Grundriss Einfamilienhaus, 200m2, 2 Vollgeschosse, Garage, ohne Keller

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11ant

11ant

Was würdest du konkret anders machen? Alles?
Also, ich würde tatsächlich alles anders machen. Schon beginnend damit, ein Grundstück der Größe "mindestens fünf Bauplätze" nicht mit einem einzelnen Einfamilienhaus zu entwickeln und den Schatz der nicht benötigten Grundstücksfläche ungehoben zu lassen, obwohl es für die Finanzen ein "Gamechanger" wäre. Und dann würde ich natürlich nicht von einem Architekten erwarten,
Ich denke schon, dass der Architekt das zeichnen sollte, was sich der Kunde wünscht.
denn das ist ein klassisches Eigentor (oder eine unabdingbare Narrenpflicht, je nach Sichtweise). Wohlgemerkt selbst ich mit über vierzig Jahren Wohnbau-Planungserfahrung würde niemals zu einem Architekten sagen "das gefällt mir so schon, mal das bloß ab". Sogar ein Facharzt holt sich die Zweitmeinung eines Kollegen ein, wenn er selbst eine Operation benötigt.
Der Grundriss ist ja nicht final, deshalb habe ich ihn hier gepostet, um Feedback und andere Sichten (von euch) zu erfahren. Wir haben schon etliche Grundrisse selbst gezeichnet (mit Grundriss-Programm), die waren auch höchst unterschiedlich. Wir haben dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen.
Aber in Wahrheit gefällt uns wirklich der am besten.
Meine letzte Berührung mit österreichischen Wäldern ist ewig her, ich sehe aber hier nur einen einzigen von "etlichen, höchst unterschiedlichen" Entwürfen - was zumindest diejenige andere Sicht verunmöglicht, daß wir einen der anderen für in diesem oder jenen Punkt oder gar überhaupt als gelungener befinden können. Wenn alle bisherigen Entwürfe mit einer Grundrißmalsoftware entstanden sind, erklärt das schon vieles - zumindest die Limitation, die den Blick so beschränkt hat, daß man ihn nun fokussiert und optimal scharfgestellt wähnt.

Eine Grundrissplanung beginnt man professionell NIEMALS mit einer Zeichnung, sondern mit einem Raumprogramm, welches man mit einer von mehreren Methoden erstellt und anschließend qualifiziert, d.h. den Räumen werden Lageeigenschaften, Beziehungen und Größen zugeordnet; danach werden die Räume auf die Gebäudeebenen verteilt. Und wohlgemerkt: die Grundrissplanung als solche ist dabei nicht der Beginn des Entwurfsprozesses. Ich kenne die österreichischen Gepflogenheiten hier nicht, aber so etwas wie wir Piefkes in Form der HOAI werdet Ihr vermutlich ebenfalls haben, sodaß methodisch kein Magister der Baukunst auf sich allein gestellt ist. Verlinken darf ich es hier nicht, aber mit Anführungszeichen ergugelt sollte sich "Ein Hausbau-Fahrplan, auch für Sie: das Phasenmodell der HOAI!" gut finden lassen. Selbst beraten tue ich in Österreich nicht, und habe dort auch nur einen Architektenkontakt im Salzburger Raum.

Aus meiner Sicht ist es "ein Verstoß gegen den hippokratischen Eid" eines Baumeisters, wenn ein fertig studierter vollwertiger Architekt bereit ist, die Plätze mit dem Bauherrn zu tauschen und sich als Zeichenknecht und Stempelaugust einspannen zu lassen.

