel dann irgendwann zu verlängerten Planungszeiten usw. . Man munkelt, dass ein Bauleiter zeitweise ca. 50 Häuser berteut. Obwohl wir alle Genehmigungen etc. just in Time besorgt haben, das Grundstück bereits vor dem Hausbauvertrag im Grundbuch eingetragen war und wir "Barzahler" sind, hat man es auch bei uns bisher lediglich geschafft, das Gründungspolster fertig zu stellen. Da war die Gier mit Sichererheit ein Wesentlicher Grund, dass die Baauzeiten so aus dem Ruder laufen. Corona und natürlich diverse Lieferengpässe haben das Ganze nur noch abgerundet.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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