Neubau: Welche Dämmung angemessen?

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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E

E.Curb

Er empfiehlt eine Dämmung mit Polyurethanplatten der WLS 024 und 20-24 cm Stärke
Soll es ein Passivhaus werden ?
Außerdem würde mich mal interessieren, wie der Schalenabstand von 20cm überbrückt werden soll. Es gibt zwar Zulassungen für Luftschichtanker > 150mm, aber auch das muss bezahlt werden. Es muss schon alles im Verhältnis stehen und für ein solides Haus ist das etwas übertrieben


Ja, die Polyurethan-Platten sollen dann wohl an die Außenwand, so sonst die Mineralwolle hinkommt + Verblender.
Man kann PUR als Kerndämmung verwenden, aber ich bin nicht gerade ein Fan davon. Stichwort Kosten und Bauphysik. PUR ist mir irgendwie nicht diffusionsoffen genug



Die Polyurethan-Dämmung auf dem Dach findet Ihr also wenig sinnvoll?
Aber ist eine Aufsparrendämmung nicht besser als eine Zwischensparrendämmung? Wo liegen evt. Vor- und Nachteile?
...und wieder die Kosten. Für eine Sanierung mag das ja noch in wenigen Fällen sinnvoll sein, Betonung liegt auf wenigen, aber beim Neubau ? Die Wärmebrücke Sparren kann ich auch anders vermeiden.

Gruß
 
M

Maya2011

Hallo E.Curb,


Soll es ein Passivhaus werden ?
Nein, eigentlich ein Kfw 70 Haus, da wir eine Gasheizung wollen, aber mit einer SINNVOLLEN, evt. besseren Dämmung - ohne dabei zu übertreiben.


Außerdem würde mich mal interessieren, wie der Schalenabstand von 20cm überbrückt werden soll. Es gibt zwar Zulassungen für Luftschichtanker > 150mm, aber auch das muss bezahlt werden. Es muss schon alles im Verhältnis stehen und für ein solides Haus ist das etwas übertrieben
-- Das weiß ich jetzt auch nicht. Er hat uns nur seine Ideen vorgestellt und zeigte sich vom zweischaligen Mauerwerksaufbau der lokalen Bauträger sehr "schockiert" nach dem Motto...: so habe ich schon vor 10 Jahren isoliert.

Was ist denn davon zu halten?
Welche Dämmung: Dicke und WLG ist in einem 150 m2 Einfamilienhaus gut und sinnvoll. Wie dick sollte die Perimeterdämmung um den Keller sein?




...und wieder die Kosten. Für eine Sanierung mag das ja noch in wenigen Fällen sinnvoll sein, Betonung liegt auf wenigen, aber beim Neubau ? Die Wärmebrücke Sparren kann ich auch anders vermeiden.
Wie kann man denn bei der Zwischensparrendämmung die Wärmebrücken vermeiden, bzw. worauf sollten wir bei den Anbietern achten?

Meine Eltern wollen ein Haus aus den 70er Jahren Modernisieren lassen, ca. 110 m2. Das Dach müsste neu (Ziegel) und dann soll es auch gleich isoliert werden, was bisher nicht der Fall war. Außerdem Wanddämmung mit einem Schaum, neue Fenster und Haustür, neue Heizung (von Öl auf Gas plus Solar). Allerdings soll das für die kleine Bude wohl um die 100.000 € kosten und die beiden haben jetzt schon bald keine Lust mehr.

...
 
E

E.Curb

Moin,

Nein, eigentlich ein KfW 70 Haus, da wir eine Gasheizung wollen, aber mit einer SINNVOLLEN, evt. besseren Dämmung - ohne dabei zu übertreiben.
Für ein KFW 70 - Haus ist eine Dämmstärke von 200mm in der WLG 024 übertrieben. Ich schätze, Du wirst damit auf einen U-Wert kommen, der so um und bei 0,1 W/m²K liegt. Das ist Passivhaus !

Was ist denn davon zu halten?
Welche Dämmung: Dicke und WLG ist in einem 150 m2 Einfamilienhaus gut und sinnvoll. Wie dick sollte die Perimeterdämmung um den Keller sein?
Wenn Du ein gewisses Budget und die Vorgabe KFW 70 - Haus hast, dann kann Dir Dein Planer diese Frage am besten beantworten

Wie kann man denn bei der Zwischensparrendämmung die Wärmebrücken vermeiden
Untersparrendämmung oder Unterdeckplatte (z.B. Gutex)

Gruß
 
M

Maya2011

Hallo,


Für ein KFW 70 - Haus ist eine Dämmstärke von 200mm in der WLG 024 übertrieben. Ich schätze, Du wirst damit auf einen U-Wert kommen, der so um und bei 0,1 W/m²K liegt. Das ist Passivhaus !
Ja, das ist mir inzwischen auch klar. Nur wäre das so schlimm? Es wäre sicherlich um einiges teurer.


