Budget 600-800k bei ca. 10k Netto-Haushaltseinkommen?

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P

Pablo84

Wow, bin gerade überrascht von der Anzahl und Qualität der sympathischen Antworten in so kurzer Zeit. Großes Danke schön.

Darf ich nochmal fragen, warum? Warum Eigentum? Warum Haus?
Ah, ich wusste doch, dass ich etwas vergessen habe. Guter Punkt. Ja, wir kaufen nicht weil es eine Herzensangelegenheit ist und wir beide schon immer ein Haus haben wollten. Wir würden auch weiter zur Miete wohnen. Wir haben aber gleichzeitig genaue Vorstellungen vom Wohnort. Und erschreckenderweise gibt es einfach nichts zu mieten in diesem Bereich. Und wenn doch sind die Mieten sehr hoch, man muss mit Mietsteigerungen rechnen usw. Die Alternative wäre weiter rausziehen. Dann könnte man sicher entspannter mieten und wäre in einer besseren Lage (Wohnung/Haus aussuchen können, bei Bedarf ausziehen und wo anders mieten, weniger Sorge vor Steigerungen, Eigenbedarfskündigung usw.) Zusammengefasst ist unser „Problem“, dass wir in der Nähe der Großstadt bleiben wollen. Ach so, und das grundsätzliche "Warum" ist auch, dass wir gerne den Kindern jeweils ein schönes Zimmer bieten wollen und eine schöne Gegend zum Aufwachsen. Wir selbst könnten wahrscheinlich bescheidener leben. Aber ab 4 Zimmern in einer akzeptablen Gegend da wird es zwangsläufig teuer, egal ob Miete oder Kauf.


Ich würde mich für die A-Lage entscheiden. Ihr habt eine finanziell so komfortable Situation, dass es hier nur noch um Lebenszufriedenheit geht. Die „paar Euro“ (in eurer Situation) die ihr bei der B-Lage spart, sind es nicht wert auf die schönste Ecke zu verzichten.
Danke für den Input. Ja, das denke ich häufig auch. In beiden Szenarien gibt man sehr viel Geld aus. Das wäre schade bzw. fast gefährlich wenn man (um Geld zu sparen) dann unglücklich ist und trotzdem einen gewissen Betrag "an dr Backe hat"

Das ist eine sehr komfortable Situation. Sofern ein wenig Risikobereitschaft besteht.

Ich gehe direkt in die vollen:
880k - 200 Eigenkapital = 680k zu finanzieren. (75k Eigenkapital zurückgehalten)
Bei den oben angenommenen Zahlen ergäbe dies eine monatliche Rate von etwa 3860€.

Selbst wenn ich nur von 9000€ Haushaltsnetto ausgehe, bleiben da etwas über 5000€ zum Leben und Sparen über.

5000€ ist eine Zahl, davon können viele nur träumen!
Vielen Dank. Das macht Mut. Irgendwie ergibt es von den Zahlen her auch rational Sinn für mich, dass wir es uns leisten können. Auf der anderen Seite denke ich dann aber wir können doch nicht 3800-4000 für einen Kredit ausgeben? "Wer macht sowas? Das sind 2 Nettogehälter" und dann hat man noch keine Nebenkosten angesetzt. Irgendwie klingt das surreal.

Viel zu viel Zeit für Text verschwendet ;)

Ihr könnt euch leisten, was immer ihr wollt (zumindest fast). Ist nur die Frage, ob ihr das wollt.
Wenn man aber einen minimalistisch Lebensstil pflegt, warum dann so viel arbeiten gehen und das Geld nicht auch mal ausgeben?

Banken nehmen so privilegierte Kunden mit Kusshand. Egal, ob du 500k, 750k oder ne Mio. oder mehr finanzieren willst.
Also, wir geben schon Geld aus aber viele Hobbys kosten nicht so viel. Auch geben wir wenig Geld für Kleidung aus. Gerade meine Frau kauft glücklicherweise keine Markenkleidung. Ich muss aber wohl nochmal ran an die Ausgabenkalkulation. Habe heute morgen etwas pessimistischer gerechnet. Zum Beispiel fehlt ein Posten für "Verschönerungen und Projekte" den man bedenken sollte wenn man nun Haus+Garten hat.

Denke ich auch,

Leisten könnt Ihr Euch auch die A-Lage. (Ich würde übrigens die A-Lage wegen der Energieklasse wählen.)

Allerdings kann ich nicht erkennen, ob Ihr überhaupt wert auf ein Haus und den Komfort, der damit verbunden ist, legt. Die Wert-wichtigste Parameter fehlt übrigens bei beiden Optionen, nämlich die Größe des Grundstücks.

Und dann kommt ja auch das Bauchgefühl, welches auch Mitentscheidungsrecht haben sollte.

