Kampa Fertighaus 25 jährig kaufen. Meinung?

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xycrazy

Hallo zusammen,

nachdem wir immer noch erfolglos auf Bauplatzsuche sind und bislang nichts gefunden haben, was uns zusagt, haben wir jetzt per Zufall ein interessantes Haus zum Kauf gefunden.

Preislich liegt es bei um die 350.000€ und damit deutlich unter unserem Budget, und es besteht noch Verhandlungsbasis.

Es handelt sich dabei um ein sehr schönes Kampa Fertighaus, welches aus den frühen 90ern stammt.
Es besitzt eine tolle Klinkerfassade, ist vollunterkellert und ein 700m² großes SW-ausgerichtetes Grundstück in guter Wohnlage. Der Bodenrichtwert beträgt erschlossen 160€ / m². Inkl. Keller hat das Haus eine Größe von ca. 250m²

Die Besitzer verkaufen, weil sie nach Bayern ziehen. Ich schätze, es handelt sich um ein Scheidungshaus, das wurde aus der Besichtigung leise deutlich.

Das Haus macht einen gepflegten, wenn natürlich auch keinen neuen Eindruck.

Doch es gibt auch einige Nachteile:

- Öl Heizung ohne Brennwert
- Keller wird gerade renoviert; er war als Einliegerwohnung vermietet. Die Eigentümer meinten, sie würden ihn komplett renovieren, weil sie höhere Mieteinnahmen erzielen wollten. Deshalb hätten sie dem Mieter auf Eigenbedarf gekündigt, auch weil die Tochter runtergezogen wäre. Klingt halbwegs plausibel. Auch wenn nicht klar ist, ob der Mieter davor nicht für Schimmel oder ähnliches gesorgt hat. Der Zustand ist komplett Rohbau... alle Böden draußen. Der Keller ist ein Wohnraumkeller und liegt daher zum Teil frei.
- Die Dachschrägen sind enorm... sie gehen quasi bis zum Fußboden. Damit verliert man in jedem Raum im OG gut die Hälfte der Fläche, weil sie einfach nicht nutzbar ist. Wir überlegen, die vorhandenen Dachgiebel zu nutzen und das Dach an diesen Stellen "auszuhölen" - ob das geht ist uns noch nicht klar und müssten wir mit dem Architekt klären.
Angeblich wurde das Dach gedämmt, aber wie und durch wen wurde nicht klar.

Bei vielen Fragen ist die Eigentümerin überfragt... und ihr Mann, der das Haus nicht mit ihr gebaut hat, ebenfalls. Energieausweis gibt es auch noch keinen. Trotzdem erscheint die Substanz sehr gut, auf den ersten Blick. Da wir das Haus nicht ohne Profi kaufen wollen, wollen wir ein Baugutachten erstellen lassen. Hat hier jemand Erfahrung und Tipps dazu? Habe von Kosten um die 700€ gelesen, kommt das hin?

Worauf sollten wir noch achten? Wir sind nächste Woche nochmals dort, bei Tageslicht (Erstbesichtigung war im Dunkeln) und wollen es uns noch mal in Ruhe anschauen.

Die Öl Heizung würden wir gegen Luft-Wasser-Wärmepumpe und Fußbodenheizung ersetzen. Oder gibt es hier bessere Ideen?
Dann kalkulieren wir noch Dämmung und weitere Umbaumaßnahmen (wie z.B. des vorhandenen Kamins )ein. Wir kommen auf einen Umbauaufwand von knapp 100.000€

Hat jemand Erfahrung mit Kampa Häusern? Oder ganz allgemein mit Fertighäusern in dieser Altersklasse?
Wir lesen immer wieder davon, dass Fertighäuser nur ca. 60 Jahre halten. Ist das wirklich so? Da müssten wir ja in 35 Jahren mit dem Zusammenfall rechnen. Oder lässt sich das so pauschal nicht sagen, sondern hängt von der Substanz und dem Erhalt ab?

Danke Euch mal vorab
 
Musketier

Musketier

Den Tipp mit dem Gutachter kann ich mir sparen, das habt ihr ja vor.

Dämmung und Heizung solltet ihr auch mit dem Gutachter durchsprechen. Da die Fertighäuser teilweise die Dämmung innenliegend haben, weiß ich nicht, inwieweit man die einfach austauschen kann. Insbesondere bei einem Klinkerhaus. Luft-Wasser-Wärmepumpe funktioniert nur bei gut gedämmten Häusern.
 
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xycrazy

Was wäre denn die Alternative zu Luftwärmepumpe? Gas-Brennwert mit Solar gekoppelt? Allerdings, wenn es keinen Gas Anschluss gibt, käme ja nur noch Pelletheizung oder Öl mit Brennwert und Solar in Frage.
Das Problem ist, dass die Öltanks in der Garage (welche unterkellert ist) stehen. Der Brenner im Haus. Das dürfte ein Problem für die Bestückung der Pelletheizung geben. Naja, aber das Thema Heizung wird eine lösbare Aufgabe sein. Der Großteil des Hauses wird über den Kamin geheizt, der wirklich richtig gut Wärme abgibt, bis ins OG.
 
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xycrazy

Ja, warum nicht? Ich spreche von einer Trockenfußbodenheizung, keine, die unter dem Eßstrich liegt (Nassfußbodenheizung). Eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung wäre jetzt große Dummheit, da du bei der Wärmepumpe Heizungen mit geringer Vorlaufzeit benötigst, damit sie wirklich effizient arbeitet. Wärmepumpe und Fußbodenheizung ergänzen sich optimal
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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