Als Diskutant des konkreten Entwurfes fehlen mir praktisch sämtliche relevanten Grundlagen: der Lageplanausschnitt ist mehrfach mangelhaft (zu kleinräumig, ohne jegliche Höhenangaben). Und an die Großzügigkeit der Gemeinde so ganz ohne Grundlagen glaube ich auch nicht - selbst in Dorfilm genehmigt der Feuerwehrhauptmannpfarrerbürgermeister nicht alles bloß weil der Marillenschnaps gut ist ;-)
 
Y

ypg

und unter der Rubrik "was würde ich nicht mehr machen" ist noch nie die Podesttreppe gefallen.
Ich habe auch nicht die Podesttreppe kritisiert, sondern dass sie so eingemauert ist. Sie ist nicht zentral, die liegt seitlich vom Flur und ist in Fülle nach der Zeichnung einfach nur da und versteckt sich. Da eine Treppe in einem Einfamilienhaus ja doch eine wichtige Rolle spielt, sollte man sie doch irgendwie beim Eintritt im Haus erahnen, da viele Wege auch gleich nach oben führen.
Das Ding ist halt, wir wollen ein längliches Haus, da die Südseite richtig schön und unverbaubar ist. Ein quadratisches Haus ist zwar auch schön,
Ich sagte auch nichts gg längliche Häuser. Es gibt nicht nur weiß, wenn das satte von schwarz kritisiert wird.
Es gibt viele längliche Häuser, die etwas freundlicher gehalten sind, auch mit Treppe im Flur und ohne Schall.
Vom Grundsatz passt in einem schmalen Haus eher eine gerade Treppe. Dadurch ergibt sich von selbst eine andere Flurstruktur.
Und vor allem, kauft man jede Woche neue Möbel, die nach oben müssen?
Die Frage ist ja Quatsch. Mal einen Stuhl oder eine Kommode umstellen und ins andere Geschoss tragen ist ja keine Seltenheit. Die 2-Meter-Leiter oder das schlafende Kind ins Bett bringen…
Im Sommer haben alle die Raffstores unten, weil die Sonne zu sehr reinballert.
Wie schon gesagt: es gibt nicht nur schwarz und weiß, man kombiniert Elemente und in der Planung gibt es mehr als ein längliches Haus mit langen Flur auszustatten, Sonne durch eine extrem-Überdachung dauerhaft auszusperren usw.
Ich kann altbacken gar nicht nachvollziehen, was ist denn modern?
Das Wort hast ja Du benutzt.
Ich denke schon, dass der Architekt das zeichnen sollte, was sich der Kunde wünscht.
Wir haben dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen.
.,, und dann soll der Architekt jetzt Eure Bäume zeichnen, obwohl ihr, wie Du selbst sagst, überfordert ward?!
Nehmen wir einfach mal das architektonische Highlight dieses Hauses, nämlich die Kubatur: da sieht man gleich, dass der Laie nicht weiß, wie man mit Vorsprüngen, Überhängen oder anderer Gestaltung der Fassade die Wucht oder Plumpheit nimmt.
Der Architekt wird gar nicht gefragt, ob man alles netter gestalten kann - er zeichnet die Bäume nach und unterm Strich kommen Bäume heraus, aber kein Wald, obwohl man mit vielen einstudierten Elementen und Wissen, wie es besser umgesetzt werden könnte, ein tolles Haus, also einen schönen Wald entwerfen könnte. Das wird aber gar nicht von Euch abgefragt. Ihr liefert dem Architekt Bäume und er zeichnet Bäume ab. Und wenn ihr den Architekten jetzt noch das Forumswissen ändern lasst, dann wird er als Zeichenknecht Euch sein Wissen auch nicht mehr zur Verfügung stellen (wollen).

Für den Laien besteht ein Wald aus Bäumen, für den Fachmann aus noch anderer Bepflanzung bis hin zur Lichtung und einer Geländemodellierung, Steine etc, sodass sie die Bewohner dort wohl fühlen, in vielen Situationen.
 
H

hausbauer_93

Gerne. Fertig sah das natürlich nicht mehr so wuchtig aus. Wir kriegen im neuen Haus auch wieder eine 120er Insel.
cool! danke
die ist eigentlich ziemlich ähnlich vom grundriss her mit unserer.
ist der Geschirrspüler neben dem Backofen? War der so perfekt positioniert für euch oder würdet ihr es anders machen? ist er zu weit weg von der abwasch?
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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