Haus mit 30cm Wand dämmen?

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D

DerZert

Hallo,

die Frage ob dämmen oder nicht wird mitunter immer mehr diskutiert und es gibt natürlich etliche Fragestellungen dazu.
Mich würde der aktuelle Wissenstand derer interessieren, die sich mit der Materie besser auskenne als ich...

Die von uns erworbene Immobilien ist BJ 65 und halt (leider) nur 30er Außenwände.
Beim entkernen ist uns, bis auf 1-2 Stellen im
Keller, nichts negatives aufgefallen.
Nun wird jedoch das Keller und Dachgeschoss gedämmt sowie neue Fenster (wahrscheinlich 2-fach) verbaut.
Würde ihr generell bei der Wandstärke zu einer WDVS raten?

Danke für eure Mühe!
 
11ant

11ant

30er was ? - Vollziegel, Porenziegel, Bims oder ... ?

Der einstöckige Neubau soll aus Porenbetonsteinen bestehen und eine breite Fensterfront bieten.
Das ist ja schon´mal kein Stein für Sichtmauerwerk. Soll das verputzt werden, oder verblendet ? - das hängt ja m.E. mit den Antworten den alten Hausteil betreffend zusammen. Selbst wenn sich der Anbau optisch ganz absetzen soll, würde ich nicht verschiedenerlei Philosophien beim Wandaufbau zum Einsatz bringen.
 
D

DerZert

Ein Blick in die damaligen statischen Berechnungen zeigt dass das Mauerwerk aus "Zementschwemmsteine 'V50' in Mörtelgruppe II" besteht.

Die Planung bezgl des Anbaus wurde hier nur lose angefragt und wird natürlich durch einen Statiker/Architekten geplant.
 
11ant

11ant

Ein Blick in die damaligen statischen Berechnungen zeigt dass das Mauerwerk aus "Zementschwemmsteine 'V50' in Mörtelgruppe II" besteht.
Zementschwemmstein ist eine Bezeichnung für eine Art Bimsbetonstein, V50 ist eine Druckfestigkeitsklasse, und diese beiden sagen Dir, wenn Du sie mit "Wärmeleitzahl" Googelst, womit Dein Energieberater weiterrechnen muß. Die Mörtelgruppe sagt nur für die Statik aus, womit die Steine zu einer Mauer "zusammengeklebt" sind, Stein und Mörtel sind da ja ein Team. Thermisch ist das ein vernachlässigbarer Faktor.

Beim Anbauen erzeugt man immer wieder auch Räume, die teils von alten und teils von neuen Mauern begrenzt werden. Insofern würde ich für den Neubau (ggf. mit variierter Stärke der Mauer bzw. Dämmschicht) eine "Gesamtwand" mit auf den Altbau abgestimmten Werten zu erzielen versuchen. Daher mein Hinweis, das zusammen zu betrachten.
 
D

DerZert

Unabhängig von einem möglichen Anbau würde es mich jedoch interessieren, ob es erfahrungsgemäß sinnvoll ist bei einer 30er Bims Wand eine Dämmung anzubringen oder nicht.
 
11ant

11ant

ob es erfahrungsgemäß sinnvoll ist bei einer 30er Bims Wand eine Dämmung anzubringen oder nicht.
Sinnvoll: welcher Sinn schwebt Dir denn vor ?

Dämmung wirkt immer verbessernd auf den Wärmedurchgangswert - völlig unabhängig von meiner persönlichen Einstellung zum Dämmwahn.

30er Bims ist zumindest ohne Kammerfüllung nicht mehr aktueller Standard. Ob er für Energieeinsparverordnung reicht, weiß ich nicht - für KfW55 wohl nicht mehr.

Wenn Du zum Dämmen eine andere Einstellung hast als ich und auf Porenziegel WDVS draufmachen würdest, kannst Du es ebenso auf Bims tun, da sehe ich keinen wesentlichen Prinzipunterschied. 30 cm sind ja erheblich dicker als 17,5 cm - insofern wirst Du für ähnliche Gesamtwerte statt 16 cm wohl nur 8 cm oder vielleicht 12 cm Dämmung aufbringen müssen.

Frieren oder Dein ganzes Geld zum Heizen verballern wirst Du bei 30 cm Bims auch ohne Dämmung nicht, ich wohne selber so (30 cm Bims monolithisch, vermutlich auch ungefüllt, ohne WDVS und ohne Vormauerschale). Ab wie viel Neubauanteil Du den Altbau mit auf heutigen Standard bringen mußt, weiß ich nicht.

Die häufig zu lesenden Warnungen vor Schimmelschäden werden sich abhängig von der Lüftung und von der Fachgerechtigkeit der Verarbeitung evaluieren, auch das bei Bims nicht anders als bei anderem Material.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 29.07.2025
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