Außenwand mit WDVS oder Außenwand mit Leichtputz?

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B

Bauexperte

Hallo,

Ja und da wären wir doch wieder bei der Grundsatzdiskussion WDVS ja oder nein...
Das ist ein "Jehova"-Thema - was erwartest Du :D

Wir lehnen es aus den unterschiedlichsten Gründen ab, mit einem WDVS zu bauen; allem voran die Sinnlosigkeit, Sondermüll vor´s eigene Heim zu bauen. Natürlich gibt es auch ökologisch akzeptierte Dämmstoffe - nur, die will aktuell (noch) Niemand bezahlen; kann sich aber auch noch ändern. Andererseits braucht es keine Dämmung der Außenwände, wenn die verwendete Steinstärke, bzw. deren Wärmedämmeigenschaften stimmen. Das Thema Algen oder Vogelnestbau kommt "nur" noch als hübscher Nebeneffekt dazu.

Architekten und die meisten Anbieter arbeiten gerne mit einem klassischen WDVS. Sie erzählen ihren Kunden dann, daß es preiswerter sei und sich hiermit der Effizienzstatus eines Einfamilienhaus besser erzielen läßt. Alles vorgeschoben. In Wahrheit geht es - meine Erfahrung - ausschließlich darum, sich Diskussionen mit Bauherren hinsichtlich äußerer Setzungsrisse, welche nun einmal auftreten, zu ersparen. Natürlich treten auch bei einem WDVS-verpackten Einfamilienhaus Setzungsrisse auf; aber eben hinter der Fassade und nicht von außen sichtbar.

Jetzt läßt sich natürlich trefflich darüber diskutieren, wer hier wen vorführt. Am Ende aber müßig, solange stets der Preis unten rechts das Maß aller Dinge ist und nicht die Summe der einzelnen Bausteine eines über Jahre wertigen Einfamilienhaus.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
B

Bauexperte

Hallo,

Können wir jetzt bitte noch die Atmenden Wände mit einbringen?! Dann haben wir nämlich alles beisammen :rolleyes:
Ich empfinde es ja immer als Bestätigung der Daseinsberechtigung dieses Forums, wenn Usern geholfen wird. Aber bevor ich zu den atmenden Wänden komme, habe ich noch den qm/WF bei guter, bis sehr guter Ausstattung für unter € 1.000,00. Da dieses Thema noch nicht hinlänglich diskutiert wurde, wirst Du wohl noch warten müssen ;)

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Das Dokument ist mir auch bekannt...viele WDVS Fassaden die heutzutage wieder saniert werden, sind jedoch entweder falsch angebracht worden, oder hatten zu dünnen Oberputz oderoderoder...
 
A

AallRounder

Gegenstand dieser Untersuchungen ist ein beheiztes Testhaus, das im Rahmen des intentionalen IEA-Projektes Annex 24 (HAMTIE) errichtet wurde.
Bild 5 zeigt die West- und Südfassade (Fenster) des eingeschossigen unterkellerten Hauses. Die
Umschließungsflächen bestehen aus unterschiedlichen Wandkonstruktionen mit ähnlichem
Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert). Betrachtet wird die Westwand (U = 0,41 W/m²K) mit einer
80 mm dicken Außendämmung (WDVS) auf 240 mm Kalksandsteinmauerwerk sowie die nach
Norden und Süden orientierten monolithischen Wandabschnitte (U = 0,51 W/m²K) aus 365 mm
porosiertem Leichtziegel mit weiß und rot eingefärbtem Verputz.

Stimmt! "Äpfel" --> WDVS U=0,41
Birnen --> Ziegelwand U=0,51

Diese Unexaktheit der beiden Dres.-Ing. macht selbstverständlich die gesamte Aussage der Fraunhofer-Untersuchung komplett zunichte.

 
D

DerBjoern

@Bauexperte
Ich schätze mit den 1000€/m² bist du noch eben beschäftigt :D

@Aalrounder

0,41 W/m²K => 0,51 W/m²K

Da gehen immerhin 25% mehr Energie durch. Bei entscheidenden Temperaturdiffernzen im Kommabereich wie dort angegeben kann das schon einen nicht zu vernachlässigen Einfluss haben. Sieht man ja auch bei den besser wärmeleitenden Dübeln im WDVS, an deren Stelle keine Veralgung stattfindet.
Und heutige monolitische Wandaufbauten gehen mit dem U-Wert auch eindeutig in Richtung unter 0,2. Mit den 30 Jahre alten Steinen wie in dem Test haben die nicht mehr viel gemeinsam. Da kanns ganz schnell ein paar Jahre nach dem Einzug eine Enttäuschung geben...
 
Zuletzt aktualisiert 08.07.2025
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