Acker wird zu Bauland: Aufschüttung, Gründungskosten und Vorgehen

4,80 Stern(e) 9 Votes
H

hanghaus2023

Bei uns im Bebauungsplan waren die Bereiche von Einmündungen abgerundet und dann auch nicht zugelassen für Einfahrten. Was sagt denn Euer Bebauungsplan dazu? Ob die Stadt eine Grenzbebauung an der Hauptstrasse zulassen wird ist fraglich. So etwas sollte doch Dein Architekt wissen.
 
11ant

11ant

@11ant Das Haus ist zu 100% im Baufenster. Auch wenn der TE die Linien überdeckt hat.
Ah ja, das hat er wirklich "geschickt" gezeichnet - es liegt in einem Winkel des Baufensters tatsächlich voll drin.

Von den Positionierungen halte ich dennoch nichts: die Hausachse würde ich an die Höhenlinien anlehnen (seien es nun die des Urgeländes oder auch die des fertigen Geländes, denn vollflächig um einen Meter aufschütten wird man wohl nicht), und mit der Garage würde ich mir nicht die Abendsonne verschatten. Viele Bauwillige nehmen den Spruch, das erste Haus für einen Feind zu bauen, zu wörtlich und als Handlungsmaxime: es ist leider nur schildbürgerschlau, das Haus aus Südflächengeiz in der Nordecke "abzustellen" und die Garage als Straßenlärmsichtschutzwall "einzusetzen". Und auch die Höhen auf die leichte Schulter zu nehmen, rächt sich (wie im übrigen ebenso die Architektenscheu).
 
H

hausbauen101

Bei uns im Bebauungsplan waren die Bereiche von Einmündungen abgerundet und dann auch nicht zugelassen für Einfahrten. Was sagt denn Euer Bebauungsplan dazu?
Gar nichts. Auch nichts zu Höhe OKF oder dergleichen.

denn vollflächig um einen Meter aufschütten wird man wohl nicht
Ich will keine Senke sein. Halte ich hier auch nicht für praktikabel, wenn Haus im Norden ist und Straßen im Süden (mit Auffahrt) und Westen die Höhe vorgeben (beide auf fast gleicher Höhe).
Ich teste dafür Positionen in sweet home 3d online.
 
11ant

11ant

Ich will keine Senke sein. Halte ich hier auch nicht für praktikabel, wenn Haus im Norden ist und Straßen im Süden (mit Auffahrt) und Westen die Höhe vorgeben (beide auf fast gleicher Höhe).
In der Sache verstehe ich das, aber die finanzielle Konsequenz muß man sich auch erst einmal leisten können und wollen. Wenn ich mir vorstelle, die Differenz zwischen Carport statt Garage, Wanne statt Whirlpool, Terrazzo statt Carrara und so weiter mal eben mit der Baggerschaufel auf dem Grundstück zu verteilen, wäre mir das Hemd ehrlich gesagt näher als die Jacke.
Ich teste dafür Positionen in sweet home 3d online.
SH3D stellt Dir die ganze Chose lediglich grafisch dar, ohne die Kosten für Geländearbeiten auf die Wohnflächenquadratmeter umzulegen. Wenn Du die Kubikmeter der vollflächigen linearen Aufschüttung um einen Meter bei einer GRZ von 0,4 auf die Hausgrundfläche umrechnest, macht das praktisch zweieinhalb Meter Höhe umgerechnet auf die Hausgrundfläche - nach der 11ant Kellerregel also etwa 125% des Kellerpreises. Mit anderen Worten: ohne sich in die Tasche zu lügen, mußt Du diesen Batzen auf den Grundstückspreis draufhauen (immerhin, ohne dafür auch noch Grunderwerbsteuer zu zahlen). Aber das Grundstück wird durch dieses nonchalante Spendierhosenanziehen beim Tiefbaushopping luxuriös teuer. Wohlgemerkt: Du mußt das nur mehr finanzieren, ohne daß die fertig gebaute Sicherheit dadurch auch nur ein Krümelchen wertvoller wird. Dafür wäre ich schon mit eigenem Geld zu geizig, und mit geliehenem erst recht.

Wenn Du das Grundstück trotzdem unbedingt haben willst, würde ich an Deiner Stelle: 1. mit Keller bauen, das EG von der Straße gesehen ein Hochparterre sein lassen und 2. nur im Terrassenbereich aufschütten sowie 3. die Einfahrt zur Garage ebenso aufschütten und nur die vorgeschriebenen 5m lang anlegen.

Ich wundere mich immer wieder, wie viele Bauwillige als "Baugrundstücke" etwas kaufen, wobei es sich praktisch gesehen eigentlich um Regenrückhaltebecken handelt, die sie erst einmal zuschütten müssen, um sie zu ertüchtigen (und das auch noch zahm als Schicksal erdulden und für die Gelegenheit auch noch dankbar sind). Eigenheimbauer verschulden sich für den Erwerb von Grundstücken, wo jeder Investor der Gemeinde einen Vogel für zeigen würde bzw, vorab erst einmal einen angemessenen Preisnachlass sehen wollte. Gemeinden verkaufen roh, was eigentlich geländemäßig erst einmal entwickelt gehörte, und erschließen dann regelmäßig dreisterweise auch noch "auf Putz". Im Mittelalter hätte man solche Bürgermeister noch in der Schandgeige über den Marktplatz getrieben, heutige Eigenheimbauer fühlen sich da als Grundstückskäufer sogar noch als kleine Lottogewinner. Meine Großmutter selig hätte gesagt "es geht nirgendwo so verrückt zu, wie auf der Welt".
 
Zuletzt aktualisiert 02.05.2025
Im Forum Bauland / Baurecht / Baugenehmigung / Verträge gibt es 3142 Themen mit insgesamt 42572 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Acker wird zu Bauland: Aufschüttung, Gründungskosten und Vorgehen
Nr.ErgebnisBeiträge
1Grundstück aufschütten - wir jetzt, Nachbar wartet 14
2Grundflächenzahl/Geschossflächenzahl bei Grundstück ohne Bebauungsplan: Wie kalkulieren? Erfahrungen? 18
3Grundstück 4500 m² (Gärtnerei) - Erstellung Bebauungsplan in Eigenregie 16
4Position Garage auf Grundstück, Vorgabe im Bebauungsplan 22
5Nettes Grundstück, aber Bebauungsplan zu einschränkend? 21
6Bebauungsplan Abweichungen wollen die Nachbarn nicht zustimmen 15
7Platz zwischen Garage und Nachbar 26
8Anordnung Haus auf dem Grundstück 12
9Grundstück befestigen 17
10Unwirtschaftlicher Bebauungsplan 31
11Regelungen bei Bebauungsplan Erfahrungen? 22
12Renditeobjekt bauen, trotz 1 1/2 geschossigen Bebauungsplan 11
13Ist ein 3.000qm Grundstück sinnvoll? 44
14Rosskastanie im Bebauungsplan 13
15Kleines Grundstück - passt uns das? 11
16Bebauungsplan Dachformen / Abstand - Was ist alles erlaubt? 12
17Meinung zu diesem Grundstück erwünscht! 15
18Langes schmales Grundstück 170-190 qm 50
19Bungalow mit besonderem Bebauungsplan ... weitere Ideen? 41
20Bewertung Grundstück - Eure Meinung ist Gefragt 12

Oben