Wohnen ist ja doch etwas mehr als „Nutzung“

Und irgendwo lese ich auch etwas Unbehagen raus.
Wie kommt es, dass man soviel Angst hat, nicht genug sparen zu können, sich mehrmals für das Leben und das Alter vorzusorgen?
Du weißt ja selbst, dass schon alles sehr gut vorgesorgt ist - warum zweifelt man, erkennt den wert nicht und gerät in die Spirale, sich vom Ersparten nichts zu leisten? ETFs sind Mittel zum Zweck und nicht der Sinn des Lebens.

Ich rate übrigens zu einer Risikoversicherung, dass die Partnerin abgesichert ist.
Auch hier hast du wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Hier kann ich noch etwas Kontext geben. Das Sparen kommt tatsächlich nicht von einem Angstgefühl sondern dem Wunsch möglichst viel Flexibilität und Freiheit zu haben. Mir hat es mental auf Arbeit sehr viel gegeben zu wissen, dass ich Geld in der Hinterhand habe falls ich mal reduzieren will oder sogar denJob aufgeben will um etwas weniger "lukratives" zu arbeiten. Dann kommt noch der Gedanke hinzu, dass ich noch den Traum hege vielleicht mit Mitte 50 oder 60 stark zu reduzieren oder auszusteigen und um die Welt zu segeln (bin Segler, habe aktuell aber glücklicherweise kein Boot... und bin damit auch mehr als fein). Den Traum will ich mir zumindest nicht komplett verbauen. Je mehr ich also anlege desto größer wird das finanzielle Polster und die Wahrscheinlichkeit steigt diesen Traum mal leben zu können. Übrigens, das klingt alles sehr dekadent aber ich komme aus normalen Vrhältnissen und meine Segelreise wäre auch kein "mit der Luxusyacht um die Welt" aber natürlich kostet so ein Vorhaben trotzdem viel.

Dazu muss man aber sagen, dass ich mit 40 noch sehr junge Kinder habe und ich realistisch sagen kann, dass es vor dem 60 wahrscheinlich sowieso nichts wird. Und man könnte dann wieder überlegen, was man mit der Immobilie macht wenn die Kinder aus dem Haus sind. Wir können uns gut vorstellen, das Haus dann wieder zu verkaufen. Puh sorry es wird immer detaillierter und persönlicher :D
 
G

GeraldG

Ich hätte übrigens keine Skrupel den Großteil meines Eigenkapitals einzusetzen. Das Haus ist dann Teil des Eigenkapitals (ja, auch ein Haus kann man wieder verkaufen) und man zahlt deutlich weniger an Zinsen an die Bank, denn das Geld ist "wirklich weg".
Ansonsten bin ich über die Preise der Häuser Recht positiv überrascht. Bei der Einleitung ging ich eher von Bodenrichtwerten im Bereich 1000€+ aus, da zahlt man selbst bei kleineren 400qm die Hälfte des Preises für den Boden, das Haus für 200k€-400k€ ist ja im Bereich der Hälfte des Neubauwerts. Für 600k€ gibt es selbst bei uns auf dem Land nur Häuser die quasi komplett renoviert werden müssen, und wir sind weit weg von einer Großstadt.
 
Y

ypg

Puh sorry es wird immer detaillierter und persönlicher :D
Danke Deiner ehrlichen Worte.
Ja, wir kaufen nicht weil es eine Herzensangelegenheit ist und wir beide schon immer ein Haus haben wollten.
Das habe ich aus den Zeilen rauslesen können.
Je mehr ich also anlege desto größer wird das finanzielle Polster und die Wahrscheinlichkeit steigt diesen Traum mal leben zu können. Übrigens, das klingt alles sehr dekadent
Einen Traum zu haben, ist keine Dekadenz. Und wenn man sich finanziell unabhängig stellen will, dann ist das auch nicht dekadent.
Ein Problem sehe ich darin, dass Du nur für später denkst und nicht an heute. Denn die finanzielle Versorgung für später ist ja da. Sie muss nicht noch geschaffen werden. Alles, was jetzt und später gespart wird, kommt oben auf einen schon existierenden Grundstock.
Und ein Haus, auch wenn man es selbst bewohnt, ist auch ein Investment - nämlich verkauft man es. Und das, was man eventuell reinsteckt, ist ja mietähnlich einzuordnen.
Insofern kann man auch mehr an Eigenkapital einsetzen - es ist nicht weg, sondern sorgt für einen geringeren Abtrag.

sondern dem Wunsch möglichst viel Flexibilität und Freiheit zu haben.
Aber bist Du gedanklich nicht. Ich lese nur noch „Geld“ und „sparen“. In einem Finanzierungsthema nun auch nicht selten, aber im Fluss des Lesens fällt das schon arg auf.

