wenn ich mir anschau, was unsere führungsebene fährt, dann wird die kritik voll bestätigt.
Eine Führungsebene ist ja nur die Rahmschicht, die Mehrheit der abhängig Beschäftigten gehört nicht dazu. Die Dienstwagenbesteuerung ist ein Konjunkturprogramm für die Automobilindustrie, an dem teilzunehmen sich erst ab der Gruppenleiterebene überhaupt rechnet. Für den Facharbeiter oder gar normalsterblichen Sachbearbeiter lohnt es sich nicht, sein Gehalt derart umwandeln zu lassen: der "Dienstwagen" wird so versteuert, als hätte man in acht und einem Drittel Jahren seinen kompletten Neupreis (!) als zusätzlichen Lohn erhalten, und das auch noch linear. Für Leute, die sich privat mit einem Gebrauchtwagen begnügen, ist das keine attraktive Alternative. Richtig unattraktiv wird es, wenn man einen echten Dienstwagen braucht und denselben dann auch privat nutzt, wenn es geschäftlich ein Passat sein muß, aber privat ein gebrauchter Up (so gebraucht, daß er sogar noch Lupo heißt) genügen würde.
Die für die Allgemeinheit m.E. viel ärgerlichere Subvention findet woanders statt: nämlich wenn zum Product Placement von Audi, BMW und Daimler in den Nachrichtensendungen den Ministerriegen gepanzerte Dickschiffe zu Konditionen verleast werden, die teils noch weit unterhalb der Listenpreise mit Nullausstattung liegen. Wenn solche "Street Force One" Modelle auch mit zwölf Prozent des realen Neupreises per Annum besteuert würden, führen die Minister bald alle Fahrrad.