Wenn Du ein gewisses Budget und die Vorgabe KFW 70 - Haus hast, dann kann Dir Dein Planer diese Frage am besten beantworten
Wir wollten ja eigentlich mit einem Bauträger zusammenarbeiten. Die geben aber erst mal ihre Standarddämmung vor und sagen einem nicht wirklich, wie viel mehr auch Sinn macht, bzw. traue ich deren Aussagen nicht unbedingt.
Deshalb wäre es schon schön zu wissen, wie viel Wand-, Keller- und Dachdämmung wirklich sinnvoll ist und von den Investitionskosten auch in einem realen Verhältnis zur Energieersparnis steht.


LG Maya
 
E

E.Curb

Hallo,

Nur wäre das so schlimm? Es wäre sicherlich um einiges teurer.
Nein, das wäre natürlich nicht schlimm. Aber Du hast doch selbst gesagt, dass Du nicht übertreiben willst.
Warum baut Ihr denn nicht ein Passivhaus ? (die Frage ist wirklich ernst gemeint)

Wir wollten ja eigentlich mit einem Bauträger zusammenarbeiten. Die geben aber erst mal ihre Standarddämmung vor und sagen einem nicht wirklich, wie viel mehr auch Sinn macht, bzw. traue ich deren Aussagen nicht unbedingt.
Wenn Du denen nicht vertraust, warum baust Du dann nicht mit einem Architekten ?

Deshalb wäre es schon schön zu wissen, wie viel Wand-, Keller- und Dachdämmung wirklich sinnvoll ist und von den Investitionskosten auch in einem realen Verhältnis zur Energieersparnis steht.
siehe oben

Gruß
 
B

Bauexperte

Hallo Maya,

nichts für Ungut – aber stellenweise lesen sich Deine Aussagen wie das „who is who“ des Internetwissens. Investiere etwas Zeit und vielleicht auch Geld und suche Dir einen Verkäufer oder einen Architekten, welche wissen, wovon sie reden. Das hat den Vorteil, dass Dich Aussagen des Internets nicht mehr schrecken, weil Du lernst die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden

Wir planen ein Haus mit ca. 150 m2 und Keller. Heizsystem: Gasbrennwert plus Solar für Wasser und Heizung, Wasserführender Kamin, Fußbodenheizung, kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Es ist richtig, dass Du für KfW 70 – sofern Du mit Gasbrennwert arbeiten möchtest – eine kontrollierte Be-/Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung brauchst. Den wasserführenden Kamin würde ich mir schenken, das er erstens ziemlich teuer ist, zweitens ein weiterer Wasserkreislauf Deine neuen Wände durchläuft und drittens der Wirkungsgrad mehr auf Glauben denn auf Wissen basiert. Außerdem ist es nicht ganz so einfach, die kontrollierte Be-/Entlüftung mit diesem System in Einklang zu bringen.

Thema kontrollierte Be-/Entlüftung –dieses System (mir ist jedenfalls keines bekannt) kannst Du nicht in den Keller verbannen, wo die meisten Bauherren es gerne sähen, da es viel Platz benötigt. Es müssen auch gegenüberliegende Auslässe – für Zu- und Abluft – geschaffen werden und dies gelingt bei einem Keller nicht. Also muß ebenerdig genügend Raum eingeplant werden. Warum beziehst Du nicht eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Deine Überlegungen mit ein? Ist auch im Norden unproblematisch.

Ziel unserer Dämmung: den Energieverbrauch schon gering zu halten, keine Schimmelbildung durch Wärmebrücken etc. zu riskieren. Insgesamt ein solides Haus, bei dem eine gute Mischung aus Isolierung und Heizung etc. gewählt wird.
Schimmel entsteht nicht durch Wärmebrücken, sondern da, wo Häuser so dicht gebaut werden – die geltende und auch die kommende Energieeinsparverordnung machen das leider nicht einfacher – das bspw. regelmäßiges Lüften nicht ausreicht.

Zum Dach/zur Dämmung hat Dir E.Curb schon die richtigen Antworten gegeben, gleiches gilt für €uro in Sachen seines Fachgebietes.

Der von Dir beschriebene Bauingenieur scheint seinen Wirkungskreis auch auf Neubauten ausdehnen zu wollen; gemäß dem Motto „dem Ingenieur ist nichts zu schwer“. Du schreibst „Insgesamt ein solides Haus, bei dem eine gute Mischung aus Isolierung und Heizung etc. gewählt wird. Um das Ganze etwas transparenter zu gestalten: wie viel Geld gedenkst Du für das Haus in die Hand nehmen zu wollen? Im Bereich TEUR 230 und aufwärts dürfte es wohl liegen _ohne_ Spielereien wie vom Ingenieur angedacht.

Freundliche Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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