Du bist in der „für-später-Spirale“, und das ist nicht gesund. Ich würde mich da gesund splitten.
Zum Beispiel fehlt ein Posten für "Verschönerungen und Projekte" den man bedenken sollte wenn man nun Haus+Garten hat.
Das stimmt. Allerdings bestreitet man ja auch viel vom Gehalt. Und Du hast die Nebenkosten auch sehr hoch angesetzt. Da sind Optionen für ein Blumenbeet, eine Pergola und eventuell lässt die Sparquote auch noch ein kleines Boot zu, dass den Traum etwas näher kommen lässt.
Auf der anderen Seite denke ich dann aber wir können doch nicht 3800-4000 für einen Kredit ausgeben? "Wer macht sowas?
Der, der es sich leisten kann :)
Hast Du mal eine ID von einem Exposé, worum es geht ? (Keinen Link bitte, die sind hier untersagt)
 
T

Timber72

Hi Pablo,
wow – danke für die super ausführliche Schilderung, das liest sich richtig gut durchdacht!
Mein Eindruck: Ihr seid finanziell sehr solide aufgestellt, habt gute Einkommen, Rücklagen und denkt langfristig. Mit dem Budget von 600–800k bewegt ihr euch in einem realistischen Rahmen, gerade wenn ihr bereit seid, Kompromisse bei Lage oder Größe einzugehen.
Zur Frage A-Lage vs. B-Lage: Ich würde immer überlegen, was euch im Alltag glücklicher macht. Wenn ihr sagt, dass euch die Lage enorm wichtig ist und ihr euch dort langfristig seht, spricht viel für die A-Lage – gerade auch wegen Werterhalt. Auf der anderen Seite kann die B-Lage euch spürbar Luft im Budget verschaffen, was für Flexibilität sorgt (z. B. Sondertilgungen oder weniger Druck bei Jobwechseln).
Zum Thema Kredit vs. Portfolio: Beides hat seine Vor- und Nachteile. ETF behalten heißt Flexibilität und Chance auf Wertzuwachs, gleichzeitig „beißen“ höhere Zinsen. Eigenkapital stärker einzusetzen sorgt für ruhigeren Schlaf, weil die Rate kleiner wird. Das ist am Ende auch eine Typfrage – mögt ihr lieber Sicherheit oder mögt ihr den Hebel-Effekt mit Investitionen?
Ich persönlich würde wahrscheinlich eher nicht ans absolute Limit (880k) gehen, sondern mich irgendwo zwischen 650k und 750k einpendeln. Dann habt ihr euer Traumhaus, ohne dass es euch die gesamte finanzielle Bewegungsfreiheit nimmt.
Bin gespannt, wie die anderen das sehen – und auf welches Haus ihr euch am Ende einschießt!
Viele Grüße
Timber
 
wiltshire

wiltshire

Was würdet ihr machen? Kleiner halten und wenig Eigenkapital einsetzen? Die Traumimmobilie kaufen und mehr Eigenkapital opfern? Oder uns das lieber nicht leisten
Was wir machen: Lebensqualität in den Vordergrund stellen, nicht das Geld.
Eigenkapitaleinsatz? Mit den Zinskonditionen abstimmen. Wenn Zinsen unterhalb der eigenen Renditeprognose - weniger Eigenkapital einsetzen und „arbeiten“ lassen. Dabei nicht gierig werden.
Traumimmobilie gefunden? Zuschlagen.
“Lieber nicht leisten“ ist eine Frage der Haltung. Mein Standpunkt: Lieber einen teuren Fehler riskieren und den Weg gehen als keinen Fehler machen und dafür am Lebensende feststellen, nichts erlebt zu haben.
 
M

MachsSelbst

(...)
“Lieber nicht leisten“ ist eine Frage der Haltung. Mein Standpunkt: Lieber einen teuren Fehler riskieren und den Weg gehen als keinen Fehler machen und dafür am Lebensende feststellen, nichts erlebt zu haben.
Das ist allerdings eher was für die oberen 5%. Für alle anderen kann so ne "teuren Fehler riskieren"-Nummer in der Privatinsolvenz, Scheidung, totalem Absturz usw. enden.

Denn objektiv wird bei einem Einkommen von 10.000 Schurken Netto im Monat ja auch bei Option B nix auf Spiel gesetzt. Bis 4.000 EUR Rate gilt die Finanzierung als grundsolide, nach der 40%-Regel... das kann man sich einreden, um sich ein bisschen wie Jon Wayne zu fühlen... aber de Facto ist selbst Option B für das Einkommen eine Vernunftentscheidung, keinerlei Risiko.
 
Zuletzt aktualisiert 01.10.